Im Informationszeitalter
Jehmlich und Lück (vgl. Jehmlich/Lück, 1974, S. 38) die mögliche Aufgabe innerhalb der Grenzen der Wahrscheinlichkeit, die auf SF übertragen werden kann.
Der Begriff der “Engagierten SF” ist vorwiegend innerhalb dieser Arbeit als Arbeitshypothese gültig, denn schließlich wurde er nur an insgesamt vier Werken verifiziert. Sicherlich läßt sich aber Engagement in der SF auch bei anderen Autoren und in anderen Werken finden, so daß prinzipiell einer Übertragung möglich ist. Mit dem Kriterium des Engagements, das die Konzentration auf das Abenteuer um des Abenteuers willen aus dem Fokus eines SF-Romans verdrängt, kann die zum Teil fruchtlose Diskussion um Literatizität und Trivialität der Gattung umgangen werden, zumal sich diese Frage nicht restlos klären läßt. Neben der Variationsgattung ist SF zusätzlich eine Sammelgattung, in der die Grenzen zum Schauerroman, zum Kriminalroman fließend sind; aus diesem Grund empfiehlt es sich, Strömungen innerhalb der Gattung zu isolieren und gesondert zu untersuchen, anstatt die gesamte Gattung in die Grenzen einer einzigen Definition zu binden. Die Engagierte SF ist in dieser Arbeit mit Vorsatz weniger definiert, als charakterisiert worden, denn durch den Sammelcharakter lassen sich zu jeder Regel gleich mehrere Ausnahmen finden.
Elemente, die in der SF existieren, hielten in die verschiedensten künstlerischen Bereichen Einzug, so zum Beispiel im Film, in der Musik und in der Malerei. In der Malerei sind Künstler wie Hutter, Fuchs und Hauser bereits über Kunstkalender und Bildkarten einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich; sie bedienen sich allerdings eher phantastischer Motive als solcher aus dem SF-Bereich. Der Vergleich von Literatur und Malerei bietet sich vor allem durch die Verwandschaft der Techniken an: sowohl in der einen als auch in der anderen werden verschiedene Bildebenen übergeblendet, Bedeutungsebenen durchdringen sich gegenseitig und verschiedene Realitätsgrade und Zeitmaße werden eingeführt. “Das riskante Spiel mit Zeit, Kunst und Leben vollzieht sich hier wie da als Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen, als Vertauschung von Künstlichem und Lebendigem, als ein Verschwimmen von Schein und Realität.” (Thomsen/Fischer 1980, S. 5). In diesem übergeordneten Rahmen zeigt sich, daß das Interesse an einer neuen Transzendenz des Erfahrbaren sich nicht auf eine Untergattung der “Großgattung” SF beschränkt, vielmehr ist umgekeht die Entwicklung in Teilen der SF ein Symptom von vielen für den Versuch einer kulturellen Mängelbewältigung.
Als Leitprinzip für die Untergattung “Engagierter SF” im Gefüge der Literaturproduktion kann gelten, was Dürrenmatt über seine Neigung zum Kriminalroman gesagt hat: “Die Literatur muß so leicht werden, daß sie auf der Waage der heutigen Literaturkritik nicht mehr viel wiegt: Nur so wird sie wieder gewichtig.” (Dürrenmatt 1966, S. 131). Das absolute Gewicht, das durch die Gesamtheit der Leserschaft bestimmt wird, kann dennoch groß sein.
Ein Aspekt konnte aufgrund des Umfanges und des Zusammenhanges in dieser Arbeit nicht mehr berücksichtigt werden: die Verbindung von
romantischem Denken und SF. Anhaltspunkte für eine Verbindung fanden sich vielfältig in den in dieser Arbeit untersuchten Werken: der Versuch einer ständigen Entgrenzung in der Gattung, die Melancholie über nicht erreichte Träume und die ironische Darstellung von Ideen als Befreiung von den Grenzen der Wirklichkeit, die Ähnlichkeiten von Märchen und SF, schließlich der sozialutopische Aspekt an sich. Lessing sagt über den romantischen Schwärmer: “Er wünscht sich diese Zukunft beschleunigt - und wünscht, daß sie durch ihn beschleunigt werde. Wozu sich die Natur Jahrtausende Zeit nimmt, soll in dem Augenblick seines Daseins reifen.” (Lessing 1980, S. 26). Gleiches kann auch auf den SF-Autoren übertragen werden; diesem Vergleich könnte eine eigene Untersuchung gewidmet werden.
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So lebt die Gesellschaft Perry Rohdans in einem “permanenten Ausnahmezustand” in dessen Rahmen alle Aktionen der Helden im voraus legitimiert sind.
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“Und die Geschäfte dieser Welt sind die Geschäfte der Bierhefe, die blind und hartnäckig alles Genießbare ringsum auffrißt, um folgerichtig an den eigenen Exkrementen zu ersticken.” (Botschft 1994, S. 171). Amery weist mit dem Zitat auf seine Theorie des “B.& S.-Programmes” hin, die er in seinem jüngsten diskursiven Werk
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