Im Bann des Prinzen
â¦â
âBitte, hör auf.â Sie presste ihre Finger auf seinen Mund. âDu machst es uns beiden nur noch schwerer.â
Zärtlich knabberte er an ihrem Finger, bevor er seine Hand mit ihrer verschränkte. âWir haben Probleme, zweifellos, und du hast allen Grund, wütend zu sein. Aber das Verlangen, zusammen zu sein, ist keinen Deut schwächer geworden. Willst du das abstreiten? Wenn du das kannst ⦠okay. Dann halte ich Abstand.â
Sie öffnete den Mund, formte die Worte, die das letzte Band zu der Beziehung, die sie während der vergangenen Monate aufgebaut hatten, zerschneiden würden. Sie war wild entschlossen, ihm zu sagen, dass sie fertig miteinander waren ⦠Aber sie brachte kein einziges Wort heraus.
Langsam zog er sich zurück. âWir sind fast da.â
Fast, wo? Wieder zusammen? Shannon bemühte sich, mit ihm mitzuhalten, was verdammt schwierig war, wenn er sie so durcheinanderbrachte. Verflixt, sie hatte einen Magna-cum-laude-Abschluss und hasste es, sich wie ein Dummchen zu fühlen, das sich nur von der Libido leiten lieÃ. Aber in Gegenwart dieses Mannes lief ihre Libido zu Höchstform auf â¦
Tony erhob sich und ging weg. Einfach so. Er unterbrach ihre Unterhaltung, so als wären sie nicht beide gerade in einen dieser sinnlichen Taumel geraten, der ihnen in der Vergangenheit solch erotische Freuden bereitet hatte. Shannons Blick wanderte über Tonys breite Schultern, hinunter zu der schmalen Taille und dem knackigen Po, der in der maÃgeschneiderten Hose so perfekt zur Geltung kam.
Ein Stöhnen unterdrückend, vergrub sie die Finger in der Armlehne. Tony blieb bei Kolby stehen und öffnete die Fensterblende.
âSchau nach drauÃen, GroÃer, wir sind fast da.â Tony deutete durchs Fenster auf den klaren Himmel.
Ach so. Da . Das hatte er gemeint, sie waren fast auf der Insel seines Vaters angekommen. Tony hatte sie so in seinen Bann gezogen, dass sie einen Moment lang vergessen hatte, dass sie auf dem Weg zu einem mysteriösen Ziel waren.
Sie rutschte zum Fenster, schob die Blende hoch und schaute nach drauÃen, neugierig auf ihr zukünftiges â zeitweiliges â Domizil. Und zugegebenermaÃen extrem neugierig auf den Ort, wo Tony aufgewachsen war. Tatsächlich, da erstreckte sich in der Ferne eine Insel mitten im glitzernden Ozean. Palmen erhoben sich aus einer leicht hügeligen Landschaft, und ungefähr ein Dutzend Gebäude bildeten einen Halbkreis um eine gröÃere Anlage.
Die weiÃe Villa war u-förmig in Richtung Meer ausgerichtet und verfügte über einen groÃen Garten mit Pool. Shannon nahm Kolbys âOohsâ und âAahsâ kaum war, weil der Anblick sie selbst auch überwältigte.
Noch waren Details kaum zu erkennen, doch sie würde schon bald einen genaueren Blick auf den Ort werfen können, an dem Tony den GroÃteil seiner Kindheit und Jugend verbracht hatte. Selbst aus dieser Entfernung konnte man nicht übersehen, dass es sich wahrlich um ein königliches Anwesen handelte.
Das Flugzeug setzte zur Landung auf einer schmalen Insel an, die parallel zur gröÃeren Insel lag. Als sie näher kamen, erschien eine Fähre in ihrem Blickfeld. Um sie vom Flughafen zur Hauptinsel zu bringen? Die Sicherheitsvorkehrungen wurden hier wohl wirklich ernst genommen.
Die Lautsprecher knackten eine Sekunde, bevor der Steward verkündete: âWir werden jetzt zur Landung ansetzen. Bitte kehren Sie auf Ihren Sitzplatz zurück und schnallen sich an. Vielen Dank, und wir hoffen, Sie hatten einen angenehmen Flug.â
Tony wandte sich vom Fenster ab und schenkte ihr noch ein Lächeln. Nur erreichte es diesmal nicht seine Augen. Wieder kribbelte Shannons Magen, doch jetzt vor Sorge und nicht vor Verlangen.
Würde die Insel die Antworten liefern, die sie brauchte, um Tony Vergangenheit werden zu lassen? Oder würde ihr hier noch einmal das Herz gebrochen werden?
5. KAPITEL
Tony stand auf dem Deck der Fähre und starrte hinüber zur Insel, auf der er aufgewachsen war. Er hasste es, das Schiff nicht steuern zu können, fast genauso, wie er es hasste, hierher zurückzukehren. Einzig und allein die Sorge um Shannon und ihren Sohn hatte ihn bewogen, sich den Erinnerungen zu stellen und zurückzukehren.
Bei jeder Welle, die gegen den Schiffsrumpf schwappte, bemühte Tony sich, die heimtückischen Emotionen zu
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