Im Bann des stolzen Griechen
viel zu anstrengend für sie.“
„Du hast völlig recht.“
„Wenn sich zwischen Deline und mir nichts ändert, muss ich ein Kindermädchen engagieren. Bis dahin könnte Gabi mir aushelfen, vor allem weil Kris bald operiert wird.“
„Dann ruf sie an!“, rief Andreas. Allein bei der Vorstellung stieg sein Adrenalinspiegel.
Hoffnungsvoll blickte Leon ihn an. „Meinst du das ernst?“
„Ja, mach es gleich! Sie kann in einer der Gästevillen wohnen. Erzähl ihr, was du gerade zu mir gesagt hast, und sie wird sofort kommen. Vergiss nicht zu erwähnen, dass du ihr den Hubschrauber schickst.“
„Und wer vertritt sie solange im Büro?“
„Christine.“
„Gus’ Sekretärin?“
Andreas nickte. „Ich mag sie. Sie lässt sich genauso wenig aus der Ruhe bringen wie Anna.“
„Dann ist sie perfekt.“
„Ich rede mit Gus. Und wenn du Gabi erreichst, stell sie vor vollendete Tatsachen, damit sie nicht ablehnt.“
„Wer war das gerade?“
Aufgewühlt schaltete Gabi ihr Handy aus und drehte sich zu ihrer Mutter um. Sie saßen gerade in der Küche und hatten sich die Fotos der Jungen auf ihrem Display angesehen.
„Das war Leon Simonides. Stell dir vor, seine Frau ist schwanger!“
„Du machst Witze …“
„Nein. Und das Traurige ist, dass sie sich trotzdem von ihm scheiden lassen will. Er ist ziemlich durcheinander. Seine Mutter muss sich um seinen Vater kümmern, und Estelle ist mit den Kindern überfordert. Deswegen hat er mich gebeten, nach Milos zu kommen und ihm zu helfen, bis Kris alles überstanden hat.“
„Ich beneide ihn wirklich nicht.“
„Ich auch nicht. Er ist so verletzt, Mom.“ Gabi seufzte gequält. „Wenn ich mich bereit erkläre, es zu tun, schickt er mir morgen früh den Hubschrauber. Ich muss nur Ja sagen, dann lässt er meine Sachen aus dem Apartment holen. Und nach der Operation soll ich bei den Bewerbungsgesprächen dabei sein, wenn er ein Kindermädchen sucht.“
„Das verstehe ich, aber was ist mit deinem Job bei Andreas?“
„Er meinte, ich solle mir keine Gedanken machen. Andreas möchte die Sekretärin seines Bruders übernehmen.“
Er hatte schon alles in die Wege geleitet.
Dass Andreas bereit gewesen war, sie gehen zu lassen, ohne es ihr zu sagen, machte Gabi wütend und traurig zugleich. Sie konnte es nicht ertragen.
Ihre Mutter kam um den Tisch herum und umarmte sie. „Ich weiß, dass du hin- und hergerissen bist. Aber wenn du Leon den Gefallen tun willst, ist es auf jeden Fall einfacher für dich, auf Milos zu bleiben.“
Verwirrt blickte Gabi zu ihr auf. „Einfacher?“
„O Schatz, in dem Moment, als du mit Andreas unser Wohnzimmer betreten hast, wusste ich, dass du in ihn verliebt bist. Es muss sehr schwer für dich gewesen sein, für ihn zu arbeiten, weil du weißt, dass er eine Freundin hat.“
Traurig barg Gabi das Gesicht in den Händen. „War das so offensichtlich?“
„Nur für deinen Vater und mich.“
Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte, hob Gabi den Kopf. „Ich rufe Leon an und sage zu. Da Kris bald operiert wird, braucht er jede erdenkliche Hilfe.“ Und ich muss Andreas nicht den ganzen Tag sehen.
8. KAPITEL
Gabi begann ihren fünften Tag auf Milos mit denselben Abläufen. Nachdem sie die Babys gebadet und gefüttert hatte, verbrachte sie den Vormittag mit ihnen am Pool. Leon war wie üblich schon früh nach Athen geflogen, um einige Stunden zu arbeiten. Nachmittags kehrte er immer gegen vier zurück, um sie abzulösen. Andreas hatte sie bisher nicht gesehen, was sie allerdings nicht wunderte.
Als sie gerade mit Kris ins flache Wasser ging, erschien Estelle. Sie verstand sich sehr gut mit ihr, und sie passte auf die Kinder auf, wenn sie schliefen.
„Leonides hat gerade angerufen“, teilte sie ihr mit. „Er möchte, dass Sie und die Jungen sich für einen Segeltörn mit der Jacht fertigmachen.“
„Hast du das gehört?“ Gabi küsste den Kleinen auf die Wange. „Euer Vater kommt gleich nach Hause!“ In zwei Tagen sollte Kris operiert werden, und da sie sich immer noch Sorgen um ihn machte, kam ihr die Ablenkung gerade recht.
„Die Hausmädchen packen alles zusammen und bringen es zum Steg. Wenn Sie sich umziehen möchten, bleibe ich bei den Zwillingen. Die Fläschchen habe ich schon dabei.“
Gabi stieg mit Kris aus dem Pool, wickelt ihn in ein Handtuch und übergab ihn Estelle. „Ich bin gleich wieder da.“
Dann eilte sie die Treppe zur Gästevilla hoch. Nachdem sie ihr Strandkleid über den Bikini
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