Im Falle einer Falle
aufgenommen hast. Du sollst sehr, sehr vorsichtig sein, er hätte nämlich das Gefühl, die Leute seien argwöhnisch und ahnten, daß du ein Detektiv bist.«
»Wer waren denn die >sie<, auf die er sich bezog?« »Die Leute, die das Inserat in die Zeitung gesetzt haben.«
»Na gut. Sonst noch was?«
»Was soll das nun wieder heißen? Du hast doch mit ihnen gesprochen, oder?«
»Ja.«
»Waren sie mißtrauisch?«
»Keine Ahnung. Bei der Unterredung ließ ich durchblicken, daß ich ein von Skrupeln ziemlich unbelasteter Mensch sei, aber sie bissen nicht an.«
»Das hat Adams befürchtet, Donald. Sie sind dir auf die Schliche gekommen. Er fürchtete, du würdest zu sehr aufs Ganze gehen. Du sollst ihm Bericht erstatten.«
»Schön, aber nicht jetzt.«
»Adams war ziemlich aufgebracht«, fuhr Bertha fort. »Er meinte, wir hätten alles verpatzt. Er hinterließ eine Nummer, unter der du ihn sofort nach deiner Rückkehr anrufen sollst.«
»Okay, ruf ihn an.«
»Mir schwant, daß er grob werden wird. Er sagte, er wäre sehr enttäuscht und — na, der Hurensohn war jedenfalls verdammt verärgert.«
»Ruf ihn an. Hast du die Nummer?«
»Ja.« Bertha wählte und flötete: »Mr. Adams? Hierist Bertha Cool, Mr. Adams. Donald ist eben gekommen, und ich richtete ihm aus, daß Sie mit ihm sprechen möchten. Bleiben Sie bitte am Apparat.«
Ich übernahm den Hörer. »Hallo? Hier ist Donald Lam.«
»Was, zum Teufel, ist passiert?« fragte Adams. »Sie haben den Job restlos versiebt!«
»Wieso?«
»Die Leute haben Verdacht geschöpft.«
»Inwiefern?«
»Sie sind dahintergekommen, daß Sie Privatdetektiv sind.«
»Das halte ich für ausgeschlossen.«
»Es stimmt aber.«
»Worauf stützt sich Ihre Vermutung?«
»Auf die Tatsache, daß sie mit einem anderen Zeugen handelseins geworden sind.« »Kann ich etwas dafür, wenn sich noch andere Zeugen melden? Tausende von Leuten haben die Anzeige gelesen, und dreihundert Dollar sind ja schließlich kein Pappenstiel. Falls sich also jemand gemeldet hat, der den Unfall mit ansah, dürfen Sie...«
»Den Unfall mit ansah! Allmächtiger!« raste Adams. »Deshalb war ich doch so erpicht darauf, daß Sie sich ranhalten. Ich befürchtete, die Leute könnten das Geschäft mit jemand anderem abschließen.«
»Meine Unterhaltung mit ihnen war sehr erquicklich.«
»Haben Sie die dreihundert Dollar bekommen?«
»Nein.«
»Wann haben Sie zum letztenmal mit ihnen gesprochen?«
»Gegen drei Uhr. Irgendein Anwalt hat anscheinend seine Finger in dem Fall drin. Er nimmt’s mit der Berufsmoral sehr genau und...«
»Blech! Ich sage Ihnen, die haben Sie abgewimmelt. Sie ha-ben’s irgendwie falsch angefangen.«
»Na schön, denken Sie, was Sie wollen. Ich habe keine Lust, mich mit Ihnen herumzustreiten. Sonst noch was?«
»Ich möchte mein Geld zurückhaben.«
»Alles?«
»Jawohl, alles.«
»Es gab aber eine ganze Menge Spesen«, sagte ich. »Im übrigen garantieren wir nicht Erfolge; wir garantieren Leistung, das ist alles.«
»Hören Sie, versuchen Sie nicht, mich für dumm zu verkaufen, oder Sie werden’s bereuen. Ich bin Geschäftsmann, ich kenne mich aus. Ich habe Ihnen einen Auftrag gegeben, und Sie haben ihn verpatzt.«
»Bis jetzt noch nicht.«
»Doch. Sie werden keinen Kontakt mehr zu der Bande bekommen. Die Bande hat Lunte gerochen und läßt Sie nicht mehr an sich heran.«
»Wissen Sie das genau?«
»Ja.« »Okay, dann möchte ich Sie jetzt was fragen: Woher wissen Sie das eigentlich?«
»Glauben Sie denn, ich bin so beschränkt, mich nur auf Sie allein zu verlassen? Ich habe natürlich noch andere Kontaktpersonen.«
»Da haben wir’s! Kein Wunder, daß es schief gegangen ist.
" Das ist der Haken bei euch Amateuren — ihr wollt den Profi spielen. Bloß, weil Sie sich für eine Versicherungsgesellschaft nebenher mit Ermittlungen abgegeben haben, bilden Sie sich ein, Sie wären ein perfekter Detektiv. Ich hab’ mich schon gefragt, wer sonst noch in der Sache herummurkst. Jetzt weiß ich’s: Das waren Sie. All right, Sie haben die Bande aufgescheucht und mir die Arbeit unnötig erschwert, aber ich werde mich dahinterklemmen und das Rennen doch noch machen. Aber ich warne Sie: Halten Sie sich von jetzt an aus der Sache raus!«
»Meinen Sie, daß Sie noch eine Chance haben?«
»Klar habe ich noch eine Chance. Es gibt mehr als ein Mittel, jemandem das Fell über die Ohren zu ziehen. Schaff ich’s auf die eine Art nicht, dann probier ich’s auf eine andere.
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