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Im Kern der Galaxis

Im Kern der Galaxis

Titel: Im Kern der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund
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Was waren die Fremden? Selbst wenn er die religiösen Elemente von dem, was Domo erzählt hatte, unberücksichtigt ließ, war der Rest ein Rätsel. Ein Wanderplanet wie Lyra mochte sehr wohl gewisse Aufmerksamkeit erregen. Allein während der vergangenen zwanzig Jahre waren drei Föderations-Schiffe auf ihn gestoßen: die Rickover , Claytons Schiff und die Enterprise . Domo hatte jedoch behauptet, die Fremden zählten mehr als hundert. Woher waren die anderen gekommen? Ein Sternenschiff alter Bauweise wie die Rickover hatte im Höchstfall eine Besatzung von vierzig Mann gehabt. Clayton war allein gewesen. Wo, also, waren die anderen hergekommen? Die Geräusche, denen er sich näherte, schienen Stimmen zu sein. Er bemühte sich, noch leiser aufzutreten. Voraus machte der Tunnel eine Biegung. Vorsichtig spähte er um sie herum.
    Vor ihm lag eine riesige Höhle – das mußte der »Ruheort« der Fremden sein. Domo hatte nicht übertrieben. Es waren vermutlich sogar mehr als hundert. Einige schliefen, andere saßen reglos auf dem Betonboden, ein paar spazierten herum. Die Stimmen kamen von Personen, die Selbstgespräche führten. Kirk kannte die meisten anwesenden Spezies: Menschen, Vulkanier, Klingonen, Romulaner, Tholianer. Einige jedoch hatte er noch nie gesehen und auch nichts über sie gehört.
    Er umklammerte den Stock fester und trat in die Höhle, vorsichtig zunächst, doch als niemand auf ihn achtete, schritt er kühner weiter, mitten durch die Fremden hindurch. Auch jetzt machte keiner Anstalten, ihn aufzuhalten. Uhura hatte er noch nicht entdeckt. Clayton sah er jedoch, ziemlich am hinteren Ende. Clayton erwiderte seinen Blick, aber es sah nicht so aus, als hätte er ihn erkannt.
    Kirk beschränkte seine Suche auf die Fremden in Sternenflottenuniform. Offenbar gehörten sie alle zur Besatzung der Rickover . Schließlich fand er Uhura. Sie lag, schlafend, wie es schien, mit dem Rücken gegen die Wand. Ihre Uniform war zerrissen, und ihre Beine waren nackt. Er beugte sich über sie und schüttelte sanft ihren Arm. »Uhura, wachen Sie auf. Ich bin es, Kirk.«
    Sie öffnete sofort die Augen, aber sie waren blicklos.
    Seine Stimme hatte Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Einige Fremde schlurften auf ihn zu. Sie bewegten sich wie Zombies. Er mußte annehmen, daß ihre Absichten feindselig waren, so hob er den Stock. »Wenn einer von Ihnen versucht, mich davon abzuhalten sie mitzunehmen, mache ich ihn mit den bloßen Händen fertig, das schwöre ich!« drohte er.
    Er hoffte, daß es im Notfall mehr als eine leere Drohung war. Trotz ihrer Zahl schienen die Fremden in ihrer Gebrechlichkeit keine ernsthaften Gegner zu sein. Sie wirkten eher wie Geister denn wie stoffliche Wesen. Aber Kirk hatte nicht vergessen, was Kaplan und Boggs zugestoßen war.
    Seine Stimme schien die Wirkung auf Leutnant Uhura nicht zu verfehlen. Wie benommen schüttelte sie den Kopf. »Captain Kirk«, murmelte sie, als spreche sie seinen Namen zum erstenmal aus.
    »Uhura! Gott sei Dank, Sie erkennen mich. Was haben sie mit Ihnen gemacht? Was zum Teufel ist dieser Ort?« Er faßte sie fest am Arm.
    Sie antwortete nicht sofort. Schließlich lächelte sie und sagte: »Ay-nab nährte sich von meiner Seele. Ich diente dem Gott gut.«
    Er hatte keine Zeit, über ihre Worte nachzudenken. Die Fremden umzingelten sie. Kirk zerrte Uhura auf die Füße. »Ich bringe Sie hier heraus«, sagte er.
    Sie wehrte sich nicht. Kirk zog sie hinter sich und ging auf die Menge zu. Er fuchtelte mit dem Stock. Der Kreis um sie weitete sich. Drohend stieß Kirk die Stockspitze vor, und eine Lücke bildete sich in der Umzingelung. Er ging mit Uhura hinter sich hindurch. Die Fremden drehten sich um und folgten ihm mit leeren Augen. Das war leichter gegangen, als er befürchtet hatte. Wer waren diese Kreaturen? Weshalb versuchten sie nicht, ihn aufzuhalten?
    Plötzlich tauchte ein grinsendes Gesicht vor ihm auf. Clayton. Er hielt den Stock hoch. Clayton packte sein Handgelenk mit festem Griff. »Jim, du Narr«, sagte er. »Weißt du nicht, daß man dem Auge eines Gottes nicht entgehen kann?«
    Mit einem heftigen Ruck befreite Kirk den Arm. Er schwang den Stock und schlug ihn Clayton gegen die Schläfe. Der Mann schwankte, dann fiel er. Er blutete nicht. Kirk ging um ihn herum.
    Danach versuchte keiner mehr, sich einzumischen. Sobald sie den Tunneleingang erreicht hatten, gab Kirk Uhura einen Stoß. »Laufen Sie!« rief er. Sie blieb stehen. Er schob sie heftig. »Verdammt,

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