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Im Bann der Sinne

Im Bann der Sinne

Titel: Im Bann der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
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zwei Seelen. Auf der einen Seite stand ihre Erfahrung und auf der anderen das, was sie als Kind über anständiges Benehmen gelernt hatte. Wozu vor allem gehörte, dass man die Kontrolle über seine Gefühle behielt. Das Einzige, was sie wusste, war, dass ihr das Leben nicht mehr gefallen würde, wenn sie Caleb nicht wieder so viel bedeutete wie früher.
    Er hatte recht. Er war nicht der Einzige, der in ihrer Ehe Fehler gemacht hatte.

3. KAPITEL
    Als Caleb an diesem Abend nach Hause kam, fand er Vicki im Wohnzimmer am Telefon vor. Sie trug ein ärmelloses schwarzes Kleid, das sich eng an ihre Kurven schmiegte, und sah einfach zum Anbeißen aus. Caleb schluckte. Was mochte es wohl bedeuten, dass sie so ein verführerisches Kleid zum Abendessen angezogen hatte?
    „Ist etwas los?" Er warf seine Aktentasche auf das Sofa und zog Mantel und Jackett aus. Der Herbst ging langsam in den Winter über, und die Brise, die von der Bucht herwehte, wurde immer frischer. Doch im Haus war es warm, und Sonnenlicht fiel durch die Fenster und die Oberlichter.
    „Deine Sekretärin hat gerade angerufen. Sie sagte, sie hätte vergessen, dir zu sagen, dass sie es geschafft hätte, einen neuen Termin mit Mr. Johnson zu vereinbaren. Das Treffen findet jetzt morgen früh um acht Uhr statt."
    Das war die Verabredung, die Caleb abgesagt hatte, um zum Abendessen zu Hause zu sein. „Danke, dass du die Nachricht entgegengenommen hast. Mein Handy funktioniert nicht. Ich habe vergessen, den Akku aufzuladen." Er zog die Krawatte aus und legte sie ebenfalls aufs Sofa. Dann öffnete er die beiden obersten Hemdknöpfe und ging zu Vicki. „Warum dieses Kleid?" Wie gern hätte er jetzt ihre nackten Arme gestreichelt!
    „Es war nicht Miranda, die mich anrief", sagte sie und sah ihn stumm an, in Erwartung einer Erklärung.
    Wenn es eine Sache gab, über die er nicht diskutieren wollte, dann war das seine frühere Sekretärin. „Nein. Sie hat uns schon vor einer Weile verlassen." Er erlag der Versuchung und strich mit der Hand über die seidige Haut ihrer Schulter. Vicki erschauerte, aber sie entzog sich nicht. Doch das tat sie nie.
    Vicki wollte fragen, warum Miranda weggegangen war, doch der Mut verließ sie, als ihr ein neuer Gedanke kam: Was wäre, wenn Miranda nicht länger Calebs Sekretärin war, weil sie inzwischen eine andere Rolle übernommen hatte? Solche Arrangements waren nicht unüblich in den Kreisen, in denen sie aufgewachsen war.
    Ihre eigene Mutter war ein perfektes Beispiel dafür. Außerdem hatte Caleb zwei Monate getrennt von ihr gelebt. Vielleicht war er des Wartens müde geworden.
    „Vicki?"
    Die Bemerkung, die sie hatte machen wollen, war ihr entfallen. Verzweifelt senkte sie den Blick, um die Fassung wiederzuerlangen. Doch plötzlich schien sich um sie herum alles zu drehen. „Ich muss mich setzen ..." Dann konnte sie nicht mehr sprechen.
    Caleb fluchte laut. Er fing sie auf und trug sie zum Sofa. Dort setzte er sich und hielt sie fest. „Vicki, was hast du? Sprich mit mir. Komm schon, Liebling."
    Sie holte ein paar Mal tief Atem und überließ sich der Umarmung ihres Mannes, der als Einziger je zärtlich zu ihr gewesen war. „Ich bin in Ordnung. Gib mir nur einen Moment."
    „Bist du vielleicht krank? Stimmt irgendetwas mit dem Baby nicht?"
    „Nein, nein. Mir geht es gut. Uns beiden geht es gut." Als Vicki merkte, dass sich einige Strähnen aus ihrem sorgfältig hochgesteckten Haar lösten, hob sie die Hand, um sie wieder festzustecken. Caleb folgte mit dem Blick ihrer Bewegung.
    Da erinnerte sie sich an etwas.
    Statt ihre elegante Frisur zu ordnen, zog sie alle Haarnadeln heraus und ließ das Haar offen auf die Schultern fallen. Caleb hatte es immer gemocht, wenn sie das Haar offen trug, obwohl er das nie laut ausgesprochen hatte. Manche Dinge wusste eine Frau einfach.
    „Wenn ihr beide in Ordnung seid, warum hattest du dann einen Schwächeanfall ?"

    Weil mir gerade klar geworden ist, dass du eine Geliebte haben könntest, dachte sie, sprach es aber nicht aus. In den vergangenen Monaten war sie vielleicht stärker geworden, aber sie war nicht stark genug, um seine Erwiderung auf diese Behauptung zu hören. Noch nicht. Solange sie nichts darüber sagte, konnte Caleb sie auch nicht anlügen und damit den Neuanfang ihrer Beziehung zerstören.
    „Ich glaube, ich habe mich zu sehr angestrengt", erklärte sie ausweichend. „Ich hätte mich während des Tages wahrscheinlich öfter hinsetzen sollen."
    „Bist du sicher, dass

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