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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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beide würden wahrscheinlich einige Stunden auf der Polizeiwache verbringen heute Nacht. Einer von ihnen hinter Gittern.
    Gut, das wird ihm eine Lektion sein, entschied Zack, setzte sein Fernglas ab und griff nach seinem Scheinwerfer. In dem Moment zog der Junge eine Hummerfalle hoch.
    Der Schrei war durchdringend und schrill und durchfuhr Zack heftig. Er knipste seinen Scheinwerfer an und richtete seinen hellen Schein über das Wasser. Ein wenig Nebel lag über der Oberfläche, sodass das Boot in Rauch zu schweben
schien. Der Junge stand stocksteif da, die Falle mit beiden Händen gepackt, und starrte sie mit einem Ausdruck reinen Entsetzens an.
    Bevor Zack ihn anrufen konnte, schmiss der Junge die Falle hoch und weit über Bord. Als sie platschend ins Wasser fiel, taumelte der Junge hinterher.
    »Oh, verdammter Mist«, murmelte Zack, sauer über die Aussicht, sein Tageswerk eventuell tropfnass beenden zu müssen. Er lief zum Ende des Docks und griff sich einen Rettungsring. Der Junge schrie mehr, als dass er schwamm, aber er näherte sich trotzdem langsam dem Strand.
    »Hier, Steve, fangen Sie!« Zack warf ihm den Ring zu. »Kommen Sie raus. Ich habe keine Lust, hinter Ihnen her zu springen.«
    »Helfen Sie mir.« Der Junge schlug wild um sich, schluckte Wasser, spuckte. Aber er schaffte es, den Rettungsring zu fassen zu kriegen. »Sie fressen mich auf!«
    »Schon da.« Zack ging in die Hocke, streckte ihm seine Hand hin. »Kommen Sie rauf. Sie sind immer noch komplett.«
    »Mein Kopf! Mein Kopf!« Steve rutschte und schleppte sich auf das Dock, lag da, bäuchlings, zitternd. »Ich habe meinen Kopf in der Falle gesehen. Sie haben an meinem Gesicht genagt.«
    »Ihr Kopf ist immer noch auf Ihren Schultern, mein Sohn.« Zack beugte sich zu ihm runter. »Beruhigen Sie sich. Sie hatten eine Halluzination, das ist alles. Haben zu viel getrunken, nicht wahr? Das und das schlechte Gewissen waren es.«
    »Ich sah … ich sah …« Er setzte sich hin, umfasste mit zitternden Händen sein Gesicht. Er befühlte seine Augen, seine Nase, seinen Mund und zitterte jetzt vor Erleichterung.
    »Nebel, Dunkelheit, Wasser. Das kann ganz schön abenteuerlich sein, besonders nach ein paar Flaschen Bier. Sie werden sich sehr viel besser fühlen, wenn Sie Carl diese vierzig
Dollar gegeben haben. Tatsächlich sollten Sie sich abtrocknen und umziehen, ihre Brieftasche schnappen und direkt zu ihm gehen. Dann werden Sie besser schlafen.«
    »Ja. Sicher. Richtig. Okay.«
    »Das ist fein.« Zack half ihm auf die Füße. »Ich kümmere mich um das Boot, keine Sorge.«
    Diese Mia, dachte Zack, als er den willenlosen Jungen vom Wasser wegzog. Man musste ihre Fantasie wirklich bewundern.
     
    Es brauchte eine ganze Weile, bis der Junge sich beruhigte, und noch eine weitere Weile, bis sich alle vier beruhigten, nachdem er Steve nach Hause gebracht hatte. Dann musste noch die Sache mit Carl geregelt werden, dann das Boot. Das war wahrscheinlich der Grund dafür, dass Zack auf der Polizeiwache gegen drei Uhr morgens vor Müdigkeit auf seinem Bürostuhl einnickte.
    Er wachte zwei Stunden später auf, steif wie ein Brett und schlecht gelaunt. Ripley hatte die erste Schicht zu übernehmen, entschied er, als er zu seinem Wagen stakste.
    Er hatte die Absicht, auf dem direktesten Weg nach Hause zu fahren, aber inzwischen hatte er sich angewöhnt, nach Dienstschluss einen Umweg über die Straße zu machen, in der das gelbe Cottage stand.
    Er bog in die Straße ein, bevor er es überhaupt bewusst wahrnahm, und sah Licht in ihren Fenstern. Besorgnis und Neugier gleichermaßen trieben ihn dazu, zu parken und auszusteigen.
    Weil das Küchenlicht an war, ging er zur Hintertür. Er wollte gerade anklopfen, als er sie auf der anderen Seite des Fliegengitters wahrnahm, ein langes, scharfes Messer umfasst mit beiden Händen.
    »Wenn ich Ihnen sage, dass ich gerade in der Nähe war, werden Sie mich dann nicht damit aufschlitzen?«
    Ihre Hände begannen zu zittern, und ihr Atem entfloh pfeifend, als das Messer klappernd auf den Tisch fiel.
    »Es tut mir Leid, wenn ich Sie erschreckt habe. Ich sah das Licht, als ich …Hey, hey.« Als sie schwankte, stürmte er durch die Tür, ergriff ihre beiden Arme und bugsierte sie zu einem Stuhl. »Setzen Sie sich. Schön tief durchatmen. Kopf runter. Jesus, Nell. Es tut mir so Leid.« Er streichelte ihr Haar, klopfte ihr sanft auf den Rücken und überlegte, ob sie sich so lange aufrecht halten könnte, bis er ihr ein Glas

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