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Im Bann der Versuchung

Im Bann der Versuchung

Titel: Im Bann der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan King
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auf die Plattform und gaben hektisch ein Signal zum Aufstieg. Als die Bühne langsam mit den beiden Tauchern in die Höhe glitt, nahm Alan die Wasserfee bei der. Hand und zog die Traumgestalt mit sich an die helle, bro delnde Oberfläche.
    Wenig später tauchte Dougal aus dem Wasser in die Freiheit.
    Zitternd vor Kälte, eine Decke um die Schultern, stand Margaret da und beobachtete, wie die Männer Dougal den Helm abnahmen. Das Gesicht, das schließlich zum Vorschein kam, war aschfahl - aber es war der schönste Anblick, den sie sich vorstellen konnte.
    Ungeduldig verfolgte sie, wie man ihn weiter aus der Ausrüstung befreite. Er schaute sie an, und sein Blick sagte ihr, dass alles in Ordnung war. Dann schenkte er ihr das Lächeln, dessen Bedeutung nur sie verstand. Als man ihn endlich von dem schweren Schulterkragen befreit hatte, umarmte sie ihn überglücklich. „0 Gott, Dougal", flüsterte sie ganz nah an seiner Wange.
    „Liebes, du kamst herunter zu mir wie eine Wasserfee. Ich wusste nicht, ob ich träume oder sterbe - so unwirklich sahst du aus."
    „Ich bin kein Traum", flüsterte sie ihm ins Ohr und strich ihm über die Wange, als er leise lachte. Sie hielt seine Hand fest und spürte seinen Kuss auf ihrem Haar.
    Der Wind fegte eine Regenbö über das Plateau. „Wir sollten uns beeilen, in die Boote zu kommen", sagte Norrie. „Gentlemen, folgen Sie mir, so viele wie möglich steigen in mein Boot. Können Sie die restlichen Männer übernehmen, Mr. Clarke? Sind Sie fähig zu rudern?"
    „Mir geht es gut", antwortete Clarke und rannte voraus.
    Margaret wartete, bis man Dougal aus der restlichen Ausrüstung geschält hatte. „Wo ist Iain?" fragte sie. „Er soll mit Norrie fahren. Fergus ... wo?"
    Sie hörte einen Schrei, sah Fergus quer über das Plateau rennen, und das pure Entsetzen packte sie. Iain stand am unteren Rand des Riffs, dort wo der Abhang direkt ins Wasser führte. Sie rannte los, und während sie gegen den Sturm ankämpfte, sah sie, wie der Junge sich umdrehte. „Iain!" schrie sie. „Iain, komm her! "
    Die Wellen schlugen immer höher gegen den Fels.
    „Ich will sehen, ob der Kelpie kommt", rief er.
    „Heute nicht", antwortete sie ruhig. „Komm her."
    Erleichtert sah sie, dass der Junge gehorchte. Dougal stand plötzlich neben ihr, noch in seinem nassen Unterzeug und einer Decke um die Schultern. „Komm, Iain."
    Langsam kam der Junge zurück. Doch der Sturm trieb eine riesige Welle auf den Fels und drückte Iain auf die Knie. Weinend kam er wieder auf die Füße. Und dann sah Margaret voller Entsetzen, wie sich hinter ihm eine neue Welle den Hang herauf-wälzte und über dem Jungen zusammenschlug. Margaret und Dougal versuchten ihren Sohn zu packen, bevor die zurückflutende Welle ihn mitreißen konnte. Vergeblich. Er glitt ihnen aus den Händen. Dann schlug erneut eine Woge über ihm zusammen, zog sich zurück und nahm ihn endgültig mit. Der Junge strampelte mit Armen und Beinen. Margaret schrie auf, während Dougal los rannte. Ein paar der Männer sprangen ins Wasser, die anderen machten die Boote los.
    Iain rutschte den Felshang hinunter ins Wasser. Plötzlich glitt ein Mann an ihm vorbei, zog den Jungen aus dem Wasser und schob ihn zurück auf den Hang. Dougal bekam ihn zu packen, just in dem Moment, als Margaret zu ihnen ins Wasser stolperte.
    Wieder schlug eine Welle über ihnen zusammen, und als sie sich zurückgezogen hatte, sah Margaret Sir Frederick. Er war der Mann, der Iain nachgesprungen war. Matheson bemühte sich, auf den nassen, glitschigen Felshang zu klettern. Vergeblich versuchte Margaret, nach seiner Hand zu greifen. Dougal übergab ihr den Jungen, dann beugte er sich vor und langte nach Matheson. An den Händen zog er ihn auf den Fels, während die Wellen immer wieder über ihnen zusammenschlugen. Als sie es endlich geschafft hatten, krabbelten sie den Hang hinauf. Schwer atmend hielt Margaret ihren Sohn eng umschlungen. Sie schaute die beiden Männer an, ihren Liebhaber und ihren Feind. Ob sie wollten oder nicht - sie alle waren verbunden durch ein Band selbstloser Hilfe.
    „Danke, Sir Frederick", flüsterte sie überwältigt.
    Er starrte sie an, rang immer noch nach Luft. „Madam", sagte er kühl und zu Dougal gewandt: „Sir, ich danke Ihnen. Ich werde es nicht vergessen. Und ich werde auch nicht vergessen ... was ich weiß. Aber ich schwöre, Sie beide haben nichts von mir zu befürchten." Er sah die beiden finster an, dann drehte er sich um und ging

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