Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann seiner Macht (German Edition)

Im Bann seiner Macht (German Edition)

Titel: Im Bann seiner Macht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
Vom Netzwerk:
oder mit Patienten zu reden. Das Polieren und Sterilisieren von den Gerätschaften machte ihr einen ric h tigen Spaß. Vor allem die mörderischen Geräte, wie Spritzenkan ü len, Wurzelheber, Tr e panfräser und Matritzenspanner hatten es ihr angetan. Die sahen allesamt ein wenig gruselig aus und brachten sie zum Lachen. Aber das gehörte wohl zu ihrer leicht verrückten Seite, die sie auch mörderisch anstrengende Wanderungen unte r nehmen ließ oder zum Boxen animierte. Boxen war für Viele ein eher unweiblicher Sport, doch Silke war nicht wirklich bu r schikos. Sie war ein hübsches Ding von 25 Jahren, hatte la n ge, blonde Haare, strahlend blaue Augen und eine Bombenfigur. Sie war gut trainiert und mit einer sehr sinnlichen, weiblichen Seite gesegnet. Doch sie hatte gelernt sowohl ihren Busen, als auch ihre sinnliche Seite nicht hervorz u kehren. Mit übermäßig interessierten Männern konnte sie nicht al l zu viel anfangen und die meisten waren sowieso nicht ihre Kragenweite. Beuteschema hatte sie ke i nes, aber sie fand den Großteil der Männer uninteressant. Außerdem konnte sie mit übermäßig starker Nachfr a ge, Anzüglichkeiten oder hohlen Flirts nicht umgehen. Sie stand nie gerne im Mittelpunkt, schon gar nicht, wenn es um nichts Essentie l les ging. Wie bei der Ernährung schien sie auch hier einem gewissen Trend entg e genzuwirken und den Mainstream zu verweigern. Tief in ihrem Inn e ren wollte sie nämlich nicht nur mit ihren körperlichen Reizen beeindrucken, sondern als G e samtwesen. Und dann sollte es nicht gleich tausende von Männer betreffen, so n dern ausschließlich den Einen, den Richtigen. Sie wusste, wie kitschig das klang, wie unreali s tisch, aber genau das war der Grund, warum sie seit einem Jahr alleine lebte. Den Mä n nern war es nie ernsthaft genug und ihr daher kaum möglich, sich so voll und ganz auf einen einzulassen. Erika versuchte sie dennoch stets zu ve r kuppeln, weil sie selbst gerade auf der Suche war und nicht alleine über die Häuser ziehen wollte. Silkes Arbeit s kollegin und Freundin war so ganz anders, konnte nicht alleine sein und forderte die Männerwelt mit jeder ihrer Bewegungen und jedem Stückchen Stoff, das sie am Leib trug (oder nicht trug) heraus. Im wirklichen Leben sah sie tatsächlich ein bisschen wie Xena, die Kriegerin, aus. Sie hatte lange, schwarze Haare, stets verrucht kurze Lederminiröcke an und hohe Stiefel. Das Zungenpiercing und die höllische Tätowierung auf ihrem linken Obe r arm zeigten nur, was für ein wildes Mädchen sie war. Gegen sie wirkte Silke wie eine blasse, schöne Blume, die auf den ersten Blick unterschätzt wurde ... vor allem beim B o xen.
     
    Die beiden Frauen freuten sich auf den verdienten Feierabend, hatten für ihre Kochsession genug Leckereien eingekauft und standen nun erwartungsvoll vor Si l kes Wohnung. Der Geruch, der ihnen aus der Wohnung entgegenschlug war eke l haft. Selbst Erikarümpfte angeekelt die Nase und die war sonst nie wirklich em p findlich.
                  „Um Himmels Willen, hast du hier einen gekillt und dann liegen lassen?“
                  „Keine Ahnung. Filmriss, schon vergessen?“, antwortete Silke, wackelte prov o kant mit ihren Augenbrauen und pfefferte ihre Schuhe auf die Seite. Ihre Freundin tat es ihr gleich, obwohl sie so aussah, als würde sie am liebsten gleich wieder kehrt machen.
                  „Wonach stinkt es hier bloß?“, fragte Erika erneut und hielt sich die Nase zu. „Mein Gott, vielleicht hast du dich in jedem deiner Zimmer übergeben und erwa r test jetzt, dass ich mit dir jetzt sauber mache. DAS kannst du jedenfalls gleich wi e der vergessen, Alte!“
                  „Hör schon auf damit! Ich habe keine Ahnung warum es hier so stinkt. Und jetzt hilf mir li e ber ...“
                  „Nein“, kreischte Erika und hatte eindeutig Bilder von ganz widerlichen Dingen vor A u gen.
                  „... die Fenster aufzumachen! Mensch, entspann dich endlich! Ich bin mir sicher, dass ich gestern nicht gekotzt habe. Ich war gesund, ... äh, bin gesund. Nur mein Kopf scheint ein w e nig angeschlagen zu sein.“
                  „Bei dem Gestank ist das ja wohl kein Wunder! Pffft. Gut, wir lüften durch und dann suchen wir das Tier, das hier am Verwesen ist.“
                  „Ich habe keine Haustiere“, lachte Silke und öffnete im Wohnzimmer die ersten Fenster,

Weitere Kostenlose Bücher