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Im Dunkeln der Tod

Titel: Im Dunkeln der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Jungstedt
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zu Männern hingezogen gefühlt.
    Knutas erkundigte sich bei den anderen Angestellten der Galerie und erhielt ganz andere Antworten. Sie hatten beide geahnt, dass Egon Wallins Interesse seinem eigenen Geschlecht gegolten hatte.
    Schließlich begann Kihlgård zu ermitteln, welche der Männer, die die Vernissage besucht und in der Mordnacht im Hotel Wisby gewohnt hatten, homosexuell gewesen waren. Dabei stieß er auf zwei Namen. Hugo Malmberg, einer der Teilhaber der Galerie, in die Egon Wallin sich eingekauft hatte, und Mattis Kalvalis.
    Kihlgård klopfte bei Knutas an, der in seine Arbeit vertieft war, und berichtete ihm von diesem Ergebnis.
    »Interessant«, sagte Knutas. »Kalvalis oder Malmberg also. Einen von denen wollte er also wohl treffen.«
    »Oder warum nicht beide?«, fragte Kihlgård und klimperte mit den Wimpern. »Für einen flotten Dreier vielleicht?«
    »Hör doch auf«, sagte Knutas, »übertreib nicht. Welcher von beiden ist wahrscheinlicher?«
    »Malmberg passt vom Alter her besser, Kalvalis ist mindestens zwanzig Jahre jünger als Wallin. Aber an sich spielt das wohl keine Rolle.«
    »Nein, aber Hugo Malmberg war doch auch sein neuer Geschäftspartner«, sagte Knutas. »Außerdem wollte Wallin nach Stockholm ziehen. Man weiß ja nie, vielleicht handelt auch Malmberg mit gestohlener Kunst. Vielleicht waren sie beide in die Sache verwickelt.«
    »Ich habe mich über Malmberg informiert«, sagte Kihlgård. »Er ist nicht vorbestraft und genießt einen tadellosen Ruf. Ich habe ihn auch schon angerufen. Er streitet vehement ab, dass er ein Verhältnis mit Egon Wallin gehabt haben soll, und kann nicht glauben, dass der homosexuell war. Er behauptet, dass er das sonst bemerkt hätte.«
    »Und Mattis Kalvalis – hast du mit dem gesprochen?«
    »Ja, und seine Reaktion kam mir ehrlich vor. Er hat schallend gelacht, als ich gefragt habe, ob sie eine sexuelle Beziehung gehabt hätten. Mit dem alten Kerl, sagte er. Nie im Leben! Aber er war davon überzeugt, dass Wallin homosexuell war, das habe er ausgestrahlt, auch wenn Wallin es nie offen gesagt habe.«
    Kihlgård schaute auf die Uhr.
    »Nein, ich muss los, hab eine Verabredung zum Essen«, sagte er zufrieden.
    »Sieh an, und mit wem?«
    »Das wüsstest du wohl gern!«
    Kihlgård zwinkerte ihm zu, lachte und verließ das Zimmer.
    Als Knutas allein war, stopfte er seine Pfeife.
    Was Wallins Geschäfte mit gestohlenen Bildern anging, steckten sie fest und kamen wohl erst einmal nicht weiter. Die Durchsuchung der Stockholmer Wohnung hatte nichts erbracht. Die Festplatten der Computer waren nicht zu finden. Wallins Buchführung und seine Bankkonten waren tadellos, dort wies nichts auf Unregelmäßigkeiten hin. Monika Wallin hatte perfekte Arbeit geleistet.
    Wallins übrige angehende Geschäftspartner in Stockholm waren gefragt worden, aber auch dabei war nichts herausgekommen. Wo sollte er jetzt weitermachen, fragte sich Knutas frustriert.
    Langsam sah er noch einmal die Listen der Vernissagegäste durch und schnappte nach Luft, als er Erik Mattson vom Auktionshaus Bukowskis entdeckte. Er hatte keine persönliche Einladung erhalten, aber das gesamte Auktionshaus war eingeladen worden und hatte zwei Gäste angemeldet. Einer war Erik Mattson. Überaus seltsam, dachte Knutas. Mattson hatte die bei Egon Wallin gefundenen gestohlenen Bilder taxiert, seinen Besuch der Vernissage hatte er aber am Telefon mit keinem Wort erwähnt.
    Knutas wählte die Nummer des Auktionshauses und sprach mit dem Chefintendanten, der die große Frühjahrsauktion der kommenden Woche vorbereitete. Er konnte bestätigen, dass am fraglichen Tag zwei Mitarbeiter nach Gotland gesandt worden waren. Sie hatten am Freitag in Burgsvik eine Taxierung vorgenommen und deshalb die Vernissage am Samstag noch mitgenommen. Beide waren Experten für moderne Kunst, und alles wies darauf hin, dass Mattis Kalvalis zu einem bedeutenden Namen werden würde und somit ein wertvoller Kontakt war.
    Knutas bat, mit Erik Mattson sprechen zu dürfen, aber der war nicht im Haus. Ihm wurde eine Mobilnummer genannt. Doch es meldete sich niemand, und Knutas hinterließ eine Mitteilung.
    Es war Samstag und schon nach sechs. Er versuchte, Mattsons Privatnummer im Netz zu finden, was ihm aber nicht gelang. Aus irgendeinem Grund wurde die offenbar geheim gehalten. Er versuchte es noch einmal unter der Mobilnummer, wieder ohne Erfolg. Dann musste das eben warten. Unruhig fuhr er schließlich nach Hause.
    Es wurde schon

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