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Im Glanz Der Sonne Zaurak

Im Glanz Der Sonne Zaurak

Titel: Im Glanz Der Sonne Zaurak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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noch gegen die Angreifer gerichtet hält, ist so wertlos wie ein Stein; er kann ihn höch s tens als Wurfgeschoß benutzen. Er duckt sich hinter den Stamm eines gefällten Baumriesen. Als er die handtellergr o ßen, dunkelglänzenden Augen der Tiere sieht, weiß er, daß er richtig gehandelt hat, als er, ohne zu zögern, in das Gebüsch hinei n geschossen hat. Es waren damals die gleichen Augen.
    In den Kopfhörern hört er Askart mit keuchender Stimme befehlen: „Alle sofort in die Fahrzeuge! Bringt euch in Sicherheit, Männer, nichts wie weg!“
    Allmählich gewinnt Osmar seine Kaltblütigkeit zurück. Er legt sich reglos hinter den Stamm, und die seltsamen Fabelw e sen beachten ihn nicht mehr. Dafür schleudern sie ihre Flammen aus dunklen Schlünden gegen das Geländefahrzeug, hinter dessen Kanzelverglasung Algerts aschfahles Gesicht zu erkennen ist.
    Osmar fällt ein Individuum auf, das etwas größer ist als die anderen. Zweimal schießt es kurz hintereinander seine Flammenstrahlen gegen den Skarabäus ab – dann stürzt es sich auf das Fahrzeug, um es mit seinen gewaltigen Kiefern zu bearbeiten. Diesem Beispiel folgen die anderen.
    Jetzt endlich antwortet Algert mit dem Antiplasmageschütz. Er hat sich aus seiner Starre gelöst und schießt wie ein Rasender in die dichte Traube der Angreifer.
    Osmar wagt sich immer noch nicht aus seinem Versteck hervor. Er kann genau beobachten, wie die Asseln vorgehen. Jedes der nachrückenden Tiere schleudert nur zweimal seine geheimnisvollen Flammen gegen das Fahrzeug, dann greift es mit den mächtigen Kiefernzangen an.
    Dicht neben Osmar zerplatzt der Leib einer Assel nach einem Volltreffer von Algert und verglüht in einem rußenden Feuerball.
    „Komm endlich!“ brüllt Algert. „Merkst du nicht, daß ich dir Feuerschutz gebe?“
    Osmar springt auf. Ein Schatten stürzt auf ihn zu und wird von einer fauchenden Detonation hinweggefegt. Mit einem schnellen Blick sieht er, daß Algert hinter der Antiplasmak a none steht, zusammengekrümmt und verkrampft. Die Angst lodert hell aus seinen Augen. Trotzdem schießt er ununterbr o chen.
    Die Masse der anstürmenden Asseln nimmt kein Ende. Wieder durchsäbelt ein blauweißer Strahl die düstere rauchg e schwängerte Atmosphäre, aber aus einer anderen Richtung! Aufbrummend schiebt sich Skarabäus 3 durch das Dickicht. Pyron schießt wie der Teufel. „Los, nach links, Osmar! Wir schießen dir eine Gasse frei.“ Links und rechts von Osmar zischen die Antiplasmaladungen der beiden Geschütze vorbei.
    „Jetzt, Osmar!“ schreit Leander.
    Osmar schnellt sich nach vorn. Mit keuchendem Atem erreicht er Skarabäus 2 und schlägt die Luke hinter sich zu. Geschafft! Er läßt sich auf seinen Sitz fallen, schnauft aufa t mend. „Vielen Dank, ihr beiden! Und dir natürlich auch, Algert!“
    Als es hinter ihm poltert, dreht er sich erschrocken um. Algert stolpert, am ganzen Leibe zitternd, die schmale Leiter herunter und öffnet den Mund. Seine Augen glitzern wie die eines Wahnsinnigen, er bringt kein Wort hervor. Dann schlägt er der Länge nach hin. Osmar ist mit einem Satz bei ihm. Die Augen in Algerts wachsbleichem Gesicht sind verdreht, er ist ohnmächtig.
    „Was hast du? Algert, mach nicht schlapp! Es ist vorbei! Du hast es geschafft!“ Osmar schüttelt ihn behutsam.
    Langsam öffnet Algert die Augen. Er braucht eine Weile, um sich zurechtzufinden. Dann lächelt er schwach und bittet: „Versprich mir, daß du keinem ein Sterbenswörtchen davon sagst, ja?“
    „Keine Sorge, Junge! Das bleibt unter uns. Für sein Nerve n kostüm kann keiner was. Du hast dich hervorragend gehalten, ohne dich wäre ich erledigt!“ tröstet Osmar ihn.
    „Ich bin nun mal kein Held“, entschuldigt sich Algert b e schämt.
    „Quatsch! Keiner von uns ist ein Held. Darauf kommt es nicht an… Du hast mich nicht im Stich gelassen, das zählt!“
    Algert schließt peinlich berührt die Augen. Doch, er hat Osmar im Stich gelassen. Glücklicherweise hat der das nicht gemerkt. Er hat keine Sekunde vergessen, daß Osmars Werfer defekt ist! Trotzdem ist er losgerannt und hat Osmar wehrlos zurückgelassen. So furchtbare Angst wie in diesen Sekunden hat er noch nie in seinem Leben ausgestanden! Wie mußte er dann mit sich kämpfen, um auf das Dach des Skarabäus zu steigen, von wo aus sich der schwere Werfer besser und schneller bedienen läßt. Dort hinaus, wo er wieder den Feuerstrahlen dieser gespenstischen Märchenwesen ausgesetzt war! O doch, er hat

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