Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Falle einer Falle

Im Falle einer Falle

Titel: Im Falle einer Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
Welt besitze. Weil ich mit diesen dreihundert Dollar fest rechnete, war ich auch nicht bei einer Stellenvermittlung und... Natürlich gibt’s noch die Stellenangebote in den Zeitungen, aber falls man nicht ein bißchen Glück hat, läuft man sich bloß die Hacken ab und vertelefoniert ein Heidengeld, und das Ende vom Lied ist, daß alle Stellungen schon vergeben sind. Mit fünfunddreißig Cent kann ich mir’s noch nicht mal leisten, im Bus zu fahren, selbst wenn ich ein Angebot finde. Mein Gott, was war ich doch für ein Idiot, als ich all mein Geld zusammenkratzte und mir einbildete, ich könnte vor meiner Vergangenheit davonlaufen! Und dann noch dieser vermaledeite gemeine Taschendieb! Als Sie mich ansprachen, Donald, wollte ich gerade meine letzten paar Cent für einen Schinkensandwich ausgeben. Ich war so gräßlich hungrig und verzweifelt. Donald, diese Leute müssen mir das Geld einfach geben. Falls sie mich übers Ohr hauen, werde ich.. «
    »Sachte«, sagte ich.
    Sie versank in Schweigen.
    Nach ein paar Minuten fing sie wieder an: »So eine große Stadt ist ein schreckliches Pflaster für eine junge Frau, die kein Geld und keine Beziehungen hat.«
    »Was meinen Sie mit Beziehungen?«
    »Na, ich kenne hier doch niemanden, habe hier keinen einzigen Freund...«
    »Doch, einen Freund haben Sie. Mich.«
    Sie wandte den Kopf und sah mich an. »Na schön, Donald, ich habe Sie. Und wir können ebensogut die Karten offen auf den Tisch legen. Ich bin Ihnen sehr dankbar. Ich bin völlig am Ende, und Sie — na ja, Sie sitzen am Steuer. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich alles, was Sie für mich getan haben, anerkenne. Ich bin nicht prüde und auch kein unbeschriebenes Blatt und — und ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar.«
    »Unsinn. Was hab’ ich denn schon getan? Und heute abend um zehn kriegen Sie ja Ihre dreihundert Dollar.«
    »Donald, was wissen Sie eigentlich über den Unfall?«
    »Ich dachte, ich könnte ihnen einen Zeugen beschaffen«, sagte ich. »Aber dieser Anwalt, der sich so vorsichtig im Hintergrund hält, scheint ja ein ganz ekliger Pedant zu sein. Er kam zu der Ansicht, daß mich die dreihundert Piepen mehr interessieren als die Moral von der Geschichte, und so verzichteten sie dankend auf meine Hilfe. Lassen Sie sich ja nicht anmerken, daß Sie mich kennen oder mit mir über die Affäre gesprochen haben.«
    »Bestimmt nicht.« Gleich darauf fragte sie: »Fahren Sie zurück in die Wohnung?«
    »Warum nicht?«
    »Ich — okay, Donald, ich pack’ meine Sachen zusammen und — bringen Sie mich kurz vor zehn wieder zum Monadnock-Haus?«
    »Klar. Und was machen Sie bis dahin?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Dann können Sie ebensogut in der Wohnung bleiben. Ich hab’ noch einiges zu erledigen. Legen Sie sich inzwischen ein bißchen lang, und ruhen Sie aus.«
    »Donald, gehen Sie bloß deshalb weg, weil ich da bin?«
    »Keine Spur. Ich hab’ noch was vor.«
    »Sie — Sie brauchen nicht den Gentleman zu spielen, Donald.«
    »Vergessen Sie’s. Es kommt schon alles wieder in die Reihe.«
    Ich hielt vor dem Apartmenthaus und gab Daphne meinen Ersatzschlüssel.
    »Machen Sie sich’s gemütlich«, sagte ich, »und denken Sie an den Riegel. Sie sollten die Tür wirklich lieber versperren.«
    »Aber ich kann Sie doch nicht einfach aus Ihrer eigenen Wohnung vertreiben, Donald.«
    »Das tun Sie ja gar nicht.«
    »Doch. Könnten Sie nicht — also, ich hätte nichts dagegen, falls...«
    »Nix. Um halb zehn hole ich Sie ab. Ich bringe Sie zu Ihrer Verabredung, und danach essen wir irgendwo Schinken und Eier.«
    Ihr Gesicht leuchtete auf. »Fein, dann kann ich Sie einladen. Dann hab’ ich meine dreihundert Dollar.«
    Ich eskortierte sie bis zur Haustür, klopfte ihr zum Abschied auf die Schulter und fuhr ins Büro.
    Die Empfangsdame war gerade im Begriff, nach Haus zu gehen, als ich eintrudelte. Elsie saß an ihrem Schreibtisch, Bertha Cool noch in ihrem Privatzwinger.
    »Bertha hat schon getobt, Donald«, sagte Elsie Brand. »Sie muß Sie unbedingt sprechen und ruft in einem fort hier an.«
    »Okay, dann wollen wir mal sehen, was sie auf dem Herzen hat.«
    Ich ging hinüber in Berthas Büro. Als ich die Tür öffnete, sagte sie wie aus der Pistole geschossen: »Donald, wo, zum Henker, hast du dich bis jetzt herumgetrieben?«
    »Hab’ an dem Versicherungsfall gearbeitet.«
    »Also, dieser Adams hat heute nachmittag schon ein halbes dutzendmal angerufen. Er wollte wissen, ob du zu den Leuten Verbindung

Weitere Kostenlose Bücher