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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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der offensichtlich auf der anderen Seite der Tür stand, etwas zu. Vorsichtig wurde die Tür aufgesperrt, und der Arzt schlüpfte durch den schmalen Spalt. Lautlos schloß sich die Tür wieder.
    Diesmal mußte Jim wesentlich kürzer warten. Schon nach fünfzehn Minuten öffnete sich die Tür erneut und schloß sich hinter einem Mann, der etwa zehn Jahre jünger war als der Arzt. Er hatte ein gebräuntes Gesicht und trug einen grauen Anzug. Ohne zu lächeln nickte er Jim zu und zog einen Stuhl ans Bett. Jim setzte sich auf.
    »Ich bin Daniel Wylcoxin«, erklärte der Mann. »Nennen Sie mich Dan. Die Regierung hat eine Untersuchung Ihres Falles angeordnet, und ich wurde Ihnen als Anwalt zugewiesen.«
    »Und wenn ich Sie nicht als Anwalt haben will?« fragte Jim lächelnd.
    »Dann können Sie meinen Beistand natürlich ablehnen. Die Untersuchung wird vorläufig noch nicht vor Gericht stattfinden. Ein Gerichtsprozeß wird erst einsetzen, wenn der Verlauf der Untersuchung ihn erforderlich machen sollte. Gesetzlich sind Sie also noch nicht verpflichtet, sich einen Anwalt zu nehmen, und wenn Sie mich ablehnen, wird man Sie nicht zwingen, mich zu nehmen.«
    »Ich verstehe«, sagte Jim. »Ich würde gern ein paar Fragen an Sie stellen.«
    »Schießen Sie los«, sagte Wylcoxin und lehnte sich zurück.
    »Wo bin ich?«
    »Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Dieses Krankenhaus gehört der Regierung, und es wird nur für spezielle Personen benutzt und für Situationen, die strengste Geheimhaltung erfordern. Ich selbst wurde in einem geschlossenen Auto hierhergebracht. Auch ich weiß nicht, wo wir sind – außer daß dieser Ort zwanzig Autominuten vom Regierungszentrum entfernt ist, wo sich auch mein Büro befindet.«
    »Und wo ist mein Raumschiff? Wo sind die Frau und der Mann, die mich begleitet haben?«
    »Ihr Schiff steht im Raumhafen der Regierung und wird von der Sicherheitspolizei bewacht. Niemand darf sich ihm nähern. Ihre beiden Begleitpersonen befinden sich noch immer an Bord, und dafür können Sie dem Gouverneur von Alpha Centauri III dankbar sein. Er ist gerade auf der Erde. Als die Regierung Ihre Freunde vom Schiff holen und es mit ihren eigenen Leuten besetzen wollte, hat der Gouverneur ihr das ausgeredet. Die Frau gehört anscheinend zu der Rasse der sogenannten Hochgeborenen, und der Gouverneur hat wohl vor diesen Leuten wahnsinnige Angst – was ich ihm nicht verdenken kann …«
    Der Anwalt unterbrach sich und starrte Jim neugierig an.
    »Stimmt es, daß die Hochgeborenen das Reich regieren?«
    »Das tun sie«, erwiderte Jim kurz. »Warum werde ich hier festgehalten?«
    »Diese Lady, diese Hochgeborene …«
    »Sie heißt Ro«, fiel ihm Jim grimmig ins Wort.
    »Also, diese Ro empfing die erste Regierungsdelegation, die nach Ihrer Landung an Bord des Schiffes kam. Es waren ziemlich hohe Beamte dabei, weil der Gouverneur von Alpha Centauri erkannt hatte, daß das Schiff den Hochgeborenen gehört. Jedenfalls führte Ro die Leute von der Regierung an Bord und erzählte ihnen eine lange Geschichte, wie Sie in einem Duell mit einem hochgeborenen Prinzen verwundet worden seien. Sie behauptete zwar, es ginge Ihnen schon sehr gut, aber sie weigerte sich nicht, als die Regierung anbot, Sie in eines ihrer Krankenhäuser zu bringen. Offensichtlich konnte man Ro davon überzeugen, daß die ärztlichen Methoden, an die Sie gewöhnt sind, für Ihre Gesundheit das Beste seien.«
    »Ja«, murmelte Jim. »Sie ist nicht sehr mißtrauisch veranlagt.«
    »Offensichtlich nicht«, meinte Wylcoxin. »Jedenfalls wurden Sie hierhergebracht, und die Regierung ordnete an, daß die Untersuchung sofort einsetzen soll, wenn Ihr Zustand es zuläßt. Wie ich höre, hat Ihr Arzt nichts mehr dagegen, Sie zu entlassen, und so wird man morgen mit den Verhören beginnen.«
    »Was wollen Sie eigentlich untersuchen?«
    »Nun…« Wylcoxin beugte sich vor. »Wie ich schon sagte, hat diese Untersuchung nichts mit einem gerichtlichen Prozeß zu tun. Theoretisch wird sie nur durchgeführt, um die Regierung zu informieren, damit sie weiß, was Sie mit Ihnen, Ihren Freunden und dem Schiff anfangen soll. Ich kann mir vorstellen, daß Sie so etwas Ähnliches erwartet haben. Die Untersuchung hat nur den Sinn, herauszufinden, ob irgendwelche Gründe bestehen, die es rechtfertigen, Sie wegen Hochverrats vor Gericht zu bringen.«
    Dieser letzte Satz Wykoxins hing schwer in der Luft. Jim starrte sein Gegenüber sekundenlang an.
    »Sie glauben, daß ich das

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