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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Aber Sie sollten, beizeiten, Ihre eigene Kraft erkennen. Sie werden sonst niemals ganz mit sich im Reinen sein.«
    »Das Einzige, was ich will, ist ein ganz normales Leben.«
    Mias Augen blitzten, als sie sich zu Nell hinüberbeugte und spontan zur vertraulicheren Anrede wechselte. »Vergiss nicht die Vorsehung!« Sie streckte ihre Hand aus, die Handfläche nach oben. Wartete.
    Unfähig zu widerstehen, streckte Nell ihr ihre Hand entgegen, legte ihre Handfläche auf Mias. Und sie fühlte die Hitze, ein schmerzloses, kraftvolles Brennen. »Es ist in dir. Ich werde dir helfen, es herauszufinden. Ich werde es dich lehren«, murmelte Mia, als Nell vollkommen sprachlos auf den Lichtschimmer zwischen ihren Handflächen starrte. »Wenn du so weit bist.«
     
    Ripley warf einen Kontrollblick auf das Strandleben reihum und konnte nichts Ungewöhnliches entdecken. Irgendein Kleinkind hatte einen Wutanfall und kreischte den ganzen Strand zusammen.
    Das würde jemand seinen Schlaf kosten, dachte sie. Leute neigten dazu, im Urlaub ihre normale Routine zu vergessen, und gleichzeitig litten sie darunter.
    Überall verstreut hatten die Leute ihr Territorium markiert, mit Badelaken, Decken, Sonnenschirmen, Strandtaschen, Kühlboxen, tragbaren Stereogeräten. Heutzutage ging
niemand einfach zum Strand, sinnierte sie. Für einen Tag am Strand rüsteten sie sich aus wie für einen Trip nach Europa.
    Es amüsierte sie immer wieder. Langjährige Paare und zahlreiche Gruppen schleppten ihre halben Besitztümer aus ihren Hotels und Ferienhäusern, um sich am Strand ihr Nest zu bauen. Und jeden Tag schleppten sie den ganzen Kram wieder zurück – dieses Mal mit reichlich Sand darin.
    Feriennomaden. Die Beduinen des Sommers.
    Sie überließ das Strandleben sich selbst und machte sich auf in den Ort. Sie selbst trug nichts weiter als ihre Polizeiuniform, ein Schweizer Messer und ein paar Dollars. Das war eindeutig bequemer.
    Sie bog in die High Street ein in der Absicht, diese paar Dollars in ein schnelles Essen zu investieren. Sie war außer Dienst – so weit sie und Zack jemals ganz außer Dienst waren  – und freute sich auf ein kaltes Bier und eine heiße Pizza.
    Als sie Nell vor dem Hotel stehen sah, ganz versunken, zögerte sie. Ein Zeitpunkt, so günstig wie jeder andere, sagte sie sich, um ein freundschaftliches Gespräch anzuknüpfen.
    »Hallo, Nell.«
    »Was? Oh. Hallo, Ripley.«
    »Sie sehen ein bisschen verloren aus.«
    »Nein.« Sie wusste genau, wo sie war, dachte Nell. Momentan war es so ziemlich das Einzige, was sie absolut sicher wusste. »Nur ein bisschen in Gedanken.«
    »Langer Tag, ja? Hören Sie, ich wollte gerade eine Kleinigkeit essen gehen. Ein bisschen früh noch, aber ich sterbe vor Hunger. Hätten Sie Lust, eine Pizza mit mir zu teilen? Ich gebe eine aus.«
    »Oh.« Sie blinzelte immer noch wie jemand, der aus einem tiefen Traum aufwachte.
    »›The Surf Side‹ macht eine der besten Pizzen auf der Insel. Genau genommen ist es die einzige Pizzeria auf der Insel, aber dennoch. Wie läuft’s im Café?«
    »Gut.« Sie konnte nichts anderes machen, als Ripley zu folgen. Sie konnte nicht klar denken, und sie hätte geschworen, dass ihre Finger immer noch prickelten. »Ich arbeite wirklich gern im Café.«
    »Sie haben es um Klassen verbessert«, kommentierte Ripley und beugte ihren Kopf, um zu sehen, was für ein Buch Nell bei sich hatte. »Beschäftigen Sie sich mit dem Insel-Voodoo?«
    »Voodoo? Oh.« Mit einem nervösen Lachen klemmte sich Nell das Buch unter ihren Arm. »Ich denke, wenn ich hier lebe, sollte ich Bescheid wissen über … einige Dinge.«
    »Sicher.« Ripley stieß die Tür der Pizzeria auf. »Die Touristen lieben diesen ganzen Blödsinn über Insel-Mysterien. Zur Sonnenwendfeier werden wir regelmäßig überschwemmt mit New Age-Anhängern. Hey, Bart!«
    Ripley grüßte zu dem Mann hinterm Tresen hinüber und steuerte auf eine leere Nische zu.
    Obgleich es noch früh war, war das Lokal überfüllt. Die Musikbox hämmerte, und die beiden Videospiele in einer Nische lärmten und flackerten vor sich hin.
    »Bart und seiner Frau Terry gehört dieser Laden.« Ripley setzte sich und streckte ihre Beine unter der Bank aus. »Es gibt natürlich auch jede Menge Pasta, aber das Beste sind einfach die Pizzen. Haben Sie auch Lust auf eine?«
    »Sicher.«
    »Prima. Gibt es irgendwas, was Sie nicht mögen?«
    Nell warf einen Blick auf die Karte. Warum konnte sie nicht klar denken? »Nein.«
    »Hervorragend.

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