Im Bann des Maya-Kalenders
möglich, dass der Planet X den Weg der Erde kreuze oder sich ihr in einer Weise nähere, dass seine Gravitation die Erdachse zum Kippen bringe. Planet X müsste sich in einer extremen elliptischen oder ovalen Bahn sehr weit von der Sonne entfernen – rund 230 Mal die Distanz Sonne-Erde. Dies sei aus physikalischen Gründen unmöglich.
Ist Nibiru ein Brauner Zwerg?
Denn Nibiru unterliege – wie die andern Planeten auch – dem Gesetz der Gravitation und müsste die Sonne annähernd kreisförmig umrunden, sagen die Astronomen. Nibiru wäre bei der ihm angedichteten Bahn längst mit einem Planeten oder der Sonne kollidiert oder aus dem Sonnensystem geflogen. Wäre Nibiru hingegen tatsächlich größer als die anderen Planeten und zum Beispiel ein Brauner Zwerg, wie manche Esoteriker behaupten, hätte er Jupiter, Uranus oder Mars wegen seiner starken Gravitation zerstört oder aus dem Sonnensystem geworfen.
Esoteriker halten mit dem Argument dagegen, es gebe sehr wohl Himmelskörper, die stark ovale Bahnen ziehen würden. Das ist richtig, doch es handelt sich dabei lediglich um die kleinen Asteroiden und gewisse Kometen. Wäre Nibiru tatsächlich im Anflug auf die Erde, wäre seine Gravitation bereits wirksam: Die Raumfahrt hätte ihn auch bei einer großen Entfernung zu unserem Planeten längst zu spüren bekommen, denn seine Gravitation hätte die Raumsonden von den berechneten Bahnen abgebracht. Wenn ihnen keine plausiblen Erklärungen mehr einfallen, behaupten manche Esoteriker, Nibiru befinde sich auf der Rückseite der Sonne und sei für uns nicht sichtbar. Das wäre nur
möglich, wenn der ominöse Planet X die gleiche Bahn wie die Erde beschreiben würde. Dann könnte er sich aber nicht so weit an den Rand des Sonnensystems bewegen und schon gar nicht der Erde gefährlich nahe kommen.
Wenig überzeugend sind auch die verschwörungstheoretischen Argumente von Nancy Lieder und manchen Esoterikern, die Wissenschaftler und der Vatikan (!) würden die Existenz von Nibiru geheim halten. Doch auch diese Erklärung vermag nicht zu überzeugen, denn der Planet ließe sich nicht totschweigen: Wenn er 2012 den erdnächsten Punkt erreichen würde, hätten ihn selbst Amateurastrologen mit ihren einfachen Teleskopen längst entdeckt. Würden die von Esoterikern und Endzeitgläubigen angegebene Umlaufzeit von 3600 Jahren und die entsprechende Bahn richtig liegen, müsste Nibiru sogar schon seit 2009 mit bloßem Auge erkennbar sein.
Lösen Sonnenstürme apokalyptische Katastrophen aus?
Wie bereits erwähnt, prophezeien Esoteriker um die Zeit vom 21. Dezember 2012 starke Sonnenstürme, wie sie auch der Maya-Älteste Dos Mundos in seiner 4. Prophezeiung vorhergesagt hat. Dieses Phänomen löse verheerende Katastrophen aus und gefährde die gesamte Menschheit, behaupten Endzeit-Verkünder. Dabei thematisieren sie ein Ereignis, mit dem sich auch die Wissenschaft beschäftigt. Allerdings schätzen Experten die Gefahren wesentlich geringer ein und können ihre Erkenntnisse mit Untersuchungen und Vergleichen untermauern.
Sonnenstürme oder Sonneneruptionen entstehen aus Sonnenflecken, die starke Magnetfelder erzeugen. Diese entwickeln sich wie große Wirbel ins All hinaus. Lösen sie sich auf, entstehen riesige Explosionen. Die frei werdende Energie der elektrisch geladenen Sonnenmaterie wird ins All katapultiert. Trifft
sie in einem bestimmten Winkel auf das Magnetfeld der Erde, durchbricht sie die Atmosphäre und wirkt in vielfältiger Weise auf uns Menschen, unsere Stromversorgung und die modernen Kommunikationsmittel.
Die Erde wird immer wieder von Sonnenstürmen tangiert, meistens von kleineren, die kaum Schäden verursachen. Bei größeren Ereignissen brach auch schon in begrenzten Gebieten das Stromnetz zusammen, Kurzschlüsse lösten Brände aus. Bei aktuellen Ereignissen würden auch Satelliten aus ihrer Bahn geworfen. Ein sehr starker Sonnensturm könnte tatsächlich unliebsame Folgen haben. Ein weiträumiger Stromausfall würde das Leben massiv beeinträchtigen, Verkehr und Kommunikation könnten zusammenbrechen. Experten sind sich weitgehend einig, dass die Menschen mit gesundheitlichen Problemen rechnen müssten, aber nicht existenziell gefährdet wären. Da ein Sonnensturm ein zeitlich begrenztes Ereignis ist, käme es auch nicht zu apokalyptischen Szenarien. Außerdem wappnen sich viele Institutionen und Firmen gegen möglicherweise zu erwartende Überspannungen, was heute technisch gut machbar ist.
Auch die
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