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Im Bett mit Brad Pitt

Im Bett mit Brad Pitt

Titel: Im Bett mit Brad Pitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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Kopf zu ordnen und wieder
halbwegs klar denken zu können, dann erwacht auf einmal das unbändige Bedürfnis
in mir, mich jemandem mitzuteilen.
    Als Erstes werde ich natürlich Emma anrufen, die Ärmste macht sich
bestimmt die größten Sorgen wegen ihrer Erbschaft, und dann meine Mutter, und
meinen Daddy, mit dem habe ich sowieso schon ewig nicht mehr geredet …
Während ich mein Handy zücke und Emma anwähle, setze ich mich ganz automatisch
in Bewegung und beginne den Tom Bradley Room von außen zu umrunden. Kaum ist
jedoch die Verbindung zu Emma hergestellt, schaltet sich ihre Mobilbox ein.
    Okay, versuche ich es eben später noch einmal. Als mein Blick
zufällig auf die Ladeanzeige meines Akkus fällt, sehe ich, dass der Speicher
bald zur Neige geht, also beschließe ich kurzerhand, die anderen Telefonate auf
später zu verschieben.
    Stattdessen könnte ich eigentlich ein paar Fotos machen, die
Aussicht ist ja wirklich atemberaubend. Während ich in meiner Tasche nach der
Kamera wühle, biege ich um die nächste Ecke, und plötzlich sehe ich ein paar
Meter vor mir eine kleine, graue Metalltür, die einen Spalt breit offen steht.
    Spontan erwacht die Neugierde in mir. Wo die wohl hinführt? Es sieht
aus wie ein kleiner Turm, der sich an der Außenseite des Gebäudes befindet. Ich
nähere mich, und als ich die Tür vorsichtig ein bisschen weiter aufdrücke,
erkenne ich in dem Halbdunkel eine Treppe. Wobei die Bezeichnung Treppe nicht
ganz stimmt, es ist eher eine Art Hühnerleiter aus Metall, die sich nach oben
windet, zudem ist es in dem kleinen Turm abschreckend düster und feucht. Ich
will mich schon zurückziehen, als ich das kleine Schild neben der Treppe
entdecke: Aufgang zu Stockwerk dreißig .
    Stockwerk dreißig? Das gibt es offiziell doch gar nicht.
    Sofort wächst meine Neugierde wieder. Ich muss da unbedingt hinauf,
wer weiß, vielleicht haben sie da oben ja auch irgendwelche Filmszenen gedreht.
Ich nehme all meinen Mut zusammen, dann betrete ich die Leiter und klettere
vorsichtig höher. Auf den ersten Stufen fühlt es sich noch sehr wackelig an,
und ich klammere mich ängstlich an den kalten Handlauf, doch mit der Zeit
gewöhne ich mich daran und auch an die Dunkelheit und schreite zügig nach oben.
Der Aufstieg kommt mir lange vor, viel höher als drei Stockwerke, und als ich
mich dem Ende nähere, sehe ich eine schmale Tür, durch die das Sonnenlicht
hereinfällt. Als ich endlich wieder ins Freie trete, muss ich ein paarmal
blinzeln, um mich wieder an das gleißende Tageslicht zu gewöhnen, dann sehe ich
mich um. Es scheint eine Art Balkon zu sein, der anscheinend um die Spitze des
Turmes herumgeht. Er ist von einer Balustrade eingefasst, und als ich an sie
herantrete und in die Tiefe gucke, wird mir ein bisschen schwindelig.
    Wie vorhin auf der unteren Etage beginne ich den Turm zu umrunden
und Fotos zu schießen. Ich entdecke im Norden die Hollywood Hills mit dem
berühmten Schriftzug, im Osten erstreckt sich eine Gebirgskette, auf deren
Spitze ich sogar Schnee erkennen kann, und wieder zurück auf der westlichen
Seite glaube ich fern am Horizont sogar den Pazifik ausmachen zu können. Als
ich schwungvoll die letzte Ecke nehme, um zum Südteil zu gelangen, pralle ich
auf einmal gegen eine kräftige Gestalt. Das Zusammentreffen ist so unerwartet, dass
mir ein Schrei entfährt, und auch der fremde Mann wirkt ziemlich überrascht.
    »Was machen Sie denn hier oben?«, fragt er stirnrunzelnd. Ich sehe,
dass er von stämmiger Statur ist, und er hat einen schwarzen Vollbart und trägt
einen Werkzeuggürtel um die Hüfte.
    »Oh, tut mir leid, ich wollte nicht …«, suche ich schnell nach
einer Rechtfertigung. »Die Tür stand offen, und als ich las, dass es hier ein
dreißigstes Stockwerk gibt …« Ich zucke hilflos mit den Achseln. »Aber ich
werde natürlich gleich wieder verschwinden, wenn Sie das wollen.«
    »Hm.« Er streicht sich über seinen Bart, dann schmunzelt er. »Ist ja
kein Kapitalverbrechen, hier hochzuklettern. Ich muss mir angewöhnen, die
verdammte Tür besser zuzumachen, schätze ich.«
    »Heißt das, ich darf noch ein bisschen bleiben?«
    »Ja, von mir aus … Sie haben aber keinen Liebeskummer oder so?«
Er deutet in die Tiefe.
    »Nein, gar nicht, ganz im Gegenteil, es geht mir großartig«,
versichere ich ihm. »Er ist nur so schön hier oben, und das würde ich gerne
noch ein bisschen genießen, wenn es Ihnen recht ist.«
    »Klar, kein Problem. Ich habe noch eine halbe

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