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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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erwartet habe?« fragte er schließlich ruhig. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Nun ja, weil …« Wylcoxin machte eine kleine Pause und beobachtete Jim lauernd. »Als Max Holland von Alpha Centauri III zurückkehrte, nachdem Sie mit den Hochgeborenen zur Thronwelt aufgebrochen waren, berichtete er, Sie seien nicht mehr gewillt, sich an irgendwelche Anordnungen zu halten, sondern hätten vor, Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen. Sicher wird Max Holland das morgen vor dem Komitee aussagen. Stimmt es etwa nicht, daß Sie das haben verlauten lassen?«
    »Nein, ich habe nur gesagt, daß ich von jetzt an meine eigenen Entscheidungen treffen werde.«
    »Für das Komitee wird das keinen großen Unterschied machen.«
    »Das klingt ganz so, als hätte das Komitee bereits beschlossen, mich des Hochverrats für schuldig zu befinden.«
    »Mag sein. Aber ich stehe automatisch auf Ihrer Seite. Und die Sache sieht für Sie nicht besonders gut aus, wie ich sie von Ihrer Seite aus sehe. Sie wurden sehr sorgfältig aus einer Reihe von Anwärtern ausgewählt, als man einen Mann suchte, der auf die Thronwelt geschickt werden sollte. Ihre Ausbildung war mühevoll und kostspielig. Sie sollten die Hochgeborenen auf der Thronwelt beobachten und der Erde Bericht erstatten. An Hand Ihrer Informationen wollte sich die Erde darüber klar werden, ob wir uns wirklich als Teil jenes Reiches zu betrachten haben oder ob die Möglichkeit besteht, daß wir uns hier auf der Erde unabhängig von der Thronwelt entwickelt haben – und tatsächlich eine ganz andere Rasse sind als die sogenannten menschlichen Wesen des Reiches. Stimmt das?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Also gut«, fuhr Wylcoxin fort. »Aber nach den Erzählungen dieser Ro haben Sie sich nicht darauf beschränkt, die Hochgeborenen zu beobachten, sondern kämpften bereits auf dem Hinflug mit einem Mann und verletzten ihn mit dem Messer. Dann schlossen Sie sich mit irgendwelchen Leibwächtern des Herrschers zusammen und setzten dem Ganzen noch die Krone auf, indem Sie sich in eine Intrige verwickeln ließen, in deren Verlauf der Onkel und der Vetter des Herrschers sowie ein paar Leibwächter getötet wurden. Stimmt das auch?«
    »Es entspricht dem tatsächlichen Hergang der Ereignisse«, erwiderte Jim gelassen. »Aber ihre Worte verdrehen die Vorgänge und vor allem die Situation, die zu ihnen geführt hat.«
    »Wollen Sie behaupten, daß Ro eine Lügnerin ist?«
    »Ich behaupte nur, daß sie das unmöglich so erzählt haben kann. Haben Sie die Geschichte direkt von ihr oder durch einen Mittelsmann erfahren?«
    Wylcoxin sank nachdenklich in seinen Stuhl zurück und rieb sich das Kinn.
    »Ich habe das alles aus zweiter Hand gehört«, gab er zu. »Aber wenn für mich die Geschichte, wie der Mann sie mir erzählt hat, so geklungen hat wie jetzt für sie, dann wird sie morgen in den Ohren des Komitees auch nicht anders klingen.«
    »Ich habe immer mehr das Gefühl, daß das Komitee mich am liebsten hängen sehen würde.«
    »Vielleicht …« Wieder rieb sich Wylcoxin gedankenverloren das Kinn. Plötzlich sprang er auf und begann im Zimmer auf und ab zu gehen.
    »Ich muß Ihnen gestehen«, sagte er und blieb vor Jim stehen, »daß ich nicht allzu glücklich war, als man mich zu Ihrem Anwalt ernannt hat. Vielleicht war ich auch ein wenig voreingenommen …« Er unterbrach sich. »Ich sage das nicht, weil irgend etwas von dem, was Sie sagten, meine Ansicht über Ihre Situation geändert hat«, fügte er hastig hinzu. »Ich sage das nur, weil mir soeben klar geworden ist, daß vielleicht – ich sage vielleicht – gewisse Vorurteile gegen Sie bestehen!«
    Er setzte sich wieder auf den Stuhl neben Jims Bett.
    »Nun, dann lassen Sie mich die Geschichte einmal aus Ihrer Sicht hören. Was geschah während Ihres Aufenthalts auf der Thronwelt?«
    »Wie Sie sagten, wurde ich zu den Hochgeborenen gesandt, um herauszufinden, ob das Reich von Menschen bevölkert wird, die mit uns verwandt sind, oder ob wir einen völlig anderen Ursprung haben«, sagte Jim und sah seinem Gesprächspartner gerade in die Augen. »Alle weiteren Ereignisse entwickelten sich folgerichtig aus dieser meiner Aufgabe.«
    Wylcoxin saß sekundenlang schweigend da, nachdem Jim zu sprechen aufgehört hatte. Er schien zu erwarten, daß Jim weiterreden würde.
    »Ist das alles, was Sie zu sagen haben?« fragte er schließlich.
    »Das ist vorläufig alles. Morgen werde ich dem Komitee eine etwas ausführlichere Geschichte erzählen, falls man

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