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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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über das Deck. Die rings um das Schiff angebrachten Sicherheitsnetze knallten und flatterten im Wind.
    David hatte gegen die Kälte die Schultern zusammengezogen. Er war auf dem Weg zu der überdachten Rampe, die zum Hangardeck hinabführte. Energisch schritt er auf die beiden Männer zu, die im Tunneleingang Schutz gesucht hatten. Zwei Wachen. Es waren seine Leute, Mitglieder des siebenköpfigen Kommandotrupps. Wie er trugen sie graue Uniformen, schwarze Stiefel, schwarze Gürtel. Sogar ihr blonder Militärschnitt glich dem seinen. Er hatte sein Team vor fünf Jahren eigenhändig zusammengestellt. Er nickte den beiden zu, als er herankam. Ruckartig gingen sie in Habachtstellung, salutieren allerdings nicht.
    Obgleich ihre Uniformen keinerlei Rangabzeichen aufwiesen, kannte das gesamte NTSB -Team Davids Männer. In einem persönlichen Schreiben hatte CIA -Direktor Ruzickov der Untersuchungsmannschaft und dem Kommandostab des Schiffs unmissverständlich erklärt, dass sich Spanglers Leute um die Sicherheit des Wracks zu kümmern hatten, bis das Schiff die internationalen Gewässer verlassen hatte.
    »Wo ist Weintraub?«, fragte er seinen stellvertretenden Lieutenant Ken Rolfe.
    »In der Elektronikwerkstatt. Arbeitet am Flugschreiber.«
    »Was Neues?«
    »Sie haben immer noch kein Glück gehabt, Sir. Das Ding ist völlig im Arsch.«
    David gestattete sich ein grimmiges Lächeln. Edwin Weintraub war der leitende Untersuchungsbeamte des NTSB – und ihm ein ständiger Dorn im Auge. Der Mann war gewissenhaft und von scharfem Verstand. Seine Anwesenheit würde irgendwelche Tricksereien nicht gerade einfacher machen, das wusste er genau.
    »Etwas Verdächtiges bemerkt?«, fragte er leiser und trat näher.
    »Nein, Sir.«
    Er nickte zufrieden. Gregor Handel, der Elektronikexperte des Omega-Teams, hatte gute Arbeit geleistet. Als Sicherheitschef hatte David keine Probleme gehabt, seinem Mann Zugang zum Flugschreiber zu verschaffen, ohne dass es jemand vom NTSB mitbekommen hätte. Handel hatte versprochen, das Gerät ohne verräterische Anzeichen zu manipulieren. Bislang hatte der Lieutenant sein Versprechen einhalten können. Nach dem, was auf dem Stimmrekorder zu hören gewesen war, hatte David unbedingt verhindern wollen, dass die Informationen auf dem Flugschreiber ein gewöhnliches mechanisches Versagen eines der Primärsysteme von Air Force One nahelegen würden. Dann wäre es nämlich sehr schwierig geworden, den Chinesen die Schuld für den Absturz in die Schuhe zu schieben. Also hatte er angeordnet, die zweite Blackbox zu beschädigen.
    »Weißt du, weswegen mich Weintraub heute Morgen angerufen hat?«, fragte David.
    »Nein, Sir. Nur dass vor einer Stunde etwas das Wespennest da drin in helle Aufregung versetzt hat.«
    »Vor einer Stunde?« David biss wütend die Zähne zusammen. Sein Befehl hatte gelautet, dass er auf der Stelle zu benachrichtigen sei, wenn etwas Neues entdeckt würde. Er stürmte an seinen Männern vorüber. Vom ersten Tag an hatte es Weintraub auf eine Kraftprobe zwischen seinem und Davids Team ankommen lassen. Anscheinend war eine Lektion fällig.
    David ging den langen Tunnel hinab. Seine Schritte hallten auf der rutschfesten Oberfläche. Der gewaltige Hangar unter dem Flugdeck war ein höhlenartiger Raum von zwei Decks Höhe und erstreckte sich nahezu über ein Drittel Schiffslänge. Vor der Fahrt hierher war die Hälfte der Flugzeuge, die normalerweise darin verstaut waren, nach Guam geschickt worden, um genügend Platz für das geborgene Wrack zu schaffen.
    Nachdem David den Tunnel verlassen hatte, blieb er stehen und blickte über den weiten Raum, der nach Meerwasser und Öl roch. Drüben lagen Teile und Abschnitte des Flugzeugs in genau markierten Quadraten auf dem Boden. Jedem Bereich war ein eigener Experte zugewiesen worden. Über ihm gab es kleine Büros, die seine Männer übernommen hatten – zur zusätzlichen Überwachung der Überreste des Jets sowie des Personals unten.
    David hielt inne und sah zu, wie ein langer, zerborstener Abschnitt des Rumpfs auf einer anderen Rampe vom Unterdeck nach oben befördert wurde.
    Zufrieden, dass alles in Ordnung war, schritt er weiter durch den höhlenartigen Hangar. Hier hätte ein großer Zirkus eine Vorstellung geben können, dachte er. Und wenn man die Anzahl der Untersuchungsbeamten in Betracht zog, die um die Wrackteile herumschwirrten, hätte es auch gut und gern einer sein können. Clowns. Das waren sie, allesamt.
    Ein elektrischer

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