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Im Kille-Kille-Keller

Im Kille-Kille-Keller

Titel: Im Kille-Kille-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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glaube wirklich, wir
sollten jetzt essen gehen«, sagte Greg freundlich. »Wie ich gehört habe, möchte
Leutnant Frome uns alle hier um halb neun sprechen. Da bleibt uns nicht mehr
viel Zeit.«
    Wir folgten ihm hinüber ins
Eßzimmer. Ich war froh, daß heute abend das elektrische Licht brannte und ich
nicht ständig ins Kerzengeflacker gucken mußte. Wir waren nur zu dritt bei
Tisch, die anderen ließen sich nicht blicken. Sie versäumten freilich auch
nichts — das Essen war grauslich, etwa so wie die Mahlzeit, die ich in meinem
Apartment einmal für einen Mann gekocht habe, den ich davon überzeugen wollte,
was für ein häusliches Mädchen ich bin. Wie sich später zeigte, hätte ich mir
die Mühe sparen können. Er war an Häuslichkeit gar nicht interessiert.
    Nachdem wir gegessen hatten,
gingen wir ins Wohnzimmer zurück, wo uns Leutnant Frome bereits erwartete. Greg
Payton setzte sich neben seine Frau auf eine der Couches, jedoch nicht zu
dicht. Greg sah wissenschaftlich-ernst wie immer aus, aber Wanda war sichtlich
noch etwas mitgenommen.
    Fabian Dark saß allein, die
Hände überm Magen gefaltet, und als wir reinkamen, lächelte er mich freundlich
an. Wir setzten uns auf die andere Couch, und Don drückte sein Bein beruhigend
an meins — jedenfalls dachte ich, es habe diesen Sinn. Etwa fünf Minuten später
kam Carl ins Zimmer und ließ sich in den erstbesten Sessel fallen.
    Leutnant Frome stand mit dem
Rücken zur Bar und sah einen nach dem anderen böse an. »Also«, sagte er barsch.
»Gestern nacht wurde eine Frau ermordet, und der Täter sitzt hier in diesem
Zimmer. Ich werde herauskriegen, wer von Ihnen es ist, und bis es soweit ist,
werden Sie alle hier sitzen bleiben!«
    Er starrte uns wiederum
durchdringend an, aber niemand ließ sich auf einen Streit mit ihm ein, weshalb
er sich räusperte und fortfuhr: »Ich bin überzeugt, daß es jemand aus dem Haus
gewesen ist«, sagte er. »Jedem Außenstehenden wäre es unmöglich gewesen, die
Tat zu begehen. Wir haben den Zeitpunkt des Mordes so genau ermittelt, wie das
möglich war — demnach ist er etwa um halb drei geschehen. Wir wollen noch
einmal feststellen, was jeder einzelne von Ihnen um diese Zeit getrieben hat.«
    Der Leutnant studierte den Pack
Zettel, den er in der rechten Hand hielt, und ich nutzte die Gelegenheit, Dons
Hand von meinem Bein zu entfernen, denn Fabian beobachtete uns die ganze Zeit
mit seinem anzüglichen Lächeln, und das war mir peinlich.
    »Nach Ihren Aussagen von gestern
abend«, sprach Frome und sah plötzlich auf, »waren Mr. und Mrs. Payton in ihrem
Zimmer und schliefen. Sie wußten nicht, daß etwas passiert war, bis sie von der
Polizei geweckt und gebeten wurden, herunterzukommen. Mr. Darks Aussage ist
entsprechend die gleiche.«
    Er sah Don und mich an, dann
Carl, der geradeaus ins Leere starrte und gar nicht zu hören schien, was der
Leutnant redete. »Die übrigen drei von Ihnen waren wesentlich aktiver«, sagte
Frome sarkastisch. »Mr. Donald Ebhart dachte, er habe ein Geräusch aus dem
Keller vernommen, deshalb ging er Nachschau halten und wurde über den Schädel
geschlagen, als er am unteren Ende der Treppe anlangte. Mr. Carl Ebhart hörte
ebenfalls ein Geräusch und stand auf, um es zu erforschen. Mrs. Donald Ebhart
erwachte, hörte Geräusche und entdeckte, daß ihr Mann verschwunden war — aus
diesem Grunde machte sie sich auf, sowohl Geräusch als auch Ursache des
Verschwindens zu ergründen. Unterwegs traf sie Mr. Carl, worauf beide zusammen
in den Keller gingen, den fehlenden Gatten fanden, der noch bewußtlos war— und
schließlich entdeckten sie auch die Leiche der Haushälterin.«
    Leutnant Frome faltete seine
Zettel sorgsam und stopfte sie in die innere Brusttasche. »Hat jemand etwas
gegen diese Darstellung einzuwenden oder seine Aussage in irgendeinem Punkt zu
berichtigen?« fragte er.
    Ich nehme an, das wollte
keiner, denn niemand sprach ein Wort.
    »Also gut«, wiederholte Frome
albern. Dauernd sagte er das, und dabei war gar nichts gut. »Fangen wir mit der
Szenerie im Keller an. Wer wußte, wie es da unten aussah?«
    Ein paar Sekunden herrschte
Schweigen, dann sagte Carl in gleichgültigem Ton: »Fabian Dark. Er hat Edwina
gestern abend nach dem Dinner daran erinnert. Don und Mavis waren dabei; sie
haben gehört, wie er es sagte.«
    Frome sah uns an, und ich
nickte. Don brummte zustimmend. Danach sah Frome Fabian kalten Blickes an.
    »Natürlich wußte ich alles, was
den Keller betraf«, sagte

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