Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
mir leid, ich konnte nicht widerstehen. Es steht tatsächlich in dem Buch.
    Sie zögerte, und sein Körper reagierte vor Sorge mit Anspannung. Sie schien plötzlich unsicher zu sein, ob sie eine ganz bestimmte Information an ihn weitergeben sollte. Bei einer Frau, die so direkt sein konnte, verhieß das nichts Gutes. Sag mir, was los ist.
    Sie seufzte. Ich glaube, das Baby hat sich gesenkt.
    Sein Herz pochte heftig. Er blinzelte, und in dem Moment verschwand der Mann, den er beobachtet hatte, aus seinem Blickfeld. Kane hatte sich eingeprägt, wo sich der Feind hatte auf den Bauch fallen lassen, aber das hieß noch lange nicht, dass sich der Mistkerl nicht in Bewegung gesetzt hatte. Das Baby hat sich gesenkt?, wiederholte er und fühlte sich, als sei ihm ein wirklich schwerer Gegenstand über den Schädel gezogen worden. Was zum Teufel hat das zu bedeuten?
    Als ich heute Abend unter der Dusche stand, hat der Druck auf meine Rippen nachgelassen. Ich glaube, das Baby hat sich in die Geburtsposition bewegt.
    Ich bin nicht derjenige, der das Buch gelesen hat, Rose. Er suchte jeden Zentimeter der Düne ab, wo der Feind verschwunden war, und tat sein Bestes, um nicht in Panik zu geraten – nicht etwa, weil er den Feind aus den Augen verloren hatte, sondern weil er das todsichere Gefühl hatte, es verhieße nichts Gutes, wenn Babys sich senkten.
    Sie zögerte wieder, und dieses kleine Zögern ließ ihn noch mehr ausrasten. Er sah sich die Düne gründlich an. Hatten sich die Grashalme dort bewegt? Es wehte kein Wind, nicht einmal eine Brise. Die Nachtluft hatte sich abgekühlt, aber es war immer noch warm. Am Himmel funkelten zahllose Sterne wie verstreute Diamanten. Es war eine wunderschöne Nacht. Es versetzte ihn immer wieder in Erstaunen, dass sich etwas so Hässliches wie Mord in einer so friedlichen Umgebung abspielen konnte. Die Nacht war wie dafür geschaffen, dass ein Mann und eine Frau ruhig dasaßen und sich an den Sternbildern und aneinander erfreuten.
    »Ich sehe dich«, flüsterte er tonlos. Die Wüstengräser neigten sich zum Haus hin, und er erhaschte einen flüchtigen Blick auf den Umriss einer Schulter des Feindes. Links von dir, Rose. Er kommt auf dich zu. Sieh nicht hin. Wenn er dir zu nah kommt, ist er tot.
    Er sah nach den drei anderen, ehe er sein Gewehr wieder auf denjenigen richtete, der Rose am nächsten war. Die anderen waren auf ihren Posten geblieben.
    Erschieß ihn nicht. Roses Stimme war gepresst und bebte sogar ein wenig. Sie brauchen Beweise. Whitney will für alles dokumentarische Belege haben. Wahrscheinlich versuchen sie, ein gestochen scharfes Foto von mir zu machen. Er muss sich in eine geeignete Position manövrieren.
    Das leichte Zittern ihrer Stimme ließ ihn mit dem Finger über den Abzug seines Gewehrs streichen. Normalerweise floss Eis in seinen Adern, wenn er darauf wartete, einen tödlichen Schuss abzugeben, aber heute Abend verhielt es sich nicht so. Wenn Rose, vom Feind umgeben, ungeschützt im Freien saß, fiel es ihm nicht leicht, seinen Verstand zur Disziplin anzuhalten.
    Das ist verdammter Blödsinn, Rose. Ich werde sie alle töten, und wir werden schleunigst von hier verschwinden. Wir haben den Humvee.
    Kane. Der zarte Klang ihrer Stimme erweichte sein Herz. Ich finde es wunderbar, dass du mich beschützen willst, aber versteh endlich, dass ich nicht weiter fliehen kann. Es ist nicht machbar. Wenn ich es könnte, würde ich sagen, wir lassen es darauf ankommen, aber es ist noch zu früh für die Geburt des Babys, und ich vermute, mein Körper ist derart erschöpft, dass er die Kleine einfach nicht mehr halten kann.
    Kane wischte sich mit einer Hand den Schweiß aus dem Gesicht und beobachtete den Feind, der Rose am nächsten war. Der Mann bewegte sich immer noch behutsam voran. Jetzt war er keine fünfzehn Meter mehr von ihr entfernt.
    Kane wusste, dass Whitney ihn, Kane, als Partner für sie bestimmt hatte; Himmel nochmal, er hatte sogar eingewilligt, doch zu dem Zeitpunkt hatte er nicht genau gewusst, was das hieß. Soweit er es verstanden hatte, hatte es etwas mit Pheromonen zu tun. Bedeutete das nicht einfach nur, dass er sich für alle Zeiten sexuell zu ihr hingezogen fühlen würde? Wenn dem so war und wenn das alles war, was zum Teufel stimmte dann nicht mit ihm? Es war nämlich so, dass jede Zelle in seinem Körper verlangte, er sollte Rose aus dieser Situation herausholen.
    Nachdem er sie jetzt wiedergefunden hatte und mit Sicherheit wusste, dass sein Kind in ihr

Weitere Kostenlose Bücher