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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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liebsten durchgeschüttelt, aber sie beherrschte sich und marschierte stattdessen hinter den Tresen und in die Küche. Dort stemmte sie ihre Hände in die Hüften, während Mia ihr langsam folgte und sich lässig an die Tür lehnte.
    »Zack und ich kümmern uns um das Problem. Ich möchte, dass du die Finger davon lässt.«
    Mias Stimme war samtweich, ungefähr wie ein Liter Sahne: »Ich würde mich niemals trauen, mich in die Angelegenheiten der Gesetzeshüter der Insel einzumischen.«
    »Entschuldigen Sie.« Nell zögerte, räusperte sich. »Sandwiches. Ich muss neue machen.«
    »Nur zu«, bedeutete Mia ihr. »Ich nehme an, unser Super-Deputy und ich sind fertig miteinander.«
    »Spar dir deine hinterhältigen Kommentare.«
    »Mach ich. Ich bewahre sie nur für dich auf.«
    »Ich möchte, dass du nichts unternimmst, und ich möchte, dass du Carl sagst, dass du nichts unternimmst.«
    »Zu spät.« Mia lächelte zufrieden. »Es ist schon passiert. Ein ganz einfacher Zauber – sogar jemand mit deinen unterentwickelten Fähigkeiten hätte das hingekriegt.«
    »Mach es rückgängig.«
    »Nein. Warum bist du so betroffen? Du bestehst doch sonst darauf, nicht an Zauberei zu glauben.«
    »Ich glaube auch nicht daran. Aber ich weiß, wie Gerüchte sich hier verbreiten. Wenn diesen Jungs irgendwas passiert …«
    »Beleidige mich nicht. Du weißt sehr gut, ich würde sie oder irgendjemand anderen nie verletzen. Du weißt, dass das das Zentrum des Zaubers ist. Genau davor fürchtest du dich. Du fürchtest dich davor, dich deiner Gabe zu stellen, dich ihr zu öffnen, weil du Angst hast, sie nicht kontrollieren zu können.«
    »Ich fürchte mich vor gar nichts. Und du kannst mich nicht auf deine Seite ziehen.« Sie zeigte auf Nell, die so tat, als würde sie nicht zuhören und sich redlich mit ihren Sandwiches abmühte. »Und du hast auch kein Recht, sie auf deine Seite zu ziehen.«
    »Ich habe die Muster nicht gemacht, Ripley. Ich erkenne sie nur. Und du auch.«
    »Es ist reine Zeitverschwendung, mit dir zu reden.« Ripley stürmte aus der Küche.
    Mia stieß einen kleinen Seufzer aus, das einzige Anzeichen ihres Ärgers. »Unterhaltungen mit Ripley sind selten produktiv. Bitte lassen Sie sich davon nicht beunruhigen, Nell.«
    »Es hat nichts mit mir zu tun.«
    »Ich kann Ihre Angst deutlich spüren. Leute streiten, oft auch sehr heftig. Nicht alle lösen ihre Probleme mit ihren Fäusten. Also«, sie trat hinter Nell und massierte deren Schultern, »lassen Sie Ihren Kummer fahren. Ungute Spannungen sind nicht gut für die Verdauung.«
    Die Berührung erzeugte in Nell eine Wärme, die sich sogleich überall in ihr ausbreitete und den Eisklumpen in ihrem Magen zum Schmelzen brachte. »Ich glaube, ich mag sie einfach beide. Ich hasse es, mit ansehen zu müssen, dass Sie sich gegenseitig verabscheuen.«
    »Ich verabscheue Ripley nicht. Sie nervt mich, frustriert mich, aber ich verabscheue sie keinesfalls. Sie überlegen, worüber wir gesprochen haben, aber Sie mögen nicht fragen, nicht wahr, kleine Schwester?«
    »Nein, ich mag keine Fragen.«
    »Ich finde Fragen faszinierend. Wir müssen miteinander reden, Sie und ich.« Mia trat zurück, wartete, bis Nell ihre Bestellung fertig angerichtet hatte, und sagte: »Ich habe heute Abend etwas zu erledigen. Morgen also. Ich spendiere einen Drink. Am besten früh. Sagen wir fünf Uhr im Magic Inn. In der Lounge. Sie heißt ›Der Hexenzirkel‹. Sie können ihre Fragen zu Hause lassen, wenn Ihnen das lieber ist«, sagte Mia im Hinausgehen. »Ich habe in jedem Fall Antworten dabei.«

5
    Alles lief so, wie Zack es erwartet hatte. Der Hickman-Junge musste seine Muskeln spielen lassen. Die anderen drei hatten ihren Schwanz eingezogen, und Zack ging davon aus, dass Carl seine vierzig Dollar nächsten Morgen von ihnen kriegen würde. Aber Hickman musste unbedingt beweisen, dass er pfiffiger, mutiger und in jeder Beziehung einem blöden Insel-Polizisten überlegen war.
    Vom Dock aus beobachtete Zack das gemietete Boot, das langsam an den Hummerfallen vorbeituckerte. Der Junge hatte bereits die Grenze des gesetzlich Erlaubten überschritten, überlegte Zack, während er seine Sonnenkerne knabberte. Das Boot fuhr ohne Licht im Dunkeln. Das würde ihn einiges kosten.
    Aber das wäre nichts im Vergleich zu den tausend Dollar, die der Vater des Hitzkopfs bezahlen müsste.
    Er erwartete, dass der Bengel ihm einige Schwierigkeiten machen würde, wenn er ihn abschleppte. Mit anderen Worten, sie

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