Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann der Träume

Im Bann der Träume

Titel: Im Bann der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
Vom Netzwerk:
diesen Kontakt halten und über ihn wissen lassen, daß sie Energiereserven benötigte für die Arbeit, die sie zu tun hatte. Aber Tsstu wollte nicht. Es war, als liege sie in Charis’ Arm und versuche sich ihrem Griff zu entwinden. Charis jedoch hielt den Kontaktfaden gespannt und signalisierte ihren dringenden Wunsch nach Unterstützung. Da kam Taggi herein. Charis stemmte sich gegen die ungeheure Wucht des wölfischen Willens. Nun ging ihr Ruf nach Hilfe und kraftvoller Unterstützung über Tsstu an Taggi. Wie Pfeile schossen die Spitzen der drei entschlossenen Willen vorwärts. Lantee. Charis formte den Ruf zu seinem Namen – Lantee. Nun schaltete sich ein vierter Wille ein, vereinte sich mit ihnen – Togi, die Wölfin, die sich mit ihrem Gefährten verkettete. Das Vorwärtsstürmen dieser ungebärdigen Kräfte traf Charis wie ein physischer Schlag.
    Trotzdem hielt sie die Verbindung aufrecht und prüfte alle ihre Glieder und Verknotungen nach, wie ein Kletterer sein Seil prüft, bevor er einen gefährlichen Aufstieg wagt. Jetzt! Die Willen der Tiere waren wie ein von Charis gelenkter Pfeil, dem sie im Flug folgte.
    In die Schwärze des Nichts, dem seltsamen Ort der Anderswoplätze, zu dem die Wyvernkräfte führten, schoß ein feuriger Pfeil und suchte nach dem winzigen Flämmchen. Und da war es – fast am Erlöschen. Aber der Pfeil, der Charis, Tsstu, Taggi und Togi war, schoß in das Herz des Flämmchens.
    Ein wilder Tanz von Gestalten wirbelte um sie herum. Aus allen Türen kamen sie in den Korridor und drängten sich um sie. Und sie konnte nicht fliehen, wenn sie das Leben nicht im Stich lassen wollte. Es war grausam, unendlich härter, bedrückender und peinvoller als beim erstenmal, denn jetzt wurden die Gedanken und Erinnerungen Shann Lantees zu körperhaften Schatten.
    Trotzdem hielt die Kette und holte sie zurück; sie lag wieder auf dem Feldbett und spürte es. Die Kontakte brachen; die Wölfe waren verschwunden. Auch Tsstu war weg.
    »Ich bin hier.«
    Charis öffnete die Augen, aber niemand in einer grün-braunen Uniform stand neben ihr. Sie drehte den Kopf und sah die Mauer an, die noch zwischen ihnen stand.
    »Ich bin … wieder zurück.«
    Es war, als habe sie die Worte klar und deutlich ausgesprochen vernommen. Auf dieselbe leichte Art verständigte sie sich mit den Wyvern.
    »Warum …« Ihre Lippen formten das Wort nach.
    »Ich mußte es tun, oder man hätte mich unter Drogen gesetzt«, antwortete er schnell.
    »Und jetzt?«
    »Wer weiß? Haben sie dich auch gefangen?«
    »Nein.« Charis berichtete kurz, was geschehen war.
    »Thorvald ist hier?« Lantees Gedanken schweiften ab, und Charis versuchte nicht, ihnen zu folgen. Dann war die Verbindung wieder klar und fest. »Das Gerät, das wir suchen, ist in der Hauptkuppel. Es wird von Wyvernmännern bewacht, die telepathische Wellen aufnehmen können. Und die werden bis zum Tod kämpfen, um es in Betrieb zu halten und selbst frei zu bleiben.«
    »Können wir es erreichen?« fragte Charis.
    »Schlecht. Ich sehe wenigstens keine Möglichkeit dazu«, war die enttäuschende Antwort.
    »Du meinst also, für uns sei es unmöglich, etwas zu tun?« empörte sich Charis.
    »Nein, wir müssen nur erst viel mehr wissen. Sie haben es aufgegeben, mich wieder zu Bewußtsein zu bringen. Vielleicht gibt mir das eine Möglichkeit, etwas zu unternehmen.«
    »Die Wyvernmänner erzählten ihnen, ich hätte mich der Kraft bedient. Aber ich habe nicht mit dem Muster gearbeitet, und es wurde auch nicht auf ihrer Maschine aufgezeichnet, so daß man ihnen nicht recht glaubte.«
    »Hast du dich also nicht des Musters bedient?«
    »Nein. Es gelang mir mit Tsstu und den Wölfen. Brauchen wir überhaupt ein Muster? Dann brauchen es die Wyvern doch auch nicht. Warum zeichnet es sich in ihrem Gerät nicht auf?«
    »Vielleicht liegt deine Kraft auf einer anderen Wellenlänge als der, für deren Aufzeichnung es eingerichtet ist. Entgeht sie den Wyvernmännern nicht, dann sind sie vielleicht auf anderen Wellen länger sensibler und aufnahmefähiger, als ihre Weiber es zugeben wollen. Vielleicht verfügen sie selbst über eine gewisse Kraft, wissen aber nichts damit anzufangen. Wenn sie dich vorher …«
    »… dann könnten sie meinen letzten Ruf nach dir …«
    »Vielleicht sind sie jetzt tatsächlich alarmiert. Ja, ich glaube. Dann müssen wir handeln. Aber ich weiß gar nicht, wie viele von ihnen überhaupt hier sind.«
    »Die Wyvern haben uns ihre Hilfe

Weitere Kostenlose Bücher