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Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHERINE MANN
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unterdrücken, um nicht darin unterzugehen.
    Entschlossen richtete er den Blick auf die Küste, wo ein Fischadler sein Nest umkreiste. Palmen säumten den Strand, und parallel dazu verlief eine zweispurige Straße. Auf den ersten Blick war lediglich ein weißes Gebäude zu erkennen. Erst, wenn man genauer hinschaute, entdeckte man den Wachturm.
    Als sie damals auf diese Insel vor der Küste von St. Augustine geflüchtet waren, hatte es Zeiten gegeben, da hatte Tony geglaubt, er wäre wieder zu Hause … dass sein Vater mit ihnen nur an einen anderen Ort auf San Rinaldo gezogen war. Nachts war er schweißgebadet aufgewacht, überzeugt, dass die Soldaten in ihrer Tarnkleidung die Gitter vor seinen Fenstern zersägt hatten und ihn holen kamen. Manchmal hatte er sich eingebildet, sie hätten ihn bereits geschnappt, und er säße hinter Gefängnisgittern.
    In den schlimmsten Nächten hatte er geträumt, seine Mutter wäre noch am Leben, nur um sie noch einmal sterben zu sehen.
    Shannon berührte zaghaft seinen Ellbogen. „Wie lange habe ich im Flugzeug geschlafen?“
    â€žEine ganze Weile.“ Tony lächelte sie an, um sie zu beruhigen, doch es wirkte wohl nicht sonderlich überzeugend. Verdammt, er wünschte, es hätte die vergangene Woche nie gegeben. Dann könnte er sie an sich ziehen und alles andere vergessen.
    Der Wind wehte ihr die Haare ins Gesicht. „Oh, natürlich. Wenn du es mir sagst, könnte ich ja erahnen, wie weit wir von Galveston entfernt sind. Ich könnte erraten, wo wir sind. Tut mir leid, dass es mich leicht beunruhigt, von der Welt abgeschnitten zu sein.“
    â€žDas verstehe ich, und ich werde mein Möglichstes tun, damit alles so schnell es geht wieder ins Lot kommt.“ Auch er wollte nichts lieber, als von dieser Insel verschwinden und in das Leben zurückkehren, das er sich aufgebaut – das er gewählt – hatte. Das Einzige, was die Rückkehr hierher erträglich machte, war der Umstand, dass Shannon an seiner Seite war. Diese Erkenntnis brachte jedoch seine ganze Welt ins Wanken, es machte ihm nämlich klar, wie wichtig sie ihm bereits geworden war.
    â€žObwohl ich zugeben muss“, meinte sie, während sie ihren Sohn näher an sich zog, „dass das hier meine kühnsten Erwartungen übertrifft.“
    Ihr Blick fiel auf die Reiher, die an der Küste entlangstolzierten, das Seegras, das sich im Wind wiegte, und ihre Augen leuchteten vor Begeisterung auf. Die in den Bäumen versteckten Kameras hatte sie anscheinend noch nicht entdeckt, genauso wenig wie den Sicherheitsposten, der am Dock stand, mit einem Gewehr um die Schulter.
    Kolby stieß einen kleinen Schrei aus und beugte sich im Arm seiner Mutter vor.
    â€žHoppla …“ Tony erwischte ihn gerade noch an den Trägern seiner Latzhose. „Nicht so hastig, junger Mann.“
    Erschrocken rang Shannon nach Atem. „Zum Glück warst du so schnell. Ich habe eine Sekunde lang nicht hingeschaut. Es gibt hier so viel zu sehen, so viele Ablenkungen.“
    Kolby zappelte. „Will runter.“
    Shannon fing ihren Sohn auf, als er sich zu ihr hinüberlehnte. Sie deutete über die Reling. „Wolltest du das sehen, Schätzchen?“
    Ein Delfin zog neben der Fähre seine Bahnen. Die Flosse schnitt durch das Wasser, bevor er wieder untertauchte.
    Kolby klatschte in die Hände und rief: „Ja, ja, ja.“
    Tony verspürte einen großen Beschützerinstinkt, was Mutter und Sohn anging. Er würde nicht zulassen, dass die Vergangenheit der Medinas ihre Zukunft beeinträchtigte. Selbst wenn es bedeutete, dass er die Identität, die er so mühsam versucht hatte aufzugeben, wieder annehmen musste.
    Die Fähre legte an der Insel an.
    Und Prinz Antonio Medina war zurück.
    Was bedeutete es für Tony, nach so langer Zeit zurückzukehren? Angesichts der Entfremdung in dieser Familie, die nur durch Anwälte kommunizierte, war es offenbar keine glückliche Heimkehr.
    Shannon hätte gern die Hand nach ihm ausgestreckt, als sie jetzt in der Limousine saßen, doch Tony hatte in dem Moment, als die Fähre am Anleger festgemacht hatte, begonnen, sich emotional zu distanzieren. Natürlich war er ganz der Gentleman, als sie die Fähre verließen und zur Mercedes-Limousine gingen.
    Sei vorsichtig … Brauchst du Hilfe? Doch sein Lächeln wirkte immer gequälter.
    Vielleicht

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