Im Licht des Blutmondes
gehabt hatte. Es war der selbe Blick gewesen, den sie bekam, als sie sie damals mit Anderson und Leon im Keller zurückgelassen hatte.
„Zach“, hauchte sie zitternd und schluchzte dann verzweifelt auf. Erst jetzt hielt er inne und betrachtete sie eindringlich. Das Rot aus seinen Augen verschwand und ein besorgter Ausdruck trat in sie.
„Was ist denn, Liebste?“, fragte er und seine Hand strich zart über ihre Wange. „Geht es dir nicht gut?“
„Ich ...“, sie stockte. „Nichts, schon gut.“ Sie beugte sich vor, um ihre Lippen auf seine zu pressen. Zunächst erwiderte Zach ihren Kuss, doch schon nach einigen Sekunden schob er sie behutsam von sich weg, rollte von ihr herunter und zog sie dann in seine Arme.
„Sag mir, was los ist“, forderte er. Joleen seufzte und musste ein wenig lächeln, als sie bemerkte, dass er den gleichen Ton wählte, den er immer benutzte, als sie noch seine Blutsklavin gewesen war.
„Es war einfach alles ein wenig viel heute“, gestand Joleen schließlich leise und legte ihren Kopf auf seine Brust, während sie ihre Finger gefühlvoll über seinen Bauch streichen ließ. „Das heute hat schlimme Erinnerungen wieder geholt. Und ich habe kein gutes Gefühl dabei.“ Zach seufzte nun ebenfalls und drückte seine Lippen auf ihr Haar.
„Das geht uns allen so“, erklärte er ruhig. „Die Vampire der anderen Clans werden in den nächsten Tagen eintreffen, außerdem werden heute Abend bereits einige Krieger eintreffen, die alles genaustens im Auge behalten, damit sich niemand auf das Grundstück schleichen kann, wenn wir in unserer Starre liegen. Darius und Jonathan waren so frei uns einige ihrer besten Krieger zu schicken.“ Joleen erschauderte erneut.
„Und was, wenn irgendwem etwas passiert?“, fragte sie ängstlich. „Wir haben so viel zu verlieren.“
„Es wird schon gut gehen“, versprach Zach. „Wir werden die Kinder wegschicken, irgendwohin, wo sie nicht an sie herankommen.“
„Und wenn sie dahinterkommen?“, erkundigte Joleen sich. Ihr ging so viel durch den Kopf, sie wusste nicht, wo sie zuerst anfangen sollten. Sie mussten die Kinder und die Bluthuren, die bei ihnen lebten, schützen, mussten sich gleichzeitig auf den Kampf vorbereiten und sie mussten sich darauf vorbereiten, dass sie in Kürze sehr viele, ihr fremde, Vampire beherbergen mussten.
Agentas und Fayns Vorschlag, auch die Bluthuren wegzuschicken war abgelehnt worden. Sie würden sie benötigen, um all die Vampire der anderen Clans versorgen zu können. Fayn hatte sich eine der männlichen Bluthuren gewählt und ihn zu ihrem Blutsklaven zu machen. Joleen fand, sie passten gut zueinander, denn der Junge, den Fayn sich gewählt hatte, war ähnlich ruhig und einfühlsam wie auch sie.
Ab morgen würden Zach und Cirrus ihr und Lucia einige weitere Übungen im Kampf zeigen. Es hatte lange gedauert, bis die beiden ihre Gefährten davon überzeugt bekamen, doch Lucia und auch sie hatten einfach nicht nachgegeben. Sie wollten nicht wehrlos dabei zusehen, wie ihre Familie angegriffen wurde. Natürlich hatte Joleen schon nach der Sache mit Anderson und Leon einen Kampfsportlehrer bekommen, doch nun ging es um viel mehr, als sich lediglich gegen ein paar Halbwüchsige zu wehren.
Sie richtete sich auf und sah Zach sehr ernst in die Augen. Ihre Finger fuhren immer noch über seine Haut. Egal, was auch passierte, egal, wie sich diese ganze Geschichte mit Angus und Martina entwickeln würde, unter keinen Umständen durfte Zach etwas passieren.
„Was?“, fragte Zach schmunzelnd und strich ihr sanft einige Haarsträhnen hinter ihr Ohr. Joleen zog eine Grimasse.
„Am liebsten würde ich dich fortschicken, damit dir nichts passiert“, gestand sie ihm leise. Zach lachte laut und drückte ihren Kopf wieder auf seine Brust.
„Oh Liebste. Das Gleiche hatte ich ursprünglich mit dir vor“, erklärte er. Dann brummte er tief und unzufrieden. „Aber dann mussten du und Lucia ja eure Kräfte vereinen und uns so überrumpeln, dass wir zugesagt haben, euch das Kämpfen näher zu bringen.“
„Überrumpeln?“, fragte Joleen mit gespielter Entrüstung. „Wer hat euch denn bitte überrumpelt?“
„Ihr beide“, erklärte Zach grinsend. „Um genau zu sein, in meinem Fall du. Wenn du mich mit deinen großen Augen ansiehst und diesen Schmollmund ziehst, kann ich dir einfach nichts abschlagen.“ Sein Gesichtsausdruck wurde zärtlich, während er ihr erneut durch das Haar strich. „Das war schon von Anfang
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