Im Kern der Galaxis
neuen Welt bringen. Der Gott könnte uns dorthin nicht folgen. Wir wären befreit von dem schrecklichen Auge.«
Kirk schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht, Domo, solange mein Schiff hier festgehalten wird. Kannst du es frei bekommen?«
Domo starrte ihn verstört an. Offenbar hatte er vergessen, daß die Enterprise sich nicht frei bewegen konnte. »Ich nicht.« Er schüttelte bedrückt den Kopf. »Das kann nur Ay-nab.«
»Das ist mir klar.« Auf der Wiese hatte Kirk etwas erlebt, das seine bisherige Meinung über diese Welt geändert hatte. Nun wußte er, daß es Ay-nab tatsächlich gab. Er hatte ihn gesehen und gespürt. »Aber es muß doch etwas geben, was Sie tun können. Sie behaupten, daß Sie imstande sind, mit Ay-nab zu reden. Sie sind unsere einzige Hoffnung, Domo. Wenn er entschlossen ist, uns zu töten, können nur Sie ihn zwingen, seine Entscheidung zu ändern.«
Dr. McCoy wandte sich nun stirnrunzelnd von der jetzt schlafenden Uhura ab. »Jim, das kann doch nicht dein Ernst sein! Ay-nab ist ein Stern. Er lebt nicht!«
»Ich glaube doch, Pille. Verlange nicht, daß ich es erkläre. Es gibt eine Kraft auf diesem Planeten – eine unsichtbare Wesenheit – und eine verdammt mächtige noch dazu. Ich erkläre dir später, wieso ich das weiß. Sie ist vielleicht eine Sonne, oder auch nicht. Aber das ist nicht wichtig. Jedenfalls gibt es sie – und sie ist es, die uns hier festhält.«
»Ich muß Captain Kirk beipflichten«, warf nun Mr. Spock ein. Er kam bedächtigen Schrittes durch das Zimmer auf die zwei zu. »Seit ich hierherkam, spürte ich das Vorhandensein von etwas unendlich Altem und sehr Mächtigem. Wie Sie wissen, sind wir Vulkanier für Telepathie weit empfänglicher als die meisten Menschen. Vielleicht ist das die logische Erklärung.«
»Und Sie sind bisher nicht auf den Gedanken gekommen, davon zu sprechen?« brauste McCoy auf.
»Ich hatte keinen Beweis, Doktor, ich fühlte es nur. Captain Kirk hat etwas Genaueres erfahren.«
Kirk hatte nicht die Absicht zu widersprechen, denn Spock hatte recht. Er glaubte nun an die Existenz dieses Ay-nab. »Domo«, sagte er beschwörend. »Es hängt jetzt alles von Ihnen ab. Wir anderen können nichts tun. Wenn Sie am Leben bleiben wollen, müssen Sie nochmal mit Ay-nab sprechen.«
»Nein! Nicht er!«
Kirk drehte sich bei diesem Einwurf um. Er war von Ola gekommen. »Was soll das heißen?« fragte er sie.
»Das soll heißen, Captain Kirk, daß Domo nicht der einzige ist, der zu dem Gott sprechen kann. Sieh ihn dir doch an. Er ist zu alt und viel zu verängstigt. Ich werde mit dem Gott reden. Ich, Captain Kirk, und du. Wir werden es gemeinsam tun.«
Domo wollte protestieren, doch Kirk ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Weißt du denn, wie man es macht, Ola?«
»O ja«, entgegnete sie fest. »Ich habe Domo beobachtet und gut aufgepaßt. Ich kann mit dem Gott sprechen und du ebenfalls.«
»Captain«, wandte nun Spock ein. »Sie kennen meine Hochachtung für Sie, und ich möchte nicht, daß Sie es falsch auffassen, aber wäre es nicht vielleicht besser, wenn ich es statt Ihnen versuche? Ich bin in den vulkanischen Geisttast-Techniken ausgebildet und vertraut mit der Komplexität telepathischer Kommunikation. Deshalb würde mir die Herstellung der Verbindung möglicherweise leichter fallen.«
Kirk schüttelte den Kopf. Er wußte zwar, daß Spocks Vorschlag vernünftig war, doch Olas Miene verriet ihm, daß er es schon selbst angehen mußte. »Wenn es mir nicht gelingt, möchte ich natürlich, daß Sie es versuchen, Mr. Spock. Doch zunächst sollte doch wohl ich sehen, ob es mir gelingt.«
»Wie Sie meinen, Captain.«
Ola ging zur Tür und wartete auf Kirk. Sie scharrte ungeduldig mit den Füßen. Domo beobachtete sie. Er wirkte müder denn je. Kirk fragte sich, ob der alte Priester überhaupt noch genügend Kraft hatte aufzustehen. »Wir müssen uns beeilen!« mahnte Ola.
Kirk lächelte über ihre plötzliche Hast. Offenbar war er nicht der einzige, dem auf der Wiese etwas klargeworden war. Er wandte sich seinen Leuten zu. »Ich gehe jetzt zu Domos Haus. Sie alle wissen, wo es ist. Ich werde nicht länger als drei Stunden ausbleiben. Halten Sie inzwischen ständige Verbindung mit Mr. Scott. Wenn ich nicht spätestens in drei Stunden zurück bin oder zumindest etwas von mir habe hören lassen, kommen Sie, Mr. Spock, allein, um nachzusehen, was passiert ist.«
»Und was ist, wenn du kein Glück hast?« fragte McCoy.
An diese Möglichkeit wollte
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