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Im Land des weiten Himmels

Im Land des weiten Himmels

Titel: Im Land des weiten Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Wolfe
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bei den Indianern sonderlich beliebt war. »Mir egal«, sagte er, »ich bin sowieso am liebsten allein.« Während des Goldrauschs hatte er ein Nugget gefunden, es aber gleich wieder in den Fluss geworfen, weil er Angst gehabt hatte, an seinem Fluss würde es schon bald von Abenteurern und Goldsuchern wimmeln. »Aber das sag ich nur Ihnen, Miss, weil Sie einen verdammt guten Kaffee kochen, yes , Ma’am.«
    Auf ihre Fragen wusste er keine Antwort. Von einem Frank Calloway hatte er noch nie gehört, Flugzeuge hielt er für die Erfindung überspannter Schreiberlinge, mit dem Postreiter hatte er mal an einem Feuer gesessen, aber das war schon zwei, drei Jahre her, und an eine Schwester Becky konnte er sich nur vage erinnern. »Das muss die böse Hexe sein, die mir letztes Jahr eine Spritze in den Hintern gejagt hat! Bleiben Sie mir bloß mit der weg!«
    Logan blieb eine Nacht, weil er mal wieder ausprobieren wollte, wie es sich anfühlte, in einem richtigen Bett zu schlafen, und schnarchte so laut, dass Hannah kein Auge zubekam. Am nächsten Morgen aß er für drei, leerte eine ganze Kanne Kaffee und bezahlte mit einem gefrorenen Elchbraten, der sie durch den gesamten Winter bringen würde. Als sie ihm sagte, dafür könne er, wenn er wolle, einen Monat bleiben, winkte er grinsend ab und sagte: »Nee, Kindchen. Nichts gegen Sie, Sie sind eine Lady, für die ein Indianer zehn Bärenfelle bezahlen würde, wenn es reicht, und wenn ich ein paar Jahrzehnte jünger wäre, würde ich vielleicht tatsächlich bleiben und versuchen, mich an Sie heranzumachen, aber die Zeiten sind längst vorbei, und ich bin sowieso lieber draußen. Mit den Wölfen und den Bären komm ich besser zurecht, nichts für ungut, Ma’am.«
    Er verabschiedete sich und stapfte auf seinen Schneeschuhen davon, einen Rucksack auf dem Rücken und die schussbereite Flinte in der Hand, ein echter Mountain Man, wie sie eigentlich schon vor hundert Jahren ausgestorben waren. Er drehte sich nicht einmal um, als er zum Waldrand lief und beachtete auch nicht den Husky, der ihn ein paar Schritte begleitete und beleidigt abzog, als Logan keine Reaktion zeigte.
    »Mach dir nichts draus«, tröstete Hannah den Husky, »so sind sie, diese Fallensteller. Tollkühne Burschen, die aber schon viel zu lange in der Wildnis leben, um noch ein normales Leben führen zu können.« Sie blickte in den trüben Nebel, der sich über den verschneiten Hügeln gebildet hatte. »Ob ich auch mal so werde, Captain? Jetzt sind wir schon verdammt lange allein.«
    Sie verstaute das gefrorene Elchfleisch im Vorratshaus und stand gerade auf der Leiter, als sie eine Bewegung am Waldrand bemerkte. Zuerst glaubte sie, der Fallensteller hätte etwas vergessen und wäre zurückgekommen, doch dann erkannte sie Adam und stieg verwundert von der Leiter. »Adam«, begrüßte sie den jungen Indianer. Er trug einen Umhang aus Fellen und die Fellmütze mit der Adlerfeder. Über seiner Schulter hingen ein Bogen und ein Köcher mit Pfeilen. Auch er war auf Schneeschuhen. »Ich warte schon seit vielen Wochen auf den Häuptling. Glaubt er immer noch, dass ich mit den bösen Geistern im Bunde bin?« Während sie es sagte, dachte sie an die Worte des Biologen, und ihr Lächeln fiel entsprechend angestrengt aus.
    Adam ging nicht darauf ein. »Dorothy verlangt nach Ihnen, Miss! Die Enkelin des Häuptlings. Es geht ihr nicht besonders gut, und sie will unbedingt die weiße Frau sehen, die ihr die guten Schokokekse gebracht hat. Sie glaubt, dass sie wieder gesund wird, wenn sie noch ein paar von den Keksen isst.«
    »Und was sagt der Häuptling dazu?«
    »Chief Alex weiß nicht, dass ich bei Ihnen bin, Miss.« Er lächelte schuldbewusst. »Aber er würde alles für Dorothy tun und wird es nicht wagen, sich gegen Sie zu stellen, wenn seine Enkelin sich freut. Kommen Sie mit mir, Miss! Wir sind Nachbarn, und es darf keine Feindschaft zwischen uns geben. Die Tage sind endgültig vorbei. Lassen Sie uns Frieden schließen!«
    »Ich habe nie etwas anderes gewollt, Adam.«
    »Ich weiß, Miss Hannah. Alle wissen es, und nur Chief Alex und einige der alten Männer sind dagegen, dass wir Sie in unser Dorf einladen. Wir ehren die alten Männer, sie sind weise, und wir können viel von Ihnen lernen, aber tun Sie mir den Gefallen und kommen Sie mit. Dorothy wartet.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Könnte es sein, dass du der kleinen Dorothy ins Gewissen geredet hast? Oder will sie wirklich, dass ich komme?«
    »Sie mag

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