Im Dreieck des Drachen
Korn nehmen?«
»Nach wie vor gefährlich«, murmelte Charlie. »Selbst wenn einem das gelingen würde, könnte die kinetische Energie der Explosion von der Hauptlagerstätte absorbiert werden.« Er schüttelte den Kopf. »Es ist riskant. Eine Explosion, die so stark ist, dass sie eine Säule dieser gewaltigen Größe sprengt, könnte genau jene Katastrophe auslösen, die wir vermeiden wollen.«
Eine Weile herrschte Stille, während die jeweiligen Parteien über die Hoffnungslosigkeit der Lage grübelten.
»Wir benötigen weitere Hilfe«, murmelte Charlie.
Karen griff diese Idee auf. »Ich könnte versuchen, den leitenden Wissenschaftler hier um Unterstützung zu bitten. Dr. Cortez. Er hat die Navy davor gewarnt, den Kristall zu sprengen, und ich halte ihn auch nicht gerade für einen Fan von Spangler.«
»Ich weiß nicht«, meinte Jack. »Mir ist jeder verdächtig, der an der Seite dieses Schweins arbeitet.«
»Aber er ist Geophysiker«, beharrte Karen. »Auf seinem Gebiet bekannt und berühmt.«
»Und ich könnte wirklich die Hilfe eines Experten brauchen«, stimmte Charlie zu.
Stirnrunzelnd sah Jack direkt in die Kamera. »Aber können wir ihm vertrauen, Karen?«
Einen Augenblick lang saß sie schweigend da, dann seufzte sie. »Ich glaube schon. Aber ich brauch eure Daten. Ich muss ihn irgendwie überzeugen.«
Jack wandte sich an Charlie. »Kannst du deine Resultate rüberschicken?«
Er nickte und verschwand.
Miyuki ergriff das Wort. »Ich fasse sämtliche Übersetzungen zusammen und bereite Gabriel vor, dass er alles überträgt.«
»Großartig«, entgegnete Jack. Er wandte sich wieder der Kamera zu, und Karen hatte das Gefühl, als würde er ihr direkt ins Herz schauen. »Wie geht es dir ?«, fragte er leise.
»Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass man mich einen Dreiviertelkilometer unter dem Meer eingesperrt hat und die Welt morgen untergehen wird, nicht allzu schlecht.«
»Sind sie grob mit dir umgesprungen?«
Ihr fiel ihr blaues Auge ein, und sie betastete die wunden Ränder. »Nein, ich bin gegen einen Türknauf gefallen … ein paar Mal hintereinander.«
»Tut mir leid, Karen. Ich hätte dich nicht mit in die Sache hineinziehen sollen.«
Sie setzte sich aufrechter hin. »Gib nicht dir die Schuld dafür, Jack. Ich bin lieber da, wo ich jetzt bin, als dass ich in der Universität säße und von nichts wüsste. Wenn es eine Möglichkeit gibt, die Ereignisse aufzuhalten, stehe ich lieber hier an der Front.«
»Ich habe sämtliche Daten beisammen«, sagte Miyuki. »Aber um sie rüberzuschicken, benötige ich diese Videoleitung.«
Jack nickte. »Du hast das gehört?«
»J … ja.« Karen musste sich aufs Äußerste zusammenreißen, dass ihre Stimme nicht brach. Es gefiel ihr überhaupt nicht, den Kontakt zu ihren Freunden zu verlieren.
»Anschließend wird Gabriel diesen Kanal überwachen«, sagte Miyuki. »Benutze seinen Code, wenn du mit uns sprechen willst.«
Jack beugte sich näher heran. Sein Gesicht füllte jetzt den kleinen Bildschirm aus. »Sei vorsichtig, Karen. David ist ein Arsch, aber dumm ist er nicht.«
»Ich weiß.«
Einen weiteren Atemzug lang sahen sie einander an. Jack küsste seine Finger und drückte sie auf den Monitor. »Ich hol dich da raus.«
Bevor sie Antwort geben konnte, brach die Telefonverbindung ab und das Videoviereck verschwand. Ersetzt wurde es durch einen farbigen Balken, der sich langsam füllte, während der Datenstrom übertragen wurde. Karen lenkte die Informationen an den DVD -Brenner weiter. Jetzt war sie allein und wartete darauf, dass die Datei übertragen wurde.
Da sagte eine Stimme neben ihr: »Was tun Sie da?«
Karen drehte sich um. David kam vom unteren Deck heraufgestiegen. Eigentlich hätte er draußen in der Perseus sein und den Sprengtrupp überwachen sollen. Er musste früher zurückgekehrt sein.
Barfuß und im Taucheranzug trat er von der Leiter und kam zu ihr herüber. »Ich habe Cortez angewiesen, dass die ganze Zeit über jemand bei Ihnen sein sollte. Was tun Sie hier, ohne Bewachung?«
Sie ließ ihr Gesicht zu einer ausdruckslosen Maske erstarren. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie sich der farbige Balken langsam füllte. »Ich habe Cortez gegeben, was Sie haben wollten. Den Schlüssel zu der uralten Inschrift. Sie untersuchen sie und wollten meine Hilfe nicht.«
Er trat zu ihr.
Karen drehte sich herum und versperrte mit ihrem Ellbogen den Blick auf den Balken.
Er sah kurz auf den Schirm, dann wieder zu ihr und kniff die
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