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Im Geisterschiff

Im Geisterschiff

Titel: Im Geisterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blank
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Sache einmal an.« Peter tippte sich an die Stirn. »Just, du glaubst doch nicht, dass ich im Halbdunklen über einen Friedhof marschiere!«
    »Nun mach dir nicht in die Hose! Du hast doch gehört: Es ist kein Friedhof, sondern eine Gedenkstätte.« Peter gab sich geschlagen und folgte seinen beiden Freunden. »Passt auf euch auf, Jungs!«, rief ihnen Jenkins hinterher. »Ich werde jetzt Kommissar Reynolds anrufen und danach meine Tochter. Zeiten sind das heutzutage.«
    Als sie wieder draußen standen, zuckte Peter kurz zusammen. »He, lief dahinten nicht eben jemand vom Haus weg?« Bob klopfte ihm auf die Schulter. »Ach was. Du siehst schon überall Gespenster.«

Gespenstermarsch
    Mittlerweile hatten sich einige dunkle Wolken über den Himmel geschoben. Der Hafen war um diese Zeit menschenleer. Nur zwei fauchende Katzen stritten sich auf der langen Mole um einen alten Fisch. Peter machte das alles nicht unbedingt Mut. »Jenkins sagte, wir sollen den überwucherten Weg dort hinten zum Friedhof nehmen. Ich weiß nicht, da ist es doch stockdunkel.« Auch Bob musste schlucken. »Vielleicht hast du doch recht mit deinen Gespenstern, Peter. Ich meine, wir können uns das Ganze doch auch morgen früh bei Sonnenschein ansehen. Wir haben ja noch nicht mal eine Taschenlampe dabei.«
    Justus grinste und setzte sich auf sein Rad. »Onkel Titus hat mir was viel Besseres eingebaut. Achtung!« Er legte einen kleinen Schalter um und die riesige Lampe am Fahrradlenker warf einen grellen Lichtstrahl über das gesamte Hafengelände.
    Peter und Bob waren geblendet. »Da staunt ihr, was?Das ist ein Strahler von einem alten Lastwagen. Unter dem Sattel hat mein Onkel die Batterien versteckt. So, jetzt gibt es keinen Grund mehr zu kneifen!«

    Justus ging voran, schob sein Fahrrad und leuchtete den Weg aus. Peter und Bob folgten ihm. Anscheinend hatte schon lange keiner mehr diesen Pfad betreten. Gestrüpp und Dornen streiften ihre Füße. Der schmale Weg führte in engen Kurven etwas bergauf. Von hier aus hatte man einen sehr schönen Blick über den Pazifik. Ab und zu funkelten Sterne zwischen den Wolken hindurch. Peter war froh über den hellen Scheinwerfer. »Sagt mal, das, was Jenkins uns erzählt hat, ist doch nur eine Theorie, oder?« Justus hielt kurz an. »Stimmt. Aber es klang nach einer sehr guten Theorie. Unsere Aufgabe ist es, die Sache zu beweisen.«
    »Und wie wollen wir das anstellen?«
    »Tja, es gibt da eigentlich nur eine Möglichkeit: Das Wrack muss uns die Antwort geben. Wenn es sich tatsächlich um einen schwimmenden Geldtransporter gehandelt hat, dann finden wir mit viel Glück Gold oder andere wertvolle Sachen.« Bob nickte. »Das wäre mit Abstand die beste Lösung. Der tote Kapitän Rodriguez wird uns bestimmt keine Antworten geben.«
    Für einen kurzen Moment kam jetzt der Mond zum Vorschein und erleuchtete die Küste. Plötzlich machte Peter einen Schritt nach hinten: »Da! Da! Seht ihr das? Dort hinten am Berg!« Justus und Bob starrten erschrocken in die Richtung. »Ja, genau dort. Da steht doch ein Mann, oder?« Bob sah es jetzt auch. »Peter hat recht. Und wenn mich nicht alles täuscht, dann hatder ein Holzbein. Ja, ich bin mir ganz sicher.«

    »Rodriguez«, krächzte Peter und wagte sich nicht zu bewegen. Eine kleine Wolke verdunkelte den Mond wieder und gleichzeitig verschwand die Person mit dem Holzbein. Justus versuchte mit seinem Scheinwerfer in die Richtung zu leuchten. »Entweder will Rodriguez uns davon abhalten, nach seinem Schatz zu suchen, oder jemand will uns einfach nur Angst machen. Und dieser jemand scheint sehr lebendig zu sein. Ich glaube nicht an Gespenster. Los! Weiter!« Peter wagte nicht zu widersprechen und trottete hinterher.
    Wenig später erreichten sie die alte Gedenkstätte. Sie war verwahrlost und mit Büschen zugewachsen. Viele der Gedenksteine waren umgekippt und man konnte kaum einen Buchstaben erkennen. Justus leuchtete jeden einzelnen Stein an. »Ich hätte nie gedacht, dass damals so viele Seeleute ertrunken sind«, flüsterte Bob andächtig.
    Schließlich gelangten sie an einen Stein mit sehr vielen Namen. Sie waren alphabethisch sortiert. Peter las laut vor: »Oswald, Pride, Pureman, Ripley, Rodriguez. Das ist er. Manuel Rodriguez. Auf dem Stein steht sogar ein Datum: 1899. Da sind anscheinend sehr viele ertrunken.« Justus nickte. »Ja, die gesamte Mannschaft der Ortuna . Sie haben das Geheimnis um den Schatz mit ins Grab genommen. Und ihr Grab ist das Meer.«
    Viel

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