Im Bett mit dem besten Freund
Niemals würden sie sich eine Gelegenheit durch die Lappen gehen lassen, um sich zu treffen, zu viel zu essen und viel zu viel zu trinken.
„Genau“, antwortete er.
„Also, wie groß müsste es sein, was meinst du?“
„Nur die engste Familie und möglicherweise ein paar Leute von der Arbeit.“
„In zwei Wochen wäre der Samstag vor Thanksgiving. Da sind die meisten Restaurants bestimmt schon ausgebucht.“
Darüber dachte Nick einen Augenblick nach, bevor er eine Idee hatte. „Hey, was ist mit Nonnos Haus? Das ist ganz bestimmt groß genug. Wir könnten die Zeremonie im großen Kaminzimmer direkt vor dem Feuer abhalten.“
„Meinst du, das wäre deinem Großvater recht?“
„Machst du Witze? Er wäre begeistert. Schließlich ist er es ja, der uns so schnell wie möglich unter die Haube bringen will und der ungeduldig auf Nachkommen wartet.“
So betrachtet ergab Nicks Vorschlag Sinn. „Dann ruf ihn an und frag ihn, ob er auch wirklich nichts dagegen hat. Weil wir nicht so viel Zeit haben, sollten wir alles so schlicht wie möglich halten. Vielleicht mit Drinks und kleinen Häppchen.“
„Mach eine Liste von den Sachen, die wir vermutlich benötigen, und dann bestell das Doppelte, es handelt sich schließlich um meine Familie, vergiss das nicht. Wir sollten den Caterer nehmen, den wir auch für geschäftliche Feiern immer engagieren. Das Essen ist toll und der Preis akzeptabel.“
„Mail mir die Nummer, dann rufe ich ihn an.“ Es gab noch so viel zu tun, und ihnen blieb nur so wenig Zeit. Doch Terri war sich sicher, dass sie es schaffen würden. Sobald Nicks Mutter und seine Schwestern von ihrer Hochzeit erfahren würden, würden sie sich förmlich darum reißen, ihnen zu helfen.
„Du weißt schon, dass meine Familie denken soll, dass wir aus Liebe heiraten? Wir müssen also total verliebt wirken.“
„Ich weiß.“
„Es darf nicht so aussehen, als wäre es uns unangenehm, wenn wir uns berühren und küssen.“
Die Vorstellung, Nick vor den Augen seiner Familie zu berühren und zu küssen, war ein wenig erschreckend.
„Kannst du das?“, fragte er.
Hatte sie eine Wahl? „Ja.“
„Sicher? Als ich dich gestern Abend angefasst habe, wärst du am liebsten davongelaufen.“
„Weil ich nervös war. Und verwirrt.“
„Und das bist du jetzt nicht mehr?“
„Ich versuche, es von der logischen Seite aus zu betrachten. So, als würden wir beide ein … Experiment durchführen.“
Nick lachte. „Na, das klingt ja spaßig. Korrigiere mich, wenn ich etwas Falsches sage, aber hast du nicht in der Mittelstufe beinahe das Chemielabor in die Luft gesprengt?“
Dieses Erlebnis hatte sie eindrucksvoll gelehrt, niemals gegen den ausdrücklichen Wunsch der Lehrerin Chemikalien miteinander zu vermischen. Allerdings hatte Nick offenbar vergessen, dass er sie damals dazu herausgefordert hatte. „Ich habe damit nicht gemeint, dass das mit uns … Dass es spaßig wird“, erwiderte sie.
Er runzelte die Stirn. „Meinst du denn nicht, dass Sex Spaß machen sollte?“
„Bestimmt nicht jeder Sex. Ich habe nur gedacht, weil wir doch Freunde sind, dass wir es schnell hinter uns bringen.“
„Es spricht nichts dagegen, wenn wir dabei auch Spaß haben“, entgegnete Nick.
„Was ist, wenn wir nicht kompatibel sind?“
„Soweit ich weiß, besitzen wir beide die dazu erforderlichen Körperteile“, sagte er lächelnd. „Es sei denn, du hast mir etwas verschwiegen.“
Entnervt sah sie zur Decke. „Ich habe auch nicht biologisch kompatibel gemeint. Was ist, wenn wir einfach nicht, du weißt schon, erregt sind?“
„Willst du damit sagen, dass du mich nicht attraktiv findest?“
„Das nicht, aber in den letzten zwanzig Jahren habe ich nie das Bedürfnis verspürt, dir die Sachen vom Leib zu reißen.“
„Komm her“, sagte er.
„Warum?“
„Weil ich dich küssen will.“
„Jetzt?“, fragte sie entsetzt.
„Warum denn nicht? Sollten wir uns nicht besser sicher sein, bevor wir uns die Mühe machen zu heiraten? Was wäre, wenn wir bis zu unserem Hochzeitstag warten und alles schiefläuft? Stell dir vor, wir stoßen mit den Nasen aneinander? Und was ist mit den Flitterwochen? Wie sollen wir zusammen ins Bett springen, ohne uns vorher berührt zu haben? Macht es nicht Sinn, wenn wir uns langsam an die Sache herantasten?“
Was er sagte, ergab durchaus Sinn. „Klingt vernünftig.“
„Also, worauf wartest du dann noch?“ Auffordernd tippte er mit dem Zeigefinger auf seine Lippen.
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