Im geheimen Garten des Scheichs
zu.
„Hab keine Angst vor mir, Lauren. Du weißt, ich könnte dir nie wehtun. Da es jetzt keine Geheimnisse mehr zwischen uns gibt, möchte ich nichts sehnlicher, als dass wir uns lieben.“
„Nein!“ Sie riss sich los. „Das können wir nicht.“ Wie hatte sie nur so blind sein und nicht erkennen können, wer er war. Er redete wie ein Prinz, hielt sich wie ein Prinz und bewegte sich wie ein Prinz.
Rashad fasste sie an den Schultern. „Ich brauche dich, und du brauchst mich ebenfalls. Gleich nebenan habe ich ein Apartment. Wir beginnen noch einmal ganz von vorne und bleiben so lange für uns, wie wir es möchten. Wir machen, was wir von Anfang an haben machen wollen. Ich begehre dich so sehr wie keine andere Frau“, erklärte er leidenschaftlich, während er ihr über die Arme strich.
„Auch ich will dich so sehr wie sonst niemanden“, erwiderte sie ehrlich. „Du hast keine Ahnung, wie viel ich für dich empfinde. Doch wir können nicht zusammen sein, weil … weil es falsch wäre, Rafi.“ So würde er immer für sie heißen.
„Falsch?“ Er lachte fast wütend auf. „Wie kannst du das sagen, wenn wir wissen, dass unsere Gefühle füreinander so richtig sind, dass nichts und niemand sie hat stoppen können?“
Ja, er hatte recht. Aber sie hütete noch ein Geheimnis, von dem er nicht das Geringste ahnte. Sie konnte es für sich behalten. Doch konnte sie auch für immer mit dieser Schuld leben?
Lauren kannte die Antwort bereits. Egal wie sehr sie mit Rafi zusammen sein wollte, ihr Wissen würde ihre Beziehung irgendwann zerstören. Sie musste ihm die Wahrheit erzählen.
„Sieh mich nicht so an, Lauren“, bat er und deutete den gequälten Ausdruck in ihren Augen falsch. Offenbar hatte sie erfahren, dass er heiraten sollte. „Ich gehe heute Abend zu meinem Vater. Wenn ich ihm erkläre, was mit uns ist, wird er die geplante Hochzeit abblasen. Ich könnte sie jetzt nicht durchziehen.“ Er bedeckte ihr Gesicht mit Küssen, und ein erregender Schauer nach dem anderen durchrieselte Lauren.
„Farah hat gesagt, sie würde am Ende des Jahres stattfinden.“
Er unterdrückte ein Aufstöhnen, bevor er Laurens Hände nahm und die Fingerspitzen küsste. „Sie wurde vorverlegt und soll in einem Monat sein. Ich muss mit meinem Vater darüber reden, bevor dieser Tag verstrichen ist.“
Eifersucht wurde unvermittelt in ihr wach. „Wer ist sie?“
„Das ist egal.“
„Natürlich ist es nicht egal. Sie lebt schon in der Vorstellung, deine Frau zu werden. Du kannst nicht einfach etwas rückgängig machen, was beschlossen worden ist.“
„Das meinst du! Prinzessin Azzah wird froh sein, wenn sie hört, dass die Hochzeit ausfällt.“
Nein, sie wird nicht froh sein . Es gab keinen Mann, der Rafi das Wasser reichen konnte. „Sie wird diesem Tag schon mit Vorfreude entgegensehen.“
Durchdringend blickte er sie an. „Warum streitest du mit mir darüber?“
„Weil ich nicht diejenige sein will, die schuld daran ist, sollte es zwischen deinem Vater und dir zum Bruch kommen. Ich hielt dich für den Sicherheitschef des Königs. Und ich habe geglaubt, du wärst gefühlsmäßig frei und ungebunden.
Als du mir erklärt hast, du habest den passenden Deckel noch nicht gefunden, habe ich das als Aussage eines Junggesellen gewertet, der sein Leben genießt. Nachdem ich aber jetzt weiß, wer du bist, ist alles anders.
Farah hat mir einiges erzählt. Dein Vater ist offenbar krank. Eines Tages wirst du seinen Platz einnehmen. Du hast keine Wahl und bist dazu bestimmt, gewisse Traditionen fortzuführen. Dazu wurdest du von Anfang an erzogen.“
„Deine Argumentation klingt ziemlich hohl. Du hältst noch etwas vor mir geheim. Was hat Farah noch geäußert?“
„Nichts.“
„Das stimmt nicht. Warum siehst du mich nicht an?“
„Rafi … ich muss jetzt gehen.“
„Du gehst nirgendwohin.“ Er umfasste ihre Arme. „Ich will wissen, was meine Schwester noch von sich gegeben hat.“
„Es war bloß eine beiläufige Bemerkung, aber sie scheint sich zu bewahrheiten.“ Zumindest konnte sich Lauren momentan dieses Eindrucks nicht erwehren.
„Schweigst du, um mich dafür zu bestrafen, wie ich mich dir gegenüber benommen habe?“
„Nein“, stieß sie hervor, als sie die Qual in seiner Stimme hörte. Flehentlich blickte sie ihn an. „Als wir neulich alle am Pool waren, hat sie gesagt, du wärst zu sehr begünstigt worden. Sie sprach davon, dass eure Mutter – weil du so reich beschenkt worden seist – Angst
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