Im Geisterschiff
was kommen denn da für Wasserratten?«, grinste er. »Wenn ihr die Poseidon sucht, dann müsst ihr hinterhertauchen. Hier! Ich werfe euch Taucherbrillen ins Wasser. Damit soll’s besser gehen, sagte man mir.« Er hörte gar nicht mehr auf zu lachen und verschluckte sich an seiner Zigarette.
Dir drei holten tief Luft und tauchten ab. Sie konnten kaum glauben, was sie erblickten: Vor ihnen lagdie Fortuna fast komplett vom Sand befreit. Darüber schwebte die Poseidon und saugte die letzten Stellen frei.
»Habt ihr das gesehen?«, prustete Bob, als sie wieder Luft schnappen mussten. »Die Fortuna liegt da, als könnte man jederzeit mit ihr lossegeln. Los, wir klopfen mal bei den beiden ans Bullauge.«
Julia Jenkins und ihr Freund erschraken, als plötzlich die drei Jungs vor dem Bullauge der Poseidon auftauchten. Doch dann hoben sie ihre Daumen und lächelten freundlich.
Wenig später kamen sie an die Oberfläche, um die Batterien des Fahrzeuges zu wechseln. Die Luke öffnete sich und Leon Murdock streckte seinen Kopf heraus. »Guten Morgen, ihr drei. Ihr habt uns vielleicht einen Schrecken eingejagt. Zuerst dachte ich, ein Hai klopft an die Scheibe.« Alle mussten lachen und der Hafenmeister goss jedem einen Saft ein.
»Wir haben noch eine Weile im Hafen auf euch gewartet«, begann die Meeresforscherin. »Aber dann wollten wir los. Sieht das Wrack nicht schön aus? Amliebsten würde ich es bergen und in ein Museum stellen.« Bob entdeckte eine große Kanone an Deck. »Wurde die etwa an Bord der Fortuna gefunden?« Leon Murdock strahlte. »Fantastisch, oder? Sie hat nur wenig Rost und ist wahrscheinlich sogar noch einsatzbereit. Wir haben auch eine verschlossene Flasche mit trockenem Pulver aus dem Wrack geholt. Porto konnte es nicht lassen und hat damit gleich die Kanone geladen. Stimmt doch, Porto, oder?«
»Nun ja, ich wollte mal einen Probeschuss abgeben. Wann kommt man schon mal dazu. Aber das mache ich nicht, wenn Kinder an Bord sind.«
Justus brannten aber ganz andere Fragen auf den Lippen. »Und – haben Sie auch etwas Wertvolles gefunden? Ich meine Gold, Silber, einen Schatz eben?« Julia Jenkins schüttelte den Kopf. »Nein, leider nichts. Außer ein paar Weinflaschen, Kanonenkugeln, Geschirr und rostigen Gabeln war nichts dabei. Und die Steine im Bootsrumpf sind auch nicht gerade verkäuflich.« Bob fragte verwundert nach. »Wieso hat man denn Steine mit den Schiffen transportiert?« LeonMurdock gab ihm darauf eine Antwort. »Die hat man als Ballast an die tiefste Stelle der Segelschiffe gelegt. Das verhinderte, dass die Schiffe bei viel Wind einfach umkippten. So wie bei einem Stehaufmännchen. Steine sind ja schwer wie Blei. So, jetzt muss ich mich aber um die neuen Batterien kümmern.«
Die drei ??? setzten sich in das Rettungsboot des Fischkutters und tranken ihren Saft aus. Man merkte, dass Justus fieberhaft nachdachte. »Dir platzt ja gleich der Kopf«, grinste Bob. »Woran denkst du?«
»Ich denke darüber nach, was ich wohl früher an deren Stelle gemacht hätte.«
»Wie meinst du das?«
»Na ja, so eine Ladung Gold im Schiff zu transportieren, ist nicht gerade einfach. Ich meine, das kann die Bank nicht einfach so reintragen und in die Kombüse legen. Die Seeleute wären verrückt geworden und hätten sich das Gold doch sofort geschnappt. Und dann die Piraten! Die müssen sich ein richtig tolles Versteck ausgedacht haben.«
Jetzt runzelte auch Bob die Stirn. »Vielleicht hattees Kapitän Rodriguez in seinem Holzbein versteckt. Da passt einiges rein.« Peter schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Banken so einem einbeinigen Kapitän so viel Gold anvertraut hätten.«
»Das sehe ich genauso«, fuhr Justus fort. »Bei Gold werden sie alle schwach. Nein, ich glaube, dass die Mannschaft gar nicht wusste, welche wertvolle Fracht sie transportierte. Unter Umständen hat man nur zum Schein ein paar Kisten Wein eingeladen. Also noch mal: Wo könnte man in einem Schiff haufenweise Gold verstecken?«
Plötzlich durchzuckte ihn ein Gedanke. »Moment! Was hatte Murdock eben gesagt? Steine sind schwer wie Blei? Natürlich! Und Blei ist so schwer wie Gold!« Bob führte den Gedanken zu Ende. »Das ist des Rätsels Lösung: Die haben die Goldklumpen einfach unter die Ballaststeine gemischt.«
»Genau. Und wisst ihr, was wir jetzt machen? Als Erstes fragen wir Porto, ob wir sein Bordtelefon benutzen können. Wir müssen Kommissar Reynolds einweihen. Und dann tauchen wir ab
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