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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wirklich sehr schöne Beine! »Nein, das ist es nicht.«
    »Was beobachten Sie denn?«
    »Was immer mich anlockt.«
    Sie warf ihm einen Blick zu, als sie ihren Standort wechselte.
Er betrachtete sie – intensiv, und sie waren sich dessen beide bewusst. »Es ist ein verführerischer Gedanke, den ganzen Tag hier oben zu bleiben«, sagte sie, als sie auf die andere Seite wechselte und nun auf den Ort blickte. »Das Kommen und Gehen zu beobachten.«
    »Ich habe Sie heute Morgen beobachtet, beim Möwenfüttern.« Er lehnte sich ans Geländer, ein Mann, zufrieden mit sich und seinem Heim, und trank seinen Eistee. »Wissen Sie, ich bin mit dem Gedanken aufgewacht, welchen Vorwand ich finden könnte, an dem gelben Haus vorbeizuschlendern, um ein weiteres Auge auf Nell Channing zu werfen. Dann bin ich hier raufgegangen mit meinem Morgenkaffee, und da waren Sie schon. Ich musste also keinen Vorwand suchen, um Sie wieder zu sehen.«
    »Sheriff …«
    »Heute ist mein freier Tag«, erinnerte er sie. Er erhob seine Hand, um ihr Haar zu berühren, aber als sie zurückwich, steckte er sie schnell in seine Hosentasche. »Weil wir uns nun mal getroffen haben, warum verbringen wir nicht ein paar Stunden zusammen auf dem Wasser? Wir könnten segeln gehen.«
    »Ich kann nicht. Ich muss noch …«
    »In Ordnung. Ein anderes Mal.«
    »Ja.« Der Knoten, der sich in ihrem Bauch geformt hatte, löste sich wieder. »Ein anderes Mal. Ich muss wirklich gehen. Vielen Dank für den Tee und die Aussicht.«
    »Nell.« Er nahm wieder ihre Hand, umfasste sie leicht, als er merkte, dass ihre Finger zuckten. »Eine Frau ein bisschen nervös zu machen oder sie zu erschrecken ist ein großer Unterschied. Ich möchte Sie weiß Gott nicht erschrecken.«
    Sie sah ihn an, sah ihn einfach nur an mit ihren großen tiefblauen Augen, wortlos.
    »Wenn Sie mich etwas besser kennen gelernt haben, werden Sie mir das glauben«, fügte er noch hinzu.
    »Im Moment bin ich ausreichend damit beschäftigt, mich selbst etwas besser kennen zu lernen.«
    »Das verstehe ich. Ich hole eine Tüte für die Muscheln und die Steine.«
     
    Er machte es sich zur Regel, jeden Morgen ins Café zu gehen. Eine Tasse Kaffee, ein Muffin, ein paar Worte. Zack verfolgte damit die Absicht, sie langsam an sich zu gewöhnen, indem er regelmäßig mit ihr plauderte. Es war seine Überzeugung, dass sie dann das nächste Mal, wenn sie allein wären, nicht wieder als Erstes das Weite suchen würde.
    Er war sich voll bewusst, dass Nell nicht die Einzige war, die seine neue Morgengewohnheit bemerkte. Zack kümmerte sich nicht um den üblichen Klatsch, überhörte die neugierigen Fragen und das heimliche Getuschel. Das Inselleben hatte seinen eigenen Rhythmus, und sobald irgendetwas Neues hinzukam, nahm jeder begierig davon Notiz.
    Er nahm einen Schluck von Nells wirklich ausgezeichnetem Kaffee, während er am Dock Carl Macey zuhörte, der sich über Hummer-Diebe beschwerte.
    »Drei geschlagene Tage hintereinander sind diese Woche die Fallen leer gewesen, und es sieht nicht so aus, als würde das aufhören. Ich habe den Verdacht, dass es diese College-Jungs sind, die das Haus von Boeing gemietet haben. Jawoll.« Er spuckte in hohem Bogen ins Wasser. »Die sind das. Ich werde sie schon kriegen, und ich werde diesen reichen verwöhnten College-Kids eine Tracht Prügel verabreichen, die sie nicht so schnell vergessen werden.«
    »Tja, Carl, es hört sich in der Tat so an, als wären es Sommergäste. Warum lässt du mich nicht mal mit ihnen reden?«
    »Es ist einfach keine Art, den Lebensunterhalt eines Mannes mutwillig zu zerstören!«
    »Nein, aber sie haben sich darüber bestimmt keine Gedanken gemacht.«
    »Dann fangen sie besser mal an, darüber nachzudenken.« Das wettergegerbte Gesicht war grimmig – dünne Lippen, schmale Augen, energisches Kinn. »Ich bin zu Mia Devlin gegangen und habe sie gebeten, einen Bann über meine Fallen zu legen.«
    Zack zuckte zusammen. »Nun, Carl …«
    »Besser als ihnen eine Ladung Schrot in ihren mageren Hintern zu verpassen, und ich schwöre, dass ich das als Nächstes tun werde.«
    »Lass mich das regeln.«
    »Weswegen habe ich es dir wohl gesagt, was glaubst du?« Vor sich hin schimpfend setzte Carl seine Mütze wieder auf. »Würde kein Fehler sein, meinen Schaden wieder gut zu machen. Übrigens, ich habe die Neue vom Festland gesehen, als ich im Buchladen war.« Carls mopsähnliches, faltiges Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen. »Verstehe,

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