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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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warum du so ein regelmäßiger Kunde dort geworden bist. Jawoll. Große blaue Augen wie diese können einem Mann schon das Gefühl geben, auf dem richtigen Fuß aufgewacht zu sein.«
    »Jedenfalls können sie nicht schaden. Du lässt deine Schrotflinte, wo sie ist, Carl. Ich werde mich um diese Sache kümmern.«
    Zuerst ging er zurück zur Polizeiwache, um sich die Liste mit den Namen der Sommergäste zu holen. Das Haus der Boeings war nicht weit entfernt, aber er hielt es für besser, den Wagen zu nehmen, damit das Ganze einen offizielleren Charakter bekam.
    Das Sommerhaus war nicht direkt am Strand, sondern einen Block entfernt. Es hatte eine großzügige Veranda auf einer Seite. Badelaken und Badehosen hingen auf einer Nylonleine, die über die Veranda gespannt war, zum Trocknen. Der Gartentisch auf der Veranda war übersät mit Bierdosen und den Überresten des Abendessens.
    Sie hatten sich nicht die Mühe gemacht, dachte Zack kopfschüttelnd,
irgendetwas zu verstecken. Ausgelutschte Hummerscheren lagen über den Tisch verstreut wie Rieseninsekten. Zack holte sein Sheriff-Abzeichen aus seiner Tasche und steckte es sich an. Sollten sie ruhig einen Schreck bekommen.
    Er klopfte und hörte nicht eher auf, bis sich die Tür öffnete. Der Junge, der an die Tür kam, war ungefähr zwanzig. Er kniff seine Augen zusammen, schirmte sie mit der Hand gegen das Sonnenlicht ab, seine Haare waren zerwühlt. Er trug breitgestreifte Boxershorts und war braungebrannt.
    Er sagte: »Ups.«
    »Sheriff Todd, Inselpolizei. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich reinkomme?«
    »Weshalb, wie spät isses?«
    Verkatert, spät ins Bett gekommen, befand Zack. Er nahm einen neuen Anlauf: »«Um mit Ihnen zu reden. Es ist ungefähr zehn Uhr dreißig. Sind Ihre Freunde auch da?«
    »Wo? Gibt’s Probleme? Himmel!« Der Junge schluckte, zuckte zusammen, stolperte in die Kochnische im Wohnzimmer, wo er seinen Kopf unter den voll aufgedrehten Wasserhahn steckte.
    »Gab’s ’ne Party?«, fragte Zack ihn, als der Junge wieder tropfend auftauchte.
    »War wohl so.« Er griff sich ein paar Papiertücher und trocknete sein Gesicht ab. »Waren wir zu laut?«
    »Darüber gibt es keine Beschwerden. Wie heißen Sie, mein Sohn?«
    »Josh, Josh Tanner.«
    »Nun, Josh, wie wäre es, wenn Sie Ihre Freunde aufweckten? Ich werde euch nicht lange aufhalten.«
    »Ja, gut. Okay.«
    Er wartete, lauschte. Es gab einiges Getrampel, Gehuste, das Wasser lief, eine Toilettenspülung rauschte.
    Die drei jungen Männer, die mit Josh zurückkamen, sahen ziemlich mitgenommen aus. Einer von ihnen, blonde Haare,
blaue Augen, hatte einen üblen Sonnenbrand. Sie standen unsicher rum, mehr oder weniger vollständig bekleidet, bis einer von ihnen sich auf einen Stuhl fläzte und grinsend fragte:
    »Worum geht’s?«
    Dunkle Haare, dunkle Augen, arrogant, war Zacks Einschätzung. »Und wer sind Sie?«
    »Steve Hickman.«
    Bostoner Akzent. Aus gutem Haus, wahrscheinlich einflussreich. »Okay, Steve, es geht um Folgendes: Die Strafe für Hummer-Diebstahl sind tausend Dollar. Die Strafe ist so hoch, weil die einen sich einen Spaß daraus machen, sich rauszuschleichen, die Fallen zu leeren und ein paar Hummer zu kochen. Für die anderen ist der Fang ihr Lebensunterhalt. Was für Sie ein netter Abend ist, ist für andere schlicht ein Einkommensverlust.«
    Aus seinen Augenwinkeln sah er, wie sich die anderen Jungs wanden. Josh, der ihm die Tür geöffnet hatte, sah man an seinem Erröten das schlechte Gewissen an. Er hielt seine Augen gesenkt.
    »Was Sie gestern Abend auf der Veranda verspeist haben, hätte Sie auf dem Markt ungefähr vierzig Dollar gekostet. Also suchen Sie auf dem Dock nach einem Mann, der Carl Macey heißt, geben ihm vierzig Dollar, und die Sache ist vergessen.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Hat dieser Macey seine Hummer mit einem Brandzeichen versehen?« Steve grinste hämisch, kratzte sich am Bauch. »Sie können nicht beweisen, dass wir irgendwas gestohlen haben.«
    »Das stimmt.« Zack ließ seinen Blick durch den Raum und über die Gesichter gleiten. Nervös und ein bisschen beschämt sahen die anderen aus. »Dieses Haus kostet ungefähr eintausendzweihundert Dollar pro Woche, und das Boot, das Sie gemietet haben, noch mal zweihundertfünfzig. Dazu
kommt Essen, Bier und so weiter. Also eine Woche hier kostet jeden um die tausend Dollar.«
    »Die wir auf der Insel lassen«, sagte Steve mit einem schmalen Lächeln. »Ganz schön dumm, uns des angeblichen

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