Im Bann seiner Macht (German Edition)
während Erika sich auf den Weg ins Bad machte. Ihr lautes „Iiiiihhh!“ war dann nicht zu überhören und Silke sprintete sofort zu ihr. Vielleicht hatte sie ja doch eine gra u enhafte Schweinerei im Bad hinterlassen und in ihrem Blackout-Dussel verge s sen?
„Mensch ... und du willst normal sein?“, fragte Erika und hatte den Duschvo r hang so weit zurückgezogen, dass Silke noch von der Tür aus den kleinen verdrec k ten Wäscheberg sehen konnte. „Ich meine, geht’s noch? Wie verrückt ist das, seine Wäsche so zu versa u en und dann einfach in die Badewanne zu schmeißen?“
„Zeig mal her“, forderte Silke und prallte wie von unsichtbarer Hand zurück. Di e se Klamotten hatte sie gestern in ihrer Wohnung getragen. Doch jetzt waren sie so derart ve r saut, dass sie nur noch für den Müll taugten. Erika würgte bereits und drängte sich an Silke vo r bei.
„Mann, das Kochen kannst du sowas von vergessen. Bäh!“ Erika war ins Vo r zimmer geflüchtet und hatte einen leicht grünlichen Teint. „Reiß wenigstens endlich das Fenster auf und schmeiß den Kram raus“, schrie sie und lief gleich weiter ins Wohnzimmer, wo sie sich an eines der offenen Fenster lehnte und tief einatmete. Silke packte die schmutzige W ä sche in eine Plastiktüte, verschloss sie und wusch sich gründlich die Hände. Heute Früh war sie offenbar vollkommen apathisch durch ihre Wohnung gegangen und ebenso apathisch in die Arbeit gefahren, sonst hätte sie das mit der Wäsche doch bemerkt! Erst Erikas grässlicher Kaffee hatte sie in der Ordi aus dem leichten Koma erlöst.
„Wäre der Rest deiner Wohnung nicht so pikobello aufgeräumt, würde ich dich glatt als Pennerin beschimpfen“, schrie sie von ihrem frischen Fensterplatz in Ric h tung Bad. Silke zuckte bei dem Wort wie unter einem Hieb zusammen. Nein, vie l mehr ging sie in die Knie und bekam keinen Sauerstoff mehr in ihre Lunge. Erika konnte das Bad nicht sehen und bemerkte die Not ihrer Freundin erst, als es laut rumpelte. B e sorgt lief sie zurück.
Silke lag am Boden, hatte ihre Hände noch um den Duschvorhang gekrallt und mit sich zu Boden gerissen. Volles K.O. in der nullten Runde. Tot durch Schmutzw ä sche ... oder was auch immer. Erika war sofort bei Ihr, löste ihre Hände vom Dusc h vorhang, packte sie unter den Ac h seln und zog sie aus dem Bad. Nebenbei knallte sie noch die Tür mit einem Fußtritt zu und zog ihre Freundin weiter bis zum off e nen Fenster ins Wohnzimmer. Dann fühlte sie ihren Puls und tätschelte ihre Wa n gen.
„Silke! Mensch, mach keinen Scheiß. Komm schon Mädel, sonst ruf ich die Re t tung und dann musst du erst mal erklären, wieso du wegen Schmutzwäsche u m kippst. Ausflippen ist ja okay ...“, plapperte sie, weil sie selbst wütend hinausg e stürmt war. „... aber gleich aus den Latschen kippen ist übertrieben.“ Silkes Augen flatterten und dann wachte sie auf, orientierungslos und durcheinander. Erika saß neben ihr, nahm ihren Kopf vorsichtig und bettete ihn auf i h ren Schoß.
„Ist ja gut, Süße. Geht’s wieder? Du machst ja Sachen, Mädel! Ein bisschen Menstru a tion und dein Kreislauf ist ja voll im Arsch.“
„Was war‘n das jetzzzt?“ Silke lallte ein wenig, setzte sich aber bereits wieder auf und rieb sich den Kopf. Allem Anschein nach hatte sie die Panikattacke voll ausg e knockt. Zum Glück war sie u n verletzt.
„Du bist zusammengeklappt ... als hätte dir jemand eine geknallt oder laut BUH gerufen. Du musst eindeutig zum Arzt, Schätzchen. Punkt und aus. Das ist jede n falls nicht normal. Oder bist du schwanger?“
„Waaaas? Spinnst du? Mir brummt nur der Schädel. Und ... hallo-o ... schwa n ger geht nicht, wenn ich menstruiere. Das hätten wir also geklärt. Schwanger geht ebenso nicht ohne ... eh schon wissen . Ich schätze der Gestank war zu viel für me i ne Nerven. Ich brauche ke i nen Arzt!“
„Entschuldige mal. Panikattacke in der Arbeit, Ohnmacht im Bad. Was kommt als nächstes?“
„Abendessen?“, fragte Silke und zwinkerte ihrer Freundin zu. Sie hatte keine Lust auf einen Arztbesuch und noch weniger auf dämliche Fragen. Was wusste sie, warum ihre Wäsche so
Weitere Kostenlose Bücher