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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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„Aber Dreck gehört doch eigentlich hinein und nicht dahinter. Hat wohl jemand daneben geworfen ...“
    „Na, endlich!“ Cat freute sich. „Das wurde auch mal Zeit! Herzlichen Glückwunsch, Miss Miller, ich verleihe Ihnen hiermit die Zurück-im-Leben-Medaille!“ Dionne verbeugte sich und griff nach der imaginären Medaille, die Cat ihr entgegenhielt.
    „Danke, Miss Thompson! Ich nehme sie mit Freuden entgegen. Und – ist es unter diesen Umständen genehm, wenn ich mich auf einen glatten Idioten einlasse?“
    „Klar, unter diesen Umständen schon. Aber pass auf, dass du auf seiner Schleimspur nicht ausrutscht.“
    „Ich werde mir die größte Mühe geben.“
    Arm in Arm verließen die beiden die Waschräume.
     
    Nach Schulschluss hatte Cat Glück: Sie erwischte Ric. Allein. Sie kratzte all ihren Mut zusammen und sprach ihn an.
    „Hey, Ric! Hast du mal kurz einen Moment?“
    Er stand an seinem Spind und kämpfte mit dem Schloss, als sie hinter ihn trat.
    „Oh, hi, Cat. Klar, was gibt’s?“ Gelassen drehte er sich zu ihr um und setzte dieses unverschämte, leicht arrogante Lächeln auf, das eine leichte Unruhe in ihre Magengrube brachte. Das machte es ihr nicht gerade leichter, aber sie zwang sich, sich nicht davon beeinflussen zu lassen. Idiot , fluchte sie stumm, denk daran, dass er ein Idiot ist!
    „Na ja, wegen heute Morgen … Danke, dass du mich … na, du weißt, schon … weil ich umgekippt bin. Also danke, dass du dich um mich gekümmert hast.“ Ric lehnte sich an den Spind, verschränkte die Arme vor der Brust und musterte sie. „Kein Problem.“ Er lächelte immer noch. „Ich konnte dich ja nicht einfach fallen lassen.“
    Sie wurde rot, ihr war das Ganze sichtlich unangenehm.
    „Was war denn los mit dir?“ Er versuchte noch einmal, Licht ins Dunkel zu bringen. Seine Stimme wurde eine Oktave tiefer und fast meinte sie, so etwas wie Mitgefühl in ihr zu hören. „Und was war das mit dem Traum?“, hakte er nach. „Das wollte ich heute Morgen schon fragen, aber Dionne …“ Hilflos machte er eine Geste mit den Händen. „Sie hat mich nicht aus ihren Fängen gelassen.“ Ein schiefes, verlegenes Lächeln huschte über sein Gesicht, fast, als wäre ihm die Sache mit Dionne unangenehm.
    Cat ignorierte ihr Herzklopfen, ignorierte den intensiven Blick aus seinen dunklen Augen, ignorierte das Gefühl, dass sie beide etwas ganz Bestimmtes verband, ignorierte das Glühen auf ihrer Haut und hoffte gleichzeitig, dass er ihr nicht ansah, wie aufgeregt sie wirklich war. Sie merkte immer mehr, wie sehr er sie in seinen Bann zog. Wenn auch gegen ihren Willen! Darum gab sie sich die größte Mühe, gelassen zu wirken und ihre Worte lässig klingen zu lassen. „Ach, weißt du, wenn ich zeichne, dann vergesse ich manchmal alles um mich herum. Habe wohl gedacht, ich hätte geträumt. Na, als ich umgekippt bin. Und als du dann noch da warst, da hab ich mich wohl … erschrocken.“ Ihre Augen fixierten den Fußboden, sie traute sich nicht, ihm bei dieser Lüge in die Augen zu sehen, aus Angst, er könnte sie entlarven. Außerdem tat es ihr fast körperlich weh, ihn anzulügen und einen klitzekleinen Moment lang war sie tatsächlich versucht, ihm die Wahrheit zu sagen. Aber bevor alles aus ihr heraussprudeln konnte, kam er ihr zuvor:
    „Erschrocken? Soso.“ Der überhebliche Klang seiner Stimme hallte in ihren Ohren. Ric glaubte ihr kein Wort, soviel war sicher, und jetzt war sie froh, dass er ihr keine Gelegenheit gelassen hatte, die Wahrheit zu sagen. „Aber jetzt geht es wieder?“, fragte er in einem leicht ironischen Ton.
    „Ja. Ja, alles wieder gut, danke“, antwortete sie schnell, froh, dass er ihr die lahme Ausrede abnahm.
    „Cat?“ Die goldenen Sprenkel in seinen sonst so dunklen Augen wurden eine Spur heller.
    „Ja?“
    „Darf ich mal genauer nachfragen?“
    Nein, bitte nicht . Ihr Ton wurde unbeabsichtigt schärfer: „Was?“
    „Du glaubst doch selber nicht, was du da erzählst, oder?“
    Abwartend sah er sie an, die Arme weiterhin vor seiner Brust verschränkt, lässig am Spind lehnend.
    Sie ahnte, worauf er hinaus wollte, aber wenn sie ihm die Wahrheit sagte, würde er sie für verrückt halten! Außerdem – konnte sie ihm vertrauen? Ausgerechnet ihm? Sie wusste es nicht, und somit war Angriff die beste Verteidigung.
    „Hallo? Was soll das denn jetzt?“, zickte sie ihn an und trat erschrocken einen Schritt zurück. Sie wusste, dass sie sich im Ton vergriffen hatte, aber wenn es

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