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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh , Nailini
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spüren–
    „Verschwinde!“ Er hatte die Hand am Reißverschluss der Jeans.
    Sie fuhr zusammen, ihr Herz raste nun aus gänzlich anderen Gründen als vorher. „Wir müssen miteinander sprechen.“
    „Du musst vor allem jetzt schlafen.“ Er kam auf sie zu, auf seinem Brustkorb spielten die Muskeln. Dunkles Haar kräuselte sich auf der glänzenden Haut, verlief v-förmig bis zum Bauch. „Geh rauf.“ Er presste den Kiefer zusammen, aus seinen Augen sprühte Zorn.
    Ihr Mund klappte vor Erstaunen auf. „Du bist immer noch wütend auf mich. Mein Gott, bist du stur.“
    „Verdammt noch mal, ich bin mehr als das.“ Er drehte sich wieder um, schleuderte seine Schuhe von sich und zog den Reißverschluss herunter. „Ich hab genug vom Reden. Verzieh dich. Oder bist du scharf auf eine Peepshow?“
    Sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss. „Im Moment mag ich dich nicht besonders.“
    „Wunderbar. Ganz meinerseits.“ Er machte eine Bewegung, als wollte er die Hose ausziehen.
    Sie lief auf die Leiter zu, spürte seine boshaften Blicke im Rücken. Ein Teil von ihr hätte nur zu gerne seine Verwandlung gesehen, die unglaubliche Explosion der Regenbogenfarben, wollte spüren, wie es war, einem Leoparden gegenüberzustehen. Aber ein anderer Teil von ihr war so frustriert, dass sie hätte schreien mögen. Offenbar hatte sich Clay in diesem Punkt überhaupt nicht geändert. Er explodierte selten vor Wut, aber im Schmollen und Beleidigtsein war er einfach umwerfend.
    „Und wenn jemand kommt?“, fragte sie, nachdem sie sich im zweiten Stock in Sicherheit gebracht hatte.
    „Kommt schon keiner.“ Seine Stimme klang so, als sollte sie lieber keine Fragen mehr stellen.
    „Aber wenn doch–“
    „Zieh die Bodenklappe zum dritten Stock hoch und aktiviere das Sicherheitssystem. Das Paneel befindet sich direkt hinter der Klappe. Es wird den schwarzen Mann schon fernhalten.“
    Sie kniff die Augen zusammen. „Sehr schön. Dann gute Nacht.“ Er antwortete nicht. „Ich hoffe, dich frisst ein Bär.“
    Von unten kam ein Knurren.
    Zufrieden lächelnd ging sie in den dritten Stock. Das Paneel fand sie genau dort, wo er gesagt hatte. Sie sah es sich genau an und machte große Augen. Das war ernst gemeint. Sobald man das System einschaltete, war das ganze Baumhaus mit Lasern gesichert. Drang jemand ein, ohne das entsprechende Codewort zu benutzen, ertönte ein Warnton. Wer sich dann nicht schleunigst zurückzog, wurde in kleine Würfel geschnitten.
    Ganz schön scheußlich.
    Aber sie fühlte sich dadurch sicher.
    Am liebsten wäre Clay als Leopard durch den Wald gelaufen, aber er blieb in der Nähe. Das war sein Territorium, er kannte jeden Lufthauch, jedes Tier, jeden Geruch. Er würde bei Talin sein, bevor ein anderer auch nur in ihre Nähe käme.
    Im Moment war er selbst die größte Gefahr für sie.
    Der Leopard brüllte kurz und dumpf auf. Die Kreaturen des Waldes erstarrten. Aber heute Nacht würde er nicht jagen, er war immer noch zu wütend auf Talin. Sie hatte ihm in der Bar gestattet, sie zu berühren, aber er hatte gemerkt, wie angespannt sie war– als würde sie etwas Schreckliches erwarten. Diese Vorsicht war eine Beleidigung und machte ihn zornig. Er hatte sich zwar noch in der Gewalt, aber die Wut konnte jederzeit aus ihm herausbrechen und ihn in genau die Bestie verwandeln, vor der sie sich fürchtete.
    Die Gefahr bestand wirklich… denn er war nicht so wie die anderen seines Rudels.
    Das lag nicht daran, dass er zur Hälfte Mensch war. Bei den DarkRiver-Leoparden gab es auch andere Mischlinge. Doch er war in einer Umgebung aufgewachsen, die die Seele des Raubtiers verwundet hatte. Die Jahre, in denen er zwischen den ihn einengenden Wänden einer Wohnung eingesperrt gewesen war, hatten ihren Tribut gefordert. Das Tier in ihm wollte heraus, wollte die Führung übernehmen. Aber paradoxerweise konnte er auch menschlicher als alle anderen Leoparden sein, denn er versteckte sein animalisches Wesen hinter einer Maske aus schweigender Ruhe.
    Es hatte Isla zum Weinen gebracht, wenn sie den Leoparden in ihm gesehen hatte, und da er seine Mutter trotz all ihrer Fehler liebte, hatte er diesen Teil von sich stets vor ihr verborgen, sich selbst zum Krüppel gemacht. Gestaltwandler waren weder Menschen noch Tiere. Sie waren beides. Sie mussten beides sein. Nur einen Teil zu leben war wie eine Amputation. Und Clay hatte den größten Teil seiner Kindheit damit verbracht, so zu tun, als sei er nur ein Mensch.
    Doch in

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