Im Bann des stolzen Griechen
kommen, um dir die Babys anzusehen.“
Sie nickte. „Deline hatte recht. Die Jungen sind wunderschön. Das Ganze ist wirklich tragisch.“
Andreas küsste Kris aufs Haar. „Es ist eine schwere Zeit für uns alle – auch für dich, Irena. Ich wollte dir niemals wehtun.“
„Mach dir um mich keine Sorgen. Mir geht es bald wieder besser.“
Das musste er ihr glauben. „Leon meinte, du würdest demnächst nach Italien fliegen.“
„Ja, aber ich bin froh, dass ich dich noch einmal sehe. In den letzten Wochen hast du dich so verändert … Ich erkenne dich kaum wieder. Als ich dich hier eben mit ihr gesehen habe, schien es mir, als würde ein Feuer in dir brennen. Jetzt verstehe ich vieles besser, und ich hoffe, ich werde diese Liebe eines Tages auch finden.“
Daraufhin stand er auf. „Du bist eine wunderbare Frau und hast es verdient, glücklich zu sein. Wie lange willst du in Italien bleiben?“
„Warum fragst du?“
„Weil ich mir Gedanken um dich mache.“
„Das musst du nicht. Dass du so mutig warst, mit mir Schluss zu machen, hat mir die Augen für Dinge geöffnet, die ich verdrängst hatte. Um deine Frage zu beantworten, ich bleibe so lange in Italien, wie es nötig ist.“
Ihre rätselhaften Worte überraschten ihn. „Irena?“
„Sag nichts mehr. Wir haben schon alles besprochen. Und bring mich bitte nicht zum Wagen. Adio, Andreas.“
„ Adio. “ In gewisser Weise hatte Irena sich auch verändert. Irgendetwas ging hier vor … Verwirrt blickte er ihr nach, bis sie verschwunden war, und sah dann die Zwillinge an. Da es zu heiß für die beiden geworden war, nahm er sie hoch und brachte sie in Leons Villa. Dort wickelte er sie und legte sie ins Bett.
Sobald sie schliefen, suchte er Estelle und sagte ihr, er würde im Pool schwimmen. Er musste unbedingt seine überschüssige Energie abbauen.
Als er seine zehnte Bahn schwamm, hörte er einen Hubschrauber kommen. Bei der Vorstellung, dass es womöglich Gabi war, begann sein Herz wild zu pochen, doch es war vermutlich Wunschdenken. Genau wie am Strand von Papafragas und in ihrem Apartment war sie vor ihm geflohen, und er wusste nach wie vor nicht, warum.
Schließlich verstummte das Rotorengeräusch. Wahrscheinlich war wie so oft im Sommer irgendein Mitglied seiner Familie aus Athen gekommen, vermutlich eine seiner Schwestern mit ihren Kindern.
Zu seiner Überraschung erschien allerdings Leon und sprang zu ihm in den Pool. Sobald er vor ihm auftauchte, ahnte Andreas, was passiert war.
„Danke, dass du auf die Jungen aufgepasst hast“, sagte Leon. „Ich hätte es mir sparen können, mit Deline zu sprechen. Sie konnte mich gar nicht schnell genug loswerden. Obwohl sie schwanger ist, will sie sich von mir scheiden lassen.“
„Sie ist immer noch sehr verletzt.“
Leon lehnte sich an den Beckenrand und hielt sich daran fest. „Offenbar hat sie mit Irena über uns beide geredet. Bevor ich gegangen bin, hat sie gesagt: ‚Es sieht so aus, als könnte dein Bruder auch nicht treu sein. Das ist wohl ebenfalls typisch für Zwillinge.‘ Zitat Ende.“
Andreas runzelte die Stirn. „Das verstehe ich nicht.“
„Als Deline Gabi und die Zwillinge in Apollonia besucht hat, wusste sie anscheinend noch nicht, dass du mit Irena Schluss gemacht hattest.“
Andreas atmete scharf ein. „Heißt das …?“
„Ja, sie hat zu Gabi gesagt, die Familie warte darauf, dass du ihr einen Heiratsantrag machst.“
Andreas fluchte laut, bevor er sich am Beckenrand hochzog.
„Was ist los, Bruderherz?“
„ Deswegen ist Gabi die ganze Zeit auf Abstand gegangen.“ Plötzlich ergab alles einen Sinn.
„Ah.“ Traurig betrachtete Leon ihn. „Ich wünschte, mein Problem wäre auch so einfach zu lösen.“
Das wünschte Andreas ebenfalls. Als Zwillinge konnten sie sich besonders gut ineinander hineinversetzen. „Ich weiß, wie schlecht es dir geht. Gib Deline nicht so schnell auf.“
Leon lächelte humorlos. „Selbst wenn ich es wollte, könnte ich es nicht, denn sie ist meine große Liebe. Wenigstens lenken die Kinder mich etwas ab.“
„Gabi war vorhin hier. Die beiden haben angefangen zu weinen, als sie gegangen ist. Zum Glück haben sie sich schnell wieder beruhigt.“
„Ich überlege, ob ich sie dir abspenstig machen soll“, gestand Leon. „Ich brauche ihre Hilfe. Die Jungen lieben sie und werden es immer tun, weil sie ihre Tante ist. Seien wir ehrlich, Andreas. Estelle ist zu alt, um Kindermädchen zu spielen. Die letzten drei Wochen waren
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