Im geheimen Garten des Scheichs
großen Projekte unterstützen, die du für dein Land planst. Das würde meine Großmutter sicher sehr gut finden. Aber einen kleinen Teil werde ich zurückbehalten, um mehr Bodyguards für dich zu engagieren. Ich bin nämlich wild entschlossen, deine vorbestimmte Zeit hinauszuzögern, bis wir alt sind und gemeinsam sterben können.“
„Dein Wunsch ist mir Befehl.“
Als ihr Handy klingelte, war es Lauren so übel, dass sie sich am liebsten nicht bewegt hätte, um es zu ergreifen. Da es jedoch ihr Mann sein konnte, der sie sprechen wollte, überwand sie sich und drehte sich im Bett auf die andere Seite.
Rafi hatte sie lieben wollen, bevor er vorhin nach Raz aufgebrochen war. Aber sie hatte sich schlafend gestellt, damit er nicht merkte, wie elend ihr war. Als sie jetzt auf das Display sah, las sie, dass Farah die Anruferin war. Sie gab sich erneut einen Ruck und meldete sich.
„Guten Morgen, Lauren“, sagte ihre Schwägerin fröhlich. „Hast du Lust, mit mir auszureiten?“
„Das würde ich gern, doch fühle ich mich nicht wohl. Vielleicht morgen. Bitte erzähl es keinem. Ich hoffe, dass es schnell wieder vorbei ist und Rafi nichts erfährt und sich beunruhigt. Er hat momentan wegen der letzten Bauphase der neuen Schmelzerei genug um die Ohren.“
„Geht es dir so schlecht, dass du lieber auch keinen Besuch haben möchtest?“
Ihre Schwägerin klang leicht aufgeregt, was Lauren nicht entging. Sie wohnte jetzt seit vier Monaten im Palast und kannte Farah inzwischen ziemlich gut. „Nein. Komm einfach vorbei. Ich bin erst vor Kurzem aufgewacht und liege noch im Bett.“
„Ich bin gleich da.“
Kaum hatte Lauren das Gespräch beendet, wurde ihr so übel, dass sie ins Bad eilte und sich übergab. Nachdem sie sich anschließend ein bisschen frisch gemacht hatte, fühlte sie sich besser. Sie musste sich etwas eingefangen haben. Schon gestern Morgen hatte sie gemerkt, dass sie nicht ganz in Ordnung war.
Seltsamerweise hatte sie jedoch plötzlich Appetit auf eine Tasse Tee und ein Croissant. Sie rief in der Küche an und bat um ein Frühstück. Vorsichtshalber bestellte sie es für zwei Personen, denn vielleicht wollte Farah auch noch eine Kleinigkeit essen. Dann streckte sie sich wieder in Rafis Bett aus.
Sie wohnten in seinem Apartment. Sobald er sich ein paar Tage freinehmen konnte, wollten sie in die Schweiz fliegen. Sie hatte vor, die Wohnung in Montreux zu verkaufen und das Mobiliar nach Al-Shafeeq bringen zu lassen. Was sie nicht verwenden konnten, würden sie einlagern. Rafi wollte, dass sie in jeder Hinsicht glücklich war. Überhaupt war er der beste Ehemann der Welt und las ihr jeden Wunsch von den Augen ab.
Farah traf gleichzeitig mit dem Zimmermädchen vor der Suite ein. Sie ließ sich das Tablett reichen und trug es selbst zu Lauren ins Schlafzimmer. Dort stellte sie es auf dem Tisch ab und blickte die Schwägerin fragend an.
„Ich dachte, du würdest dich nicht wohlfühlen?“
„Nach unserem Telefonat musste ich mich übergeben, und jetzt habe ich Hunger.“
„Wie lange ist das schon so?“
„Gestern früh war es ähnlich.“
Farah lächelte sie an. „Meine beiden Schwangerschaften haben genau so angefangen. Ich wette, du erwartest ein Kind.“
Lauren schwang die Beine aus dem Bett und eilte zu ihrer Schwägerin, um sie zu umarmen. „Wenn ich mir sicher wäre, würde ich nach Raz fliegen, um es Rafi zu erzählen.“
„Dann zieh dich an, und geh zu Dr. Tamam. Er wird dich untersuchen. Solltest du nicht schwanger sein, wird Rashad wissen wollen, was dir fehlt, denn er wacht über jeden deiner Schritte und Tritte. Ehrlich, Lauren, er liebt dich so sehr, dass ich neidisch werden könnte, hätte ich nicht selbst einen tollen Ehemann.“
„Auch ich bin verrückt nach Rafi.“ Sie hatte sich gesetzt und schenkte ihnen Tee ein.
Farah lächelte. „Das hat jeder im Palast sehr schnell nach deiner ersten Ankunft hier gemerkt.“
Lauren errötete. „Ja, das kann ich mir denken.“ Sie hob die Tasse an die Lippen und trank einen Schluck. „Bevor ich deinen Rat befolge und Dr. Tamam aufsuche, möchte ich aber gern erfahren, worüber du mit mir sprechen willst.“ Sie biss in ein noch ofenwarmes Croissant.
„Abdul und ich haben eine Entscheidung getroffen. Dass Rashad nicht das leibliche Kind meiner Eltern ist, hat uns davon überzeugt, ein Baby zu adoptieren. Ich wollte es nämlich zunächst nicht aus Angst, ich könnte keine gute Mutter sein. Doch wenn ich meine Mutter mit Rashad
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