Im Licht des Blutmondes
an so.“ Joleen musste lächeln.
„Weißt du, ich weiß das hört sich jetzt wahrscheinlich makaber an, aber dass meine Mu..." Sie schüttelte, ihren Kopf. „Dass Martina mich damals an euch verkauft hat, war das Beste, was mir hätte passieren können.“ Sie rutschte ein Stück nach oben und ließ ihre Lippen sanft über die von Zach streichen. „So bin ich nämlich genau dort hingekommen, wo ich hingehöre“, murmelte sie an seinen Lippen. Zach knurrte tief.
„Zu mir!“, fauchte er und zog sie fest an sich. Joleen nickte.
„Auf ewig!“, versprach sie und dann erst küssten sie sich richtig. Zachs Zunge fuhr in ihren Mund, liebkoste ihn, während seine Finger zart durch ihr Haar fuhren.
„Die Sonne geht bald auf“, bemerkte er, als sie sich wieder voneinander lösten. Joleen nickte, denn auch sie spürte, wie der nahende Sonnenaufgang ihre Glieder langsam schwer werden ließ. Zum ersten Mal, seit sie ein Vampir war, freute sie sich regelrecht auf die Starre, die mit Sonnenaufgang kommen würde. In dieser Zeit würde die Welt für sie nicht existieren, und sie würde ein wenig Ruhe finden.
Als sie am nächsten Abend erwachte, herrschte eine seltsam ungewohnte Betriebsamkeit im Haus. Gegen Nachmittag waren einige der Krieger angekommen, die von den anderen Vampirclans geschickt worden waren, um sie tagsüber zu schützen.
Joleen fühlte sich nicht wohl dabei, den fremden Menschen zu trauen, doch Zach erklärte ihr, dass die anderen Clans ihre Krieger nicht auf freiwilliger Basis bei sich anstellten, sondern sie, ähnlich wie sie es mit ihren Blutsklaven taten, an sich banden.
Joleen wagte nicht, Zach zu fragen, wieso sie das taten, doch die Vorstellung hatte etwas Beruhigendes. Sie waren durch die Bindung nicht in der Lage, etwas zu tun, was den Vampiren, denen sie dienten, schaden könnte.
Trotzdem hielt Joleen sich von den Kriegern fern. Sie sahen gefährlich aus, beinahe militärisch und Joleen behagte ihre Nähe nicht. Auf der anderen Seite, dachte sie sich, wenn sie schon Angst vor ihnen hatten, würde sich kein Blutsklave aus Angus' Clan trauen, ihren Grundstück zu nah zu kommen.
„Geht es dir gut, Liebste?“, fragte Zach, als sie unruhig im Salon auf und ab lief. Joleen warf ihm einen unwirschen Blick zu und nickte dann.
„Den Umständen entsprechend“, erwiderte sie. Dann musste sie plötzlich kichern und schob es auf ihr Unbehagen. „Mir ist nur gerade irgendwie klar geworden, dass es wohl so ist, dass ich mehr Angst vor den Menschen, als vor anderen Vampiren habe.“ Zach lächelte sie liebevoll an und streckte dann seine Hand nach ihr aus.
„Komm, setz dich zu uns“, sagte er. „Wenn du so herumläufst, machst du mich auch nervös.“ Joleen hörte, wie Lucia nun kicherte, während die anderen Vampire sie ernst ansahen. Joleen seufzte und ging dann zu Zach hinüber, um sich neben ihn zu setzen.
Seine Arme legten sich um sie und Zach zog sie fest an sich. Seine Nähe entspannte sie ein wenig und sie schaffte es, sitzen zu bleiben.
„Also, was müssen wir noch tun?“, fragte Joleen und versuchte, sich davon abzuhalten, nicht herumzuhampeln. „Die Krieger sind nun da, und Melina führt sie im Augenblick herum und zeigt ihnen alles. Die Kinder packen ihre Sachen und werden so lange ... Entschuldigt, ich habe vergessen, zu wem sie geschickt werden sollen“, sie lächelte entschuldigend.
„Wir werden die Kinder zu Jonathans Clan schicken. Einige ihrer Gefährtinnen bleiben zurück, weil sie noch sehr jung sind und keinerlei Erfahrung im Kampf haben“, antwortete Agenta. „Sie werden sich um die Kinder kümmern. Zwei unserer Bluthuren, die ebenfalls von uns ausgebildet wurden, werden mit den Kindern reisen und sich um den Unterricht kümmern.“
Joleen nickte. Nun fiel ihr es auch wieder ein. Im Augenblick ging so viel in ihr vor, dass sie sich nur schwer konzentrieren konnte. Es erinnerte sie an ihre ersten Wochen als Vampir. Damals war sie ähnlich verwirrt gewesen, aber nur wegen der ganzen neuen Eindrücke, die auf sie eingestürzt waren.
„Ich weiß nicht, wie ich mit all dem Umgehen soll“, flüsterte Joleen frustriert. Zachs Hände strichen beruhigend über ihren Rücken und er zog sie erneut an sich.
„Wir werden es gemeinsam schaffen“, raunte er. „Wir werden dieses Mal nicht darauf warten, dass etwas passiert, sondern ganz klassisch zum Angriff übergehen.“ Zachs Augen leuchteten Rot, als sie ihn ansah. Als sie den Rest ihrer Familie musterte, sah
Weitere Kostenlose Bücher