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Im Herzen der Wildnis - Roman

Im Herzen der Wildnis - Roman

Titel: Im Herzen der Wildnis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Sanders
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– die Lawine aus Schutt und Trümmern sah sie jedoch kommen. Caitlin wollte schreien, aber ihre Stimme versagte.
    Steinbrocken donnerten auf die Glaskuppel, die unter der Wucht der Einschläge mit einem gewaltigen Dröhnen zerbarst. Eine Kaskade von funkelnden Scherben und glitzernden Splittern prasselte auf Caitlin herab, die beide Arme hochriss, um ihr Gesicht zu schützen. Das Glas zerfetzte ihre Haut, die aus hundert Wunden blutete. Schreiend vor Schmerz taumelte sie einige Schritte, stolperte und stürzte. In diesem Augenblick gab über ihr eine Verstrebung nach und fiel in die Tiefe.
    Caitlin spürte den Aufprall, den Schmerz, das Blut, die Tränen und die Verzweiflung, die ihr das Herz zerriss. Ihr war plötzlich kalt. Dann wurde es finster um sie.
    »Ronaaan!« , rief Shannon. Konnte er sie überhaupt hören? »Hab keine Angst, mein Süßer! Mommy und Daddy sind hier!«
    Plötzlich war es ruhig. War das Beben vorbei? In der Erwartung, dass es gleich wieder losginge, hielten Josh und sie sich aneinander fest.
    Die Stille war beängstigend. Kein Beben, kein nachgebender Stahlträger, kein zerplatzender Stein, kein panischer Schrei. Als wagten die Menschen angesichts der unfassbaren Katastrophe nur leise zu flüstern. Als könnten ein lautes Wort, ein verzweifeltes Schluchzen, ein schmerzlicher Schrei die trügerische Ruhe beenden. War es wirklich vorbei?
    Shannon riss die Tür zu Ronans Zimmer auf. Der Raum war völlig verwüstet. Ein Teil der Decke war auf das Bett gestürzt, die Wand zum Bad war in sich zusammengefallen. Sie konnte die zerschmetterte Badewanne sehen. Das Waschbecken war aus der Wand gerissen worden, aus der offenen Leitung rann das Wasser. Eine Staubwolke waberte durch Ronans Kinderzimmer. Die Ruhe lastete schwer auf ihr. Irgendwo in diesem Chaos knisterten nachrutschende Trümmer. »Ronan?«
    Das Entsetzen packte sie, als sie Ronans Kuschelbär neben dem Bett entdeckte.
    »Ronan!«, rief Josh neben ihr.
    »Mommy? Daddy?« Seine Stimme klang völlig verängstigt. Dann brach er schluchzend in Tränen aus. Er hatte sich unter das Bett geflüchtet, das über ihm zusammengebrochen war.
    »Beweg dich nicht!«, rief Josh. »Ich komme und hole dich.«
    »Ist gut«, schluchzte der Kleine kläglich.
    »Du bleibst hier, Shannon.« Mit hochgezogenen Schultern kämpfte sich Josh durch die Trümmer hinüber zum Bett. Offenbar fürchtete auch er ein plötzliches Nachbeben. Denn er schaute empor zur gerissenen Decke, als er auf die Knie fiel. Dann blickte er unter das Bett. »Ronan?«
    »Daddy!«, schluchzte der Kleine. »Ich hab solche Angst!«
    Josh schob sich unter das verzogene Bettgestell, zog Ronan heraus und schloss ihn in die Arme. »Hast du dir wehgetan?«
    Ronan lehnte sein tränennasses Gesicht an Joshs Schulter und schüttelte zaghaft den Kopf.
    »Alles wird gut, Ronan«, beruhigte ihn Josh und zog den Kuschelbären aus dem Staub. »Mommy und Daddy sind ja da.«
    Der Kleine drückte den Bären an sich und nickte kläglich.
    Josh nahm seinen Sohn auf den Arm, stand taumelnd auf und kam durch die Trümmer zu Shannon herübergestapft. »Wir müssen hier sofort verschwinden.«
    Sie folgte ihm zur Tür der Suite. Die Vorhänge im Salon brannten, und die Funken setzten die Teppiche in Flammen. Rasend schnell breitete sich das Feuer aus.
    Josh gab ihr Ronan, der seine Arme um ihren Hals warf und sein Gesicht an ihre Schulter presste. Dann versuchte er, die Tür der Suite zu öffnen. Sie klemmte – Tür und Wände hatten sich verkeilt. Sie waren eingeschlossen!
    Shannon konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Josh umarmte Ronan und sie ganz fest. Mit verkniffenem Gesicht trat er einige Schritte zurück und warf sich mit voller Wucht gegen die Tür. Sie rührte sich nicht. Erneut nahm er Anlauf und trat mit aller Kraft gegen das Holz. Schließlich zersplitterte die Tür und gab nach.
    Josh nahm ihr Ronan ab und schob sie aus der brennenden Suite in den verwüsteten Gang. Flüchtende kamen ihr durch Rauch und Trümmer entgegen, schreiend vor Entsetzen.
    »Da ist die Treppe!« Josh stieß sie vorwärts. »Lauf, Shannon!«
    »Caitlin?«
    Schmerz wogte durch ihren Körper. Sie spürte die Glassplitter in ihren Wunden, das Blut auf ihrer Haut, die Hitze des Feuers neben ihr. Verwirrt wollte sie sich aufrichten, aber sie schaffte es nicht. Halb unter Schutt begraben, konnte sie sich nicht bewegen.
    »Charlton!«, hauchte sie hilflos.
    »Ich bin hier, Liebes.« Er beugte sich über sie und hob eine

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