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Im Bann seiner Macht (German Edition)

Im Bann seiner Macht (German Edition)

Titel: Im Bann seiner Macht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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versaut war und nach Kanal stank. Kanal. Ein Schauer lief ihr über den R ü cken, aber bevor Erika das bemerken konnte, war sie schon wieder auf den Beinen. Sie war schließlich kein Jammerlappen und wollte diesen Zustand keine Sekunde länger b e achten. Ein wenig schwindelig wankte sie in die Küche, aber das ließ sie sich nicht anmerken. Vor ihrer Ohnmacht hatte sie an wunde r schönes, karibisches Meer gedacht, dass mit einem Schlag durch das Wort Pennerin in eine ölschwarze Kloake verwandelt worden war. Silke konnte nicht nachvollzi e hen, warum ein bisschen Gestank und Schmutzwäsche solch eine Vision hervorr u fen konnte, aber sie erzählte es lieber nicht Erika. Die hielt sie sowieso schon für ein wenig ve r rückt.
                  „Das Bad ist bis auf weiteres gesperrt. Hände kannst du dir auch hier waschen. Schä t ze ich werde die Klamotten irgendwann im Freien verbrennen.“ Sie versuchte ein Lachen, doch Erika war noch nicht ganz überzeugt. Mit strengem Blick sah sie ihrer Freundin hi n terher.
                  „Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist? Ich meine vor mir brauchst du nicht die Starke zu spielen. Ich hab dich schließlich schon mal k.o. auf der Matte liegen s e hen.“ Jetzt musste Silke lachen.
                  „Träumerle! Wann hast du mich schon mal auf die Matte geboxt? Hm?“
                  „Nicht ich, aber Nadja. Schon vergessen?“ Erika grinste spitzbübisch, weil diese Russin stark wie ein Mann war und auch so kämpfte. Gut, sie hatte eine Menge Haare auf den Armen und Beinen und vielleicht sogar auf ihrer Brust, aber so g e nau traute sich das keiner in der Umkleidekabine abzuch e cken.
                  „Ah, Nadjuschka. Die ist schon ein eigenes Kapitel mit ihren Anabolika. Bitte, Erika, versprich mir, dass du mich u m bringst, falls ich mal zum Kerl werde.“
                  „Wo sind die Messer?“
                  „Haha. Sehr witzig! Dort drüben. Du darfst die Champi g nons putzen, Süße.“
                  „Pfff. Ich hasse kochen.“
                  „Ich hasse Anspielungen auf Unweiblichkeit.“
                  „War nur Spaß. Bist eh ein geiles Miststück“, lachte Erika und Silke prustete los.
     
    Zum Essen tranken sie beide Weißwein. Für Silke war es eine Ausnahme, für Erika das Gegenteil. Gutes Essen ohne Alkohol war für sie nur die Hälfte wert. Dafür ve r trug sie eine ganze Menge. Während Silke noch am ersten Glas nippte und bereits schielte, war Erika noch stocknüchtern, obwohl sie schon das dritte Glas ha t te.
                  „Das muss ich dir lassen ... kochen kannst du“, lobte Erika und prostete ihrer Kollegin zu. Aber dann veränderte sich plötzlich ihr Gesicht und sie stellte ihr Glas überraschend schnell zur Seite. Mit der flachen Hand schlug sie sich auf die Stirn, weil ihr etwas einfiel.
                  „Mist, das hätte ich fast vergessen!“
                  „Ha! Du also auch“, zischte Silke in Anspielung auf ihre Blackouts. „Vielleicht liegt es ja an meiner Wohnung. Stra h lung oder so ...“ Sie wusste wie blöd das war, aber sie freute sich, dass auch jemand anderer mal was vergessen ha t te.
                  „Wir haben zwei Einladungen bekommen von uns e rem Chef. Warte ich hole sie schnell aus meiner Tasche!“ Damit sprintete sie ins Vorzimmer und kam kurz d a rauf mit zwei zerknitterten Karten zurück. Mit einem schelmischen Grinsen wacke l te sie vor Silkes Nase damit he r um.
                  „Ein Ball! Wir zwei Hübschen sind auf einen Ball eingeladen.“ Und so wie sie d a bei lachte, spürte sie den Alkohol ja doch. Silke musste grinsen. Sie waren beide nicht gerade die typischen Ball-Besucherinnen. Erika noch weniger als sie.
                  „Dem Chef ist was dazwischen gekommen und du weißt ja wie er ist, wenn er Stress hat. Dann denkt er nicht nach und schenkt schon mal was her. In dem Fall war ich zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Zuerst war ich sogar knapp daran abzusagen, doch dann dachte ich, dass es ganz lustig werden könnte. April ist zwar ungewöhnlich für e i nen Ball, aber es ist so ein Medizinerdingsbums und mit vielen geilen, reichen Ärzten.“ Dabei wackelte sie provokant mit ihren Augenbrauen und Silke musste noch mehr l a chen.
                  „Vergiss es, ich habe

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