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Im Herzen des Kometen

Im Herzen des Kometen

Titel: Im Herzen des Kometen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford , David Brin
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gezogen, daß sie schmerzhaft in die Haut einschnitten. Das war alles, was er zwischen sich und dem absoluten Nullpunkt des Vakuums hatte.
    Der Deckel war an seinem ersten Sicherungspunkt angehalten worden, fünf Zentimeter über dem Bodenteil. Durch den Spalt sah er den grellweißen Schein vollen Sonnenlichts auf dem Rand der rückwärtigen Ladeluke. Sein Kühlfach war in den Fördermechanismus eingehakt, wie er vermutet hatte. Er sah ein paar Sterne und einen Schatten, der sich über die glatte Rundung des Schiffsrumpfes bewegte. Er mußte zu einer Maschine gehören, die das nächste Kühlfach zu öffnen und auf Geschenke zu achten hatte, die Achaier enthielten.
    Er hatte seine Strategie auf die Vermutung ausgerichtet, daß Linbarger diese Maßnahme für ausreichend halten würde. Sollte er sich darin getäuscht haben…
    Und Linbarger war bereits äußerst mißtrauisch, nachdem seine Leute Virginias Versuch, durch Johnvon die Maschinen an Bord in ihre Gewalt zu bringen, bemerkt und verhindert hatten. Ould-Harrad hatte darauf bestanden, zuerst diese scheinbar einfache Lösung zu versuchen. Das Unternehmen war bald gescheitert. Nun ging es ums Ganze…
    Vermutlich wollte Linbarger die Maschinen auf Distanz von der Edmund Halley haben, bevor jemand in den Laderaum ging, um die Kühlfächer zu verstauen. Das gab Carl wenigstens zwei, vielleicht drei Minuten.
    Er hob den Deckel, stieg aus und vernarrte zusammengekrümmt in kauernder Haltung, bereit, einem Angriff zu begegnen. Er trug einen Isolieranzug, Handschuhe und Stiefel, Kopfschutz und Atemmaske.
    Wieviel Zeit war vergangen, seit die Luft aus dem Kühlfach entwichen war? Er sah gespannt auf die Uhr. Zwanzig Sekunden.
    Saul hatte geschätzt, daß er es drei Minuten aushalten würde, bevor sich die Auswirkungen bemerkbar machten. Dann bestand die Gefahr, daß das Ungleichgewicht seines inneren Drucks ernste Auswirkungen auf seine motorischen und geistigen Funktionen haben würde; ein benebeltes Gefühl wie von Trunkenheit wäre das mindeste, und jeder, der in den Laderaum käme, könnte mit ihm machen, was er wollte, als ob er eine betäubte Hauskatze wäre.
    Nicht, daß Linbarger und seine Gesinnungsfreunde viel Zeit mit ihm verschwenden würden. Wahrscheinlich würden sie ihn einfach aus der Schleuse stoßen und ihm eine gute Reise wünschen, wie sie es mit dem armen Kearns getan hatten. Angenehmen Heimweg!
    Er spähte umher.
    Der Laderaum war leer. Wahrscheinlich beobachteten sie die Maschinen draußen. Erst wenn der Schleusenmechanismus einsetzte, würde Linbarger wissen, daß jemand zu Besuch kam. Und wo.
    Er orientierte sich. Die manuelle Vorrichtung zum Betätigen der Schleuse war ein großer roter Hebel, an auffallender Stelle am Ende des Laderaums angebracht. Wieder knackte es in seinen Ohren. Seine Sinne gaben Alarmsignale, doch er unterdrückte sie und stieß sich ab, um den roten Hebel zu erreichen.
    Halbwegs dort, wurde er angegriffen.
    Die Gestalt, ein Mann in einem Schutzanzug mit Helm, stieß ihn rückwärts in den Laderaum und versuchte ihm den Luftzuführungsschlauch abzureißen. Carl wand sich seitwärts, kam mit einem Ruck frei.
    Natürlich. Es war offensichtlich. Linbarger hatte draußen einen Wächter postiert, der die Maschinen zu kontrollieren und sich zu vergewissern hatte, daß niemand sich an einer Unterseite festhielt und versteckte. Von seiner Position konnte der Mann auch in den Laderaum sehen.
    Carl schalt sich einen Schwachkopf, daß er dies nicht vorausgesehen hatte. Das Versäumnis konnte leicht tödliche Folgen haben.
    Neunzig Sekunden blieben.
    Sie trieben, jeder für sich, durch den Laderaum. Zehn Sekunden würden vergehen, ehe einer von ihnen eine Wand erreichte. Der Mann im Schutzanzug bediente sich seines Manövriergeräts und konnte mit Hilfe seiner Impulsdüsen zwischen Carl und den roten Hebel kommen.
    Es gab keinen Zweifel, daß der Mann ihn eine Minute oder länger daran hindern konnte, den Hebel zu erreichen. Er hatte das Manövriergerät, Luft und soviel Zeit wie er brauchte.
    Die Kälte machte sich bemerkbar. Carl drehte sich im Schweben um und hielt nach irgendeinem brauchbaren Gegenstand Ausschau.
    Dort. Werkzeuge in allen Größen. Er glitt am Gestell vorbei, streckte sich – und bekam einen großen automatischen Schraubenschlüssel zu fassen. Er holte vorsichtig aus, zielte mit Bedacht und schleuderte ihn auf die zehn Meter entfernte Gestalt.
    Das Geschoß verfehlte den Mann um einen guten Meter. Carl sah, wie

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