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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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lebt!«, brauste Jared auf. »Er kann Unzufriedene um sich scharen, mir den Thron streitig machen –«
    »Euer Bruder hat niemals auch nur das leiseste Interesse daran gezeigt zu regieren.«
    »Das muss er auch nicht!«, fuhr Jared den Magier wutschnaubend an. »Alles, was er tun muss, ist lange genug am Leben zu bleiben, um Dhasson zu erreichen, und andere werden sich um ihn scharen!«
    »Dann müssen wir eben dafür sorgen, dass er Dhasson nie erreicht.«
    Jared stand auf und trat ans Fenster. Es war Herbst, und nur die dicken Steinmauern des Schlosses hielten die Kälte draußen. Sein tiefdunkles braunes Haar fiel in sanften Wellen auf seine Schultern und umrahmte ein Gesicht, das man hätte hübsch nennen können, wäre da nicht der arrogante Zug um seine Lippen und das harte Funkeln in seinen brauen Augen gewesen. Die Ähnlichkeit zwischen Jared und seinem jüngeren Halbbruder war unverkennbar, auch wenn Tris in Haut- und Haarfarbe so hell wie Jared dunkel war. »Was schlagt Ihr vor?«
    »Ihr seid Euch sicher, dass er in östlicher Richtung nach Dhasson unterwegs ist. Nur ein paar Straßen führen dorthin. Heuert einen Spurenleser an, um ihn zu finden, und belohnt ihn gut für die Suche.«
    Jared wirbelte auf dem Absatz herum und funkelte den Magier an. »Das ist alles? Damit hätte ich auch daherkommen können! Kann ein Magier mit nichts Besserem aufwarten?«
    Arontala starrte ihn kalt an. »Es gibt Verwendungen für Magie und Verwendungen für Männer. Meine Magie bestätigt mir, dass Euer Bruder lebt und sich nach Osten bewegt. Aber ohne präzisere Informationen kann ich keinen Schaden über ihn bringen, ohne dabei einen nicht geringen Teil der Bevölkerung entlang den östlichen Routen auszulöschen.«
    »Dann tut es dennoch!«
    Arontala wirkte leicht amüsiert. »Das wäre nicht weise, Sire«, entgegnete er und trat von der Wand weg. »Selbst Ihr regiert mit der Zustimmung des Volkes, und auch meine Macht kann das nicht ändern, sollten sich zu viele gegen Euch stellen. Es gibt immer noch Getuschel bezüglich des Todes Eures Vaters. Und Eures verdächtigen Schwarzmagiers«, fügte er mit einem Anflug von Ironie hinzu. »Sie fürchten Euch, aber sie hassen Euch nicht. Noch nicht. Wartet, bis Euer Bruder tot ist, bevor Ihr sie Eure Gegenwart drückender spüren lasst, oder Ihr werdet ihm die Blöße bieten, die Ihr zu vermeiden trachtet.«
    Jared drehte sich wieder um und sah durchs Fenster. »Dann dingt Eure Mörder und bezahlt sie gut. Ich will Tris tot sehen!«
    »Wie Ihr wünscht, mein Gebieter.«
    Jared blickte ihn über die Schulter an. »Und die andere Sache? Habt Ihr Euch darum gekümmert?«
    Arontala durchquerte den Raum, doch Jared sah nicht, dass er sich bewegte. Es war eine Angewohnheit, die Unbehagen verursachte, und Jared hatte den Verdacht, dass der Magier exakt aus diesem Grund nicht von ihr ließ. Arontala nahm die Schale mit dem Blut des Soldaten auf und ließ einen Finger um ihren Rand wandern. Der Magier leckte sich mit der Zunge die Lippen, hob die Schale an den Mund und begann zu trinken. Jared sah ein Aufblitzen weißer Zähne, das ihm einen Schauder über den Rücken jagte.
    »Frönt Eurer scheußlichen Gewohnheit anderswo!«, brauste Jared auf. »Ein Magier, der nur im Dunkeln herumgehen kann, ist nur von halbem Nutzen für mich!«
    Arontala ignorierte den Befehl und stellte die Schale erst weg, als sie leer war. Sein Mund war makellos sauber. »Ihr solltet nicht von Dingen sprechen, die Ihr nicht versteht, mein Lehnsherr«, sagte der Magier trocken. »Wenn Ihr es vorzieht, kann ich mich anderweitig ernähren, aber ich bin nicht sicher, ob selbst Ihr mächtig genug seid – jetzt schon –, um einem bösartigen, einzelgängerischen Vayash Moru ungestraft Unterschlupf zu gewähren.«
    »Eure feine dunkle Gabe hat mir wenig Gutes gebracht«, knurrte Jared. »Und was die Gerüchte betrifft: Denkt Ihr etwa, die Bürgerlichen würden glauben, einer Eurer Art würde bei mir Zuflucht finden – nachdem wir uns solche Mühe gegeben haben, die anderen auszurotten?« Er hielt inne. »Ich bin immer noch der Meinung, man hätte sie dazu bringen können, uns … nützlich zu sein.«
    »Oh ja«, sagte Arontala mit jener sanften Stimme, die Jared als so spöttisch empfand. »Jared Drayke, Vernichter der Vayash Moru, Beschützer des Königreichs. Nicht einmal ich könnte so viele – wie beliebtet Ihr es zu formulieren – ›meiner Art‹ umdrehen und die Kontrolle über sie behalten.«
    »Nicht

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