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Im Bann der Versuchung

Im Bann der Versuchung

Titel: Im Bann der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan King
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den luftgepolsterten Gummianzügen so dicke Unterwäsche."
    „Faszinierend. Bestimmt eine Herausforderung - für jemanden, der das Risiko liebt."
    „Ach, so schwierig ist das Tauchen nicht. Man braucht dazu nur die richtige Ausrüstung, eine gute Unterweisung und an Land eine Mannschaft, auf die man sich verlassen kann. Dann macht es wirklich Spaß. An sonnigen Tagen, und wenn das Meer ruhig ist, kann man von unten den Himmel und die Wolken sehen - und nachts manchmal sogar den Mond und die Sterne."
    „Wenn eine andere Welt existiert, dann muss sie so fantastisch sein wie die Welt unter Wasser, die Sie beschreiben", meinte sie nachdenklich.
    „Könnte sein. Es soll ja einen wunderschönen Ort geben, das legendäre Land-unter-den-Wellen."
    „Hm. Tir fo Thuinn - tief unten im Atlantik irgendwo vor den Hebriden. Es heißt, die Bewohner dieser Welt nähmen von Zeit zu Zeit menschliche Gestalt an und lebten unter uns, so dass wir sie nicht als Wasserfeen, Selkies oder Kelpies erkennen können.”
    „Interessant."
    „Was haben Sie unter Wasser gemacht?" fragte Norrie.
    „Ich wollte mich vergewissern, dass die Sprengungen den Sockel des Riffs nicht beschädigt haben. Ist der Leuchtturm erst einmal fertig gestellt, könnte sein Gewicht einen eventuellen Riss vergrößern." Norrie nickte verständnisvoll und wandte sich dann wieder an Clarke, von dem er mehr über Sprengungen wissen wollte, die ihn so fasziniert hatten.
    „Und? Haben Sie etwas gefunden?" wandte Margaret sich wieder an Dougal.
    „Unten ... nichts. Aber als ich wieder hochkam, wartete eine Wasserfee auf dem Felsen auf mich", sagte er so leise, dass nur Margaret es hören konnte. Sie blickte verlegen zur Seite. Dougal lächelte glücklich. Eine seltsame Fügung hatte sie damals zusammengeführt, in ihrer Verzweiflung hatten sie einander Trost gespendet und sich schließlich wie selbstverständlich geliebt. Aber wie in aller Welt sollte er ihr erklären, dass er sie in jener Nacht für ein Zauberwesen gehalten hatte?
    „Der Felssockel ist riesig", nahm der den Gesprächsfaden wieder auf. „Wir haben unsere Untersuchung noch nicht beendet. Bislang sieht alles gut aus. Doch ich bin erst zufrieden, wenn wir jeden Zentimeter genau geprüft haben."
    „Ich würde gerne auch einmal dort hinuntergehen", gestand Margaret.
    Norrie ]achte leise. „Du Winzling?"
    „Ich bin eine ausgezeichnete Schwimmerin", verteidigte sie sich. „Als Kind bin ich mit den Cousins immer getaucht. Von diesem Felsen aus, wenn du dich erinnerst, Großvater!"
    „Das kann man nicht damit vergleichen. Mit schwerer Ausrüstung in die Tiefe gehen ist etwas ganz anderes", erklärte Clarke. „Nein, ein Mädchen kann das nicht ... soll es auch niemals."
    „Ich möchte eben auch gerne sehen, was Mr. Stewart beschrieben hat", ließ sie nicht locker. „Wenn ich nur einmal mit hinuntertauchen dürfte, dann könnte ich anschließend von den Korallen, den Fischen und allem, was ich gesehen habe, Zeichnungen machen."
    „Warum sollte es nicht möglich sein?" überlegte Dougal, der merkte, dass es ihr wirklich ernst war. Margaret schenkte ihm ein dankbares Lächeln. „Es braucht Mut für so ein Unternehmen ... aber den haben Sie ja wohl, Miss MacNeill." Sie hatte einst einem Orkan getrotzt, der so stark gewesen war, dass er den Felsen, auf dem sie gestanden hatte, hätte zerreißen können.
    „Miss MacNeill ist klein und zart. Die Gewichte sind viel zu schwer für sie. In dem Taucheranzug könnte sie nicht einmal aufrecht stehen", gab Clarke zu bedenken.
    „Na ja, dabei bräuchte sie vielleicht Hilfe", räumte Dougal ein. „Wenn sie aber erst einmal den Auftrieb vom Wasser hat, dann ist es nicht mehr so schwierig. Miss MacNeill sieht zwar zierlich aus, aber ich glaube, sie ist stark ... und sicher auch stur genug ... um zu tauchen. "
    „Da haben Sie Recht", meinte Norrie nachdenklich. „Wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dann tut sie es auch. Ruhig, ohne viel zu lamentieren, hat sie bereits Dinge vollbracht, wovon man ihr zuvor abgeraten hat."
    „Irgendwann lässt es sich bestimmt einrichten", sagte Dougal. „Allerdings hier beim Bau des Turms ist es nicht so angebracht. Außerdem gibt es unter Wasser Kreaturen, die Sie sofort davontragen würden."
    Sie sah ihn fragend an. „Aha? Etwa Kelpies?"
    „Nein, ich denke eher an den Riesenhai."
    „Ein Riesenhai wäre ihr nicht gefährlich", erklärte Norrie. „Aber ein Kelpie ... da müsste sie schon aufpassen

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