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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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freien Hand in Richtung Bar. »Ein Glas Cabernet, Betsy.«
    »Das erste Glas geht auf die Rechnung von Carl Macey.« Betsy winkte zurück zu Mia. »Er hat mich entsprechend instruiert.«
    »Sag ihm, dass es mir Spaß gemacht hat.« Mia setzte sich Nell gegenüber und legte das Buch auf den Tisch. »Sind Sie mit dem Wagen hier?«
    »Nein, ich bin zu Fuß gegangen.«
    »Trinken Sie keinen Alkohol?«
    »Doch, ab und an.«
    »Tun Sie es jetzt. Was hätten Sie gern?«
    »Ich nehme auch einen Cabernet. Danke.«
    »Zwei, Betsy. Verdammt, ich liebe dieses Zeug.« Sie futterte sich durch die Schale mit dem Salzgebäck. »Besonders diese kleinen Käsedinger, die wie chinesische Symbole aussehen. Also, ich habe Ihnen ein Buch mitgebracht. Ein Geschenk.« Mia schob das Buch zu Nell hinüber. »Ich dachte, dass Sie vielleicht gern etwas über den Ort wissen würden, den Sie sich zum Leben ausgesucht haben.«
    »Ja, ich bin schon ganz neugierig. Die Drei Schwestern. Legende und Geschichte«, las sie den Titel. »Vielen Dank.«
    »Sie haben sich eingerichtet inzwischen, haben gewissermaßen Anker geworfen. Ich möchte erst mal betonen, dass ich nicht zufriedener sein könnte mit Ihrer Arbeit.«
    »Ich freue mich, das zu hören. Ich arbeite wirklich gern im Café und im Laden. Ich hätte mir keinen besseren und passenderen Job wünschen können.«
    »Oh, Sie sind Nell.« Betsy hatte die letzten Worte aufgeschnappt und strahlte. »Sie sind immer schon weg, wenn ich
ins Café komme – ich gehe häufig auf einen Sprung vorbei, bevor ich die Bar eröffne. Irre Kekse.«
    »Dankeschön.«
    »Hast du von Jane was gehört, Mia?«
    »Gerade heute. Tim hatte sein Vorsprechen, und sie sind optimistisch. Sie arbeiten in einer Bäckerei in Chelsea, um ihre Miete zahlen zu können.«
    »Hoffentlich werden sie glücklich.«
    »Das hoffe ich auch.«
    »Ich lasse euch allein. Sagt Bescheid, wenn ihr etwas braucht.«
    »Nun also.« Mia erhob ihr Glas und stieß mit Nell an. »Slainte.«
    »Entschuldigung?«
    »Ein gälischer Trinkspruch. Prost.« Mia nahm einen Schluck und beobachtete Nell über den Glasrand. »Was wissen Sie über Hexen?«
    »Welcher Art? Wie Elizabeth Montgomery in Verhext, oder die esoterisch Angehauchten, die Kristallschmuck tragen, Duftkerzen abbrennen und Fläschchen mit Liebestränken verkaufen?«
    Mia lachte und schlug ihre Beine übereinander. »Im Moment dachte ich weniger an Hollywood oder an Pseudo-Hexen.«
    »Ich wollte nicht beleidigend sein. Ich weiß, dass es Leute gibt, die wirklich daran glauben und die Sache sehr ernst nehmen. Wie eine Art Religion. Das respektiere ich.«
    »Auch wenn es Verrückte sind«, sagte Mia mit einer Andeutung von einem Lächeln.
    »Nein. Sie sind alles andere als eine Verrückte. Ich denke … Nun, Sie haben es schon am ersten Tag erwähnt, und dann Ihre Unterhaltung mit Ripley gestern.«
    »Gut. Dann haben wir uns also darauf geeinigt, dass ich eine Hexe bin.« Mia nahm einen weiteren Schluck und lächelte.
»Sie sind süß, Nell, wie Sie da sitzen und sich redlich bemühen, die Sache nüchtern und intelligent zu diskutieren, während Sie doch im Grunde Ihres Herzens denken, dass ich – nun sagen wir – zumindest exzentrisch bin. Wir lassen das fürs Erste mal so stehen und wenden uns der Geschichte zu. Ich werde Ihnen etwas Hintergrundwissen vermitteln. Haben Sie von den Hexenprozessen in Salem gehört?«
    »Sicher. Einige hysterische junge Mädchen, fanatische Puritaner. Aufgestachelter Mob, der die Hexen verbrannt sehen wollte.«
    »Aufgehängt«, korrigierte Mia murmelnd. »Neunzehn Menschen – alle unschuldig – wurden sechzehnhundertzweiundneunzig gehängt. Einer wurde zu Tode gefoltert, als er sich weigerte, sich für schuldig zu erklären. Andere sind im Gefängnis gestorben. Es hat immer und überall Hexenverfolgungen gegeben. Hier, in Europa, in jedem Winkel der Welt. Selbst als die meisten aufhörten, an Hexenkünste zu glauben, gab eses Verfolgungen. Nazismus, McCarthyismus, der Ku-Klux-Klan und so weiter. Fanatiker, die über genügend Macht verfügen, setzen ihre Interessen durch und finden zu jeder Zeit mehr als genug Dumme, die die schmutzige Arbeit für sie erledigen.«
    Aber mich können sie nicht einschüchtern, dachte Mia, holte tief Luft und fuhr fort: »Aber heute wollen wir uns nur mit einem winzigen Teil der Geschichte beschäftigen.«
    Sie lehnte sich zurück und tippte mit ihrem Finger auf das Buch. »Die Puritaner kamen hierher, um – wie sie es

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