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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Trümmerfelds trieb von der Säule weg. Dabei verblasste die Helligkeit im Kristall, und das Zittern erstarb. Während das Licht schwächer wurde, trieb der elektromagnetische Köder aus Jacks Sichtfeld heraus und verschwand im dunklen Wasser.
    Er starrte seinen Gegner an.
    Der riesige Kalmar verharrte in der Nähe des Boots. Eine gewaltige Masse aus Tentakeln. Anscheinend war er unschlüssig geworden. Das Beben und die seltsame Situation hatten ihm Angst eingejagt. Dann kroch er langsam hinter dem sich entfernenden Lockfeuer her – weg von der Nautilus .
    »Es funktioniert!«, jubelte Robert von oben.
    Jack schwieg weiterhin, da er befürchtete, das riesige Tier abzulenken. Er sah dem Kalmar zu, wie er auf sein neues Opfer zuschwebte. Bald verschwand das Ungeheuer aus der Reichweite der abgedimmten Scheinwerfer. Jack wagte nicht, sie heller zu stellen, und musste sich damit zufriedengeben, von Robert auf dem neuesten Stand der Dinge gehalten zu werden.
    »Wir ziehen das Kabel sowohl hoch als auch von dir weg. Bis jetzt folgt das Vieh ihm …«
    Jack gestattete sich einen langen Seufzer.
    »Es ist weit genug weg. Vielleicht verschwindest du besser wie der Teufel von da unten.«
    Das musste man ihm nicht zweimal sagen. Er drückte voll aufs Gas, warf seinen Ballast ab und schaltete den Antrieb ein. Schlamm wirbelte auf, als die Nautilus vom Meeresgrund abhob. Das winzige Tauchboot gewann rasend schnell an Höhe.
    Da ertönte wieder Roberts Stimme. »Verdammt!«
    »Was ist?«
    »Wir haben ihn verloren.«
    Panik schnürte Jack die Kehle zu. »Was willst du damit sagen?«
    »Mach dir keine Sorgen! Er nimmt nicht deine Richtung.« Robert hörte sich enttäuscht an. »Er hat aufgegeben und ist in die tieferen Rinnen abgetaucht. Heimgekehrt. Verdammt, das Ding hätte ich mir wirklich gern mal aus der Nähe angeschaut.«
    »Glaub mir … das macht nicht annähernd so viel Spaß wie auf dem Video.«
    »Oh … o ja. Tut mir leid, Jack.«
    »Komme hoch. Bin in fünfzehn Minuten oben.«
    »Wir erwarten dich.«
    Er lehnte sich in seinen Sitz zurück und wischte sich mit einem Handtuch das Gesicht. Trotz des noch frischen Entsetzens musste er grinsen. Er hatte überlebt.
    Dennoch war er nicht absolut und völlig erleichtert. Eine gewisse Sorge nagte an ihm. Er hatte das strahlende Leuchten vor Augen, als das Kabel nahe an der Kristallsäule vorübergestrichen war, und dachte an seine eigene Erfahrung zurück: das seltsame Gefühl, den Zeitverlust. Anscheinend gab es hier unten mehr Geheimnisse zu ergründen als bloß das um den Absturz von Air Force One.
    Ryukyu-Universität, Präfektur Okinawa, Japan
    »Zwölftausend Jahre? Unmöglich!«, rief Karen aus.
    Miyuki schob sich von den Monitoren weg. »Könnte ein Irrtum sein. Die Datenbank für diese neue Sprache ist momentan ziemlich dünn. Wenn Gabriel mehr Informationen zur Verfügung hätte … mehr Beispiele …«
    Karen nickte. »Die Berechnung muss falsch sein. Das Datum kann unmöglich ein tatsächliches Ereignis beschreiben, das vor zwölftausend Jahren stattgefunden hat. Es sei denn, es handelt sich um eine Legende … einen Schöpfungsmythos.«
    »Trotzdem: Wie hätten diese Leute einen Schnappschuss des Nachthimmels darstellen können, wie er vor zwölftausend Jahren aussah? Gabriel sagt, die Position der Konstellationen und Sterne sei bis auf einen Zehntel Millimeter genau wiedergegeben.«
    »Nicht unmöglich«, argumentierte Karen. »Die astronomischen Kalender der Maya in Südamerika waren derart präzise, dass sie mit unseren heutigen durchaus mithalten konnten.«
    »Aber so weit zurück extrapolieren?«
    »Wenn die Maya das konnten, weshalb nicht dieses Volk? Vielleicht waren die Erbauer sogar ein verschollener Stamm der Maya. Wer weiß das schon?«
    »Du hast recht«, sagte Miyuki kopfschüttelnd und erhob sich. »Wer weiß das schon? Es gibt zu viele Variablen. Deswegen habe ich dir erst nichts gesagt, als Gabriel mir vor zwei Tagen von seiner Entdeckung berichtet hat.«
    Karen runzelte die Stirn. »Du hast das schon vor zwei Tagen gewusst?«
    Miyuki zuckte die Achseln. »Ich habe es nicht für wichtig gehalten. Ich wollte lediglich Gabriels Fähigkeiten im Dekodieren testen. Da du gerade dabei warst, die Sprache zu studieren, dachte ich mir, das können wir auch noch später besprechen.«
    »Ja, warum hast du mich dann heute angerufen, wenn das nicht der Knaller gewesen ist?«
    Miyuki seufzte. »Der Kristallstern. Hast du überhaupt zugehört?«
    Karen erhob

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