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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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im Innern des Schiffes. Eine neue Welle halber Bewußtlosigkeit durchflutete Jim, und er glaubte, in einen dunklen Schacht hinabzusinken. Er spürte, wie Ro ihn sanft auf ein Kissenlager bettete.
    »Was ist – Adok!« Er hörte ihre Stimme wie aus weiter Ferne. Nur mühsam konnte er sich den Flughafen von Alpha Centauri III vorstellen und dann den Landeplatz daheim auf der Erde. Danach brauchte er sich um nichts mehr zu kümmern – von jetzt an würde das Schiff allein den Weg finden. Er überließ sich seiner Bewußtlosigkeit und schien tiefer in einen dunklen Schacht zu fallen. Aber vorher mußte er noch etwas erledigen … Er zwang sich, noch einmal aus der Ohnmacht zu erwachen, und sah Ro an.
    »Galyan hat meine rechte Seite verbrannt«, flüsterte er. »Ich werde sterben. Du mußt ihnen alles erzählen, Ro. Den Menschen auf der Erde … Alles …«
    »Du wirst nicht sterben!« schrie Ro aufschluchzend und schlang die Arme um ihn. »Du wirst nicht sterben … Nein …«
    Aber ihre Stimme verhallte, und er glitt aus ihrer Umarmung, sank immer tiefer in den dunklen Schacht hinab, in tiefe Schwärze.

 
11.
     
    Als Jim endlich wieder aus dem schwarzen Schacht emportauchte und die Augen öffnete, brauchte er lange, bis er die Umrisse der Dinge rings um ihn erkennen konnte. Es kam ihm vor, als sei er jahrelang tot gewesen. Allmählich schärfte sich seine Sehkraft, und es wurde ihm bewußt, daß er auf einer härteren Fläche lag und nicht mehr auf dem Kissenbett, auf dem er in seinen todesähnlichen Schlaf gesunken war. Die Decke über ihm war weiß und merkwürdig fleckig.
    Mühsam gelang es ihm, den Kopf zu wenden, und die verschwommenen Gegenstände verschärften sich allmählich. Er sah einen kleinen Nachttisch, mehrere Stühle. Ein Einbettzimmer in einem Krankenhaus. Durch die Fenster flutete gelbes Sommersonnenlicht herein, ein Licht, das Jim lange nicht mehr gesehen hatte. Durch das Fenster sah er ein Stück blauen Himmel mit kleinen weißen Wölkchen. Reglos starrte er in den Himmel und versuchte seine Gedanken zu ordnen.
    Offensichtlich befand er sich auf der Erde. Das bedeutete, daß er mindestens fünf Tage lang bewußtlos gewesen sein mußte. Aber auf welchem Fleck der Erde war er? Wo waren Ro und Adok? Wo war das Schiff? Und warum war er überhaupt noch am Leben?
    Nachdenklich runzelte er die Stirn. Nach einer Weile strich er über die Körperstelle, die Galyans Flammenspitze verletzt hatte. Sie fühlte sich hell und glatt an. Er setzte sich auf, schlug die Decke zurück, zog die blaue Pyjamajacke hoch und betrachtete forschend seine rechte Seite. Soweit er feststellen konnte, sah seine Haut so aus, als sei sie nie verwundet worden.
    Er ließ sich wieder zurücksinken und deckte sich zu. Abgesehen von einer gewissen Schwere, die nach dem langen Schlaf seine Glieder zu lähmen schien, fühlte er sich wohl. Er wandte den Kopf und blickte auf den kleinen Tisch neben seinem Bett. Ein Plastikkrug und ein gefülltes Wasserglas, in dem ein paar Eisstücke schwammen, standen darauf. Daneben lag eine Packung Papiertaschentücher. Die Anzeichen dafür, daß er sich in einem Krankenhaus befand, mehrten sich. Das wäre nicht überraschend gewesen, wenn er immer noch die tiefe Wunde an der rechten Seite gehabt hätte. Aber da war keine Wunde.
    Etwas unterhalb der Oberfläche des Nachttischchens klebte eine zweite Fläche, magnetisch festgehalten. Darauf stand ein Telefon. Er hob den Hörer ab und lauschte, aber er hörte kein Freizeichen. Probeweise wählte er eine Nummer, aber das Telefon blieb tot. Er legte den Hörer wieder auf, und dabei entdeckte er neben dem Telefon einen Knopf.
    Er drückte darauf.
    Nichts geschah. Er wartete etwa fünf Minuten, dann drückte er noch einmal.
    Diesmal dauerte es nur ein paar Sekunden, bis sich die Tür öffnete. Ein Mann trat ein, ein kräftiger junger Mann, der nicht viel kleiner als Jim war und einen weißen Anzug trug. Wortlos trat er ans Bett, ergriff Jims linkes Handgelenk und blickte auf seine Armbanduhr.
    »Ja, ich lebe«, teilte Jim ihm mit. »Was ist das für ein Krankenhaus?«
    Die männliche Krankenschwester räusperte sich nur kurz. Als der junge Mann mit dem Pulszählen fertig war, ließ er Jims Hand auf das Bett fallen und wandte sich zur Tür.
    »Halt!« rief Jim und setzte sich auf.
    »Bleiben Sie nur ruhig liegen«, sagte der Mann mit tiefer rauher Stimme. Dann öffnete er hastig die Tür und schloß sie hinter sich.
    Jim warf die Decke ab und sprang aus

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