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Im Bann des Maya-Kalenders

Im Bann des Maya-Kalenders

Titel: Im Bann des Maya-Kalenders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugo Stamm
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einer langen Reihe von spektakulären Ereignissen herausgegriffen sind. Die Esoteriker verraten auch nicht, was es mit der Zahl 11 auf sich haben soll.
    Zu jeder Endzeit-Prognose gehört auch ein heiliger Ort, der angeblich vom apokalyptischen Sturm verschont bleibt. Die Esoteriker haben diesmal das südfranzösische Dorf Bugarach ausgewählt. Um den markanten Berg Pic de Bugarach ranken mythische Legenden. Wer am 21. Dezember 2012 hierher flüchtet, soll die Apokalypse überleben. Schon ein paar Jahre vor dem sensiblen Datum begann der Run auf ein Stück Land an den Flanken des »heiligen Berges«. Sehr zum Leidwesen der Anwohner, denn die Preise stiegen seit 2001 kontinuierlich. Schon lang vor der angekündigten Endzeit pilgerten Esoteriker aus der ganzen Welt nach Bugarach. Der Bürgermeister befürchtet am 21. Dezember 2012 einen großen Ansturm und bat die Armee um Schutz.
    Vom Endzeitfieber wollen auch Geschäftsleute profitieren, die selbst keine Angst vor dem Ende der Zeit haben. So bietet der Amerikaner Robert Vivino verängstigten Esoterikern einen Platz in seiner Arche Noah an, die er bauen will. Für 50.000 Dollar
lässt sich auch ein endzeitsicherer Bunker kaufen. Die Nachfrage soll beträchtlich sein.
    Wie das Geschäft mit der Endzeitangst geschürt wird, macht auch das Buch Das PlanetX-Survival-Handbuch für 2012 und danach deutlich. »Der Schlüssel zum Überleben befindet sich in ihrem Kopf und nicht unbedingt im Portemonnaie«, preisen die Autoren ihren Überlebensratgeber. »Egal ob Sie sich einen Bunker oder nur eine Schaufel leisten können – die Informationen in diesem Buch sind für jeden hilfreich.« Eine Garantie für das Überleben gebe es natürlich nicht, »Sie können lediglich die Chancen erhöhen«. Zuerst müsse der Geist auf Überleben programmiert werden. »Auch sollten Sie nichts auf die Panikmacher geben«, raten die Autoren. Es werde ein evolutionärer Schritt wie zur Zeit der Pest im 14. Jahrhundert, allerdings viel schlimmer als der schwarze Tod, ja sogar »sehr viel verheerender«. Die sich über einen größeren Zeitraum hinziehenden Naturkatastrophen würden von den Medien lange verschwiegen, um eine Massenpanik zu verhindern. »Die würde nämlich dazu führen, dass die meisten Menschen nicht mehr zur Arbeit gingen und keine Steuern mehr zahlten«.
    Vom endzeitlichen Maya-Fieber ließ sich auch die Esoterik-zeitschrift raum&zeit anstecken. Das Blatt organisierte im November 2010 in München einen Kongress zum Thema Zeitenwende 2012 mit bekannten Referenten aus der Esoterikszene, die als »Vordenker und Wegweiser dieses Bewusstseinswandels« angekündigt wurden. Auch der bekannte Schweizer Autor Erich von Däniken, der in alten Kulturen Zeugen außerirdischen Lebens sucht, nutzte die breite Aufmerksamkeit und widmete in seinem Mystery- oder Jungfrau-Park in Interlaken, Schweiz, den Maya und ihrem Kalender eine Sonderausstellung. Von Däniken glaubt zwar nicht, dass die Umrechnung der Maya-Kalender stimmt, trotzdem ließ er sich von der Idee leiten, dass 2012 Außerirdische oder Götter auf die Erde zurückkehren würden.
    Apokalyptische Botschaften in den Kornkreisen
    Außerirdische Zeichen, die weitere Hinweise auf die Maya-Prophezeiung geben sollen, suchen manche Esoteriker auch in den Kornkreisen. Sie analysieren die rätselhaften Symbole in den Feldern und glauben, Botschaften der Maya zu erkennen. Auf der Internet-Seite www.grenzwissenschaft-aktuell.de finden sich immer wieder entsprechende Hinweise. Im Juli 2008 und im Mai 2011 seien im englischen Avebury in Wiltshire Kornkreisformationen entdeckt worden, die angeblich auf das Maya-Datum hinweisen, erklärten die Internet-Autoren. Die Kornkreise stellten unser Sonnensystem dar – im Zentrum eine Sonne, darum herum die Bahnen der Planten –, »wenn auch nicht im proportional korrekten Maßstab«, heißt es auf der Homepage. Wenn man die Positionen der Planeten in ein astronomisches Programm übertrage, »so findet sich eine Datumsübereinstimmung der Kornkreisdarstellung mit der Planetenkonstellation um den 21. Dezember 2012«, wird behauptet. Um was für ein astronomisches Programm es sich handelt, verraten die Autoren nicht.
    Schon einen Monat zuvor sichteten Esoteriker bei Barbury Castle einen Kornkreis, der die Kreiszahl Pi »bis auf zehn Stellen korrekt kodiert dargestellt« habe. Es sei bereits der zweite Kornkreis, der eine »eindeutig interpretierbare konkrete Botschaft« im Zusammenhang mit dem

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