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Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Titel: Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Schönheit beschenkt haben musste, beschrieb ihn nicht annährend. Langes goldenes Haar, so helle Augen, dass sie silbern glänzten, und goldene Haut – der Mann war eine blendende Erscheinung. All meine Körperhärchen stellten sich gleichzeitig auf. Und mir schoss der eigenartigste Gedanke durch den Kopf: Er ist nicht menschlich.
    Ich schüttelte den Kopf über meine Wahnvorstellung und setzte mich wieder. Ich beabsichtigte nach wie vor, den Barkeeper über den Diebstahl aufzuklären, wollte aber damit warten, bis sich der Mann vom Tresen entfernt hatte. Plötzlich hatte ich gar keine Lust mehr, ihm zu nahe zu kommen.
    Aber er bewegte sich nicht vom Fleck. Stattdessen lehnte er sich an die Theke, brach das Siegel auf, schraubte den Verschluss von der Flasche, setzte sie an die Lippen und trank einen großen Schluck.
    Und während ich ihn beobachtete, geschah etwas absolut Unerklärliches. Die feinen Härchen auf meiner Haut fingen an zu vibrieren, das Essen ballte sich in meinem Magen zusammen und plötzlich hatte ich eine Art Vision. Die Bar war immer noch da, genau wie der Typ, aber in dieser Version der Realität war er keineswegs atemberaubend. Er war nichts anderes als ein sorgfältig getarntes Scheusal und unter der dünnen Firnis der Perfektion verströmte seineHaut den nur unzureichend kaschierten Gestank nach Verwesung. Und wenn ich ihm näher käme, würde mich der faule Geruch ersticken. Aber das war noch nicht alles. Ich hatte das Gefühl, als … als würde ich noch mehr sehen, wenn ich nur die Augen ein wenig weiter öffnen könnte. Ich würde sehen, was er wirklich war, wenn ich mich irgendwie mehr anstrengen könnte.
    Ich weiß nicht, wie lange ich dasaß und ihn anstarrte. Später sollte mir klar werden, dass es fast lange genug war, um mein Todesurteil zu besiegeln. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Ahnung von alldem.
    Ein kräftiger Schlag auf den Hinterkopf rettete mich vor mir selbst, sonst hätte meine Geschichte gleich hier und jetzt ein Ende gefunden.
    »Au!« Ich sprang von meinem Hocker, drehte mich um und funkelte meine Angreiferin an.
    Sie funkelte zurück – eine winzige Greisin, mindestens achtzig Jahre alt. Das dichte silberweiße Haar war aus dem feinknochigen Gesicht gekämmt und zu einem langen Zopf geflochten. Auch sie war von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet und ich begriff, dass ich wahrscheinlich meine Theorien über Frauenmode revidieren musste. Bevor ich sagen konnte: »Hey, was bilden Sie sich eigentlich ein?«, streckte sie die Hand aus und versetzte mir noch eine Kopfnuss. Ihre Fingerknöchel trafen hart auf meine Stirn.
    »Aua! Hören Sie auf damit!«
    »Wie kannst du es wagen, ihn so anzustarren?«, zischte die alte Frau. Stahlblaue Augen blitzten mich zornig aus einem feinen Faltengespinst an. »Willst du uns alle in Gefahr bringen, du verdammte Närrin?«
    »Was?« Wie bei dem ältlichen Kobold von der Rezeption musste ich ihre Worte langsamer im Geiste wiederholen. Trotzdem ergaben sie keinen Sinn.
    »Die dunklen Tuatha De! Wie kannst du es wagen, uns an sie zu verraten? Ausgerechnet du – eine O’Connor! Ich werde ein ernstes Wörtchen mit deiner Sippe reden – ja, das werde ich.«
    »Was?« Mit einem Mal schien dies das einzige Wort zu sein, das ich über die Lippen bringen konnte. Hatte ich sie richtig verstanden? Was, um alles in der Welt, war ein too-ah-day ? Und für wen hielt sie mich? Sie hob die Hand und ich hatte Angst, sie würde noch einmal zuschlagen, also platzte ich heraus: »Ich bin keine O’Connor.«
    »Natürlich bist du eine.« Sie verdrehte die Augen. »Dieses Haar, diese Augen. Und diese Haut! O ja, du bist eine O’Connor durch und durch. Er und seinesgleichen würden ein so zartes Ding wie dich im Nu zerfetzen und mit deinen Knochen in seinen Zähnen stochern, ehe du den hübschen Mund aufmachen und um dein Leben betteln kannst. Jetzt verschwinde von hier, ehe du uns alle ins Unglück stürzt!«
    Ich blinzelte. »Aber ich …«
    Sie brachte mich mit einem strengen Blick zum Schweigen, den sie zweifellos in einem halben Jahrhundert Übung perfektioniert hatte. »Verschwinde! Sofort! Und komm nicht wieder her. Nicht heute Abend, nie mehr. Wenn du den Kopf nicht gesenkt halten und deiner Blutlinie keine Ehre machen kannst, dann tu uns allen einen Gefallen – troll dich und stirb woanders.«
    Au! Noch immer zwinkernd tastete ich nach meiner Handtasche. Ich brauchte keine Schläge mit einem Stock auf den Schädel, um zu

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