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Im Bann der Versuchung

Im Bann der Versuchung

Titel: Im Bann der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan King
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Norman MacNeill von Camus nan Fraoch auf Caransay ... Evan Mackenzie of Glencarron."
    „Mr. Mackenzie", erwiderte Margaret. Der Mann kam ihr bekannt vor, aber sie wusste nicht, wo sie ihm schon einmal begegnet war. Ein kurzes Lächeln huschte über das ernste, kluge Gesicht, so dass Margaret sich fragte, ob er sie als Lady Strathlin kannte.
    Jetzt wurden die beiden Taucher von ihren breiten Messingkragen und den bleibeschwerten Stiefeln befreit. Dann erhoben sich Dougal und Mackenzie und blieben mit ausgebreiteten Armen in ihren triefenden, unförmigen Anzügen stehen. Wie ehemals die Diener den Rittern aus der Rüstung halfen, so öffneten die Arbeiter Schnallen und Haken und schälten die beiden bis zur Hüfte aus den Anzügen. Margaret hielt die Luft an. Unter mehreren Schichten dicker, wollener Unterwäsche waren deutlich die muskulösen Oberkörper zu erkennen. Mackenzie war noch etwas größer als Dougal und ein ebenso stattlicher Mann.
    Als sie Dougal so dastehen sah, überkam sie eine unerklärliche, freudige Erregung. Mochte sie sich auch noch so oft einreden, dass sie nichts für ihn fühlte, zwischen ihnen bestand ein geheimes, untrennbares Band. Sie erinnerte sich an das Bild, wie er damals auf dem Felsen vor ihr aufgetaucht war, wie er sich nackt und zitternd hingesetzt und sie ihm ihr Plaid umgelegt hatte.
    „Vergeben Sie mir meinen unschicklichen Anzug", schreckte Dougal sie aus ihren Gedanken auf.
    Errötend schüttelte sie den Kopf - manchmal schien er wirklich ihre Gedanken lesen zu können. „Hier oben ist es wohl kaum unschicklich."
    „Wer in die Tiefe geht, bekommt mildernde Umstände, sagt Alan immer", versuchte Dougal zu scherzen.
    „Der ist aber schwer", meinte Norrie, der mit Dougals Erlaubnis den Taucheranzug untersuchte. „Sicherlich ist es sehr heiß da drin. Braucht schon einen starken Mann, um sich darin bewegen zu können. Wie bleibt denn der Anzug unter Wasser von innen trocken?"
    „Er besteht aus verschiedenen Schichten von Gummi und speziell bearbeitetem Segeltuch", erklärte Dougal. „Und schwer?
    Na ja, an Land ist das ein ganz schönes Gewicht. Unter Wasser ist es leichter durch den natürlichen Auftrieb. Das ganze Gewicht dient dazu, dass man in die Tiefe sinken und dort bleiben kann. Sonst würden wir allzu schnell wieder auftauchen, und das wäre sehr ungesund."
    „Wer in die Tiefe geht, muss langsam wieder raufkommen, sonst stirbt er", erläuterte Clarke.
    „Das klingt aber sehr gefährlich", meinte Margaret.
    „Es geht." Dougal winkte ab.
    Clarke schnaubte verdrießlich. „Es ist sehr gefährlich, Miss. Deshalb liebt Dougal Stewart das Tauchen ja so. Er ist nämlich
    bekannt für seinen Leichtsinn. Aber beim Tauchen, da muss er es langsam und sorgfältig angehen lassen. Und so sorgt die gefährliche Arbeit dafür, dass der Bursche nicht aus der Reihe tanzt, wie er es anderswo tut." Er grinste Dougal gutmütig an.
    „Leichtsinnig? Sind Sie das, Sir?" fragte Norrie.
    „So heißt es", antwortete Dougal und sah dabei Margaret an. „Wie tief können Sie mit dieser Ausrüstung tauchen?" wollte Norrie wissen.
    „Ohne Schwierigkeiten ungefähr fünfundfünfzig Meter. Ich bin aber auch schon fast auf sechzig Meter Tiefe gewesen, doch das sollte man nicht ständig machen."
    „So oft überlebt man das nicht", meinte Clarke.
    „Tauchen Sie auch, Mr. Clarke?" erkundigte sich Margaret.
    „Nein, das überlasse ich solchen Kerlen wie Mr. Stewart und Mr. Mackenzie, die das Risiko lieben."
    Norrie untersuchte die versiegelten Bullaugen und die Ventile am Helm genauer. „Kommt die Luft hier durch?"
    „Hm. Sie wird durch die Schläuche hineingepumpt. Dieses ist für Frischluft, und durch das andere entweicht die verbrauchte
    Luft", erklärte Dougal und zeigte dabei auf die Ventile. „Und das ist mit dem Sprachrohr verbunden. Damit halten wir Verbindung zu den Männern an der Wasseroberfläche."
    „Damit ein Taucher sicher in die Tiefe gehen kann, braucht es ein Team von Helfern", erläuterte Clarke.
    Dougal nickte zustimmend. „Wobei die Männer an den Pumpen die allerwichtigsten sind. Unser Leben liegt in ihrer Hand."
    „Das stimmt", pflichtete Mackenzie ihm bei und stand auf. „Ich gehe ins Büro, Dougal. Ich will festhalten, was wir da unten gesehen haben. Ein paar Zeichnungen werden ganz hilfreich sein, den Zustand des Felsens besser zu beurteilen."
    Dougal nickte. ;,Und ich werde unsere Gäste inzwischen auf dem Gelände herumführen.” Er unterhielt sich mit

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